Der GKV-Spitzenverband plant aktuell, u.a. die
Festbeträge für Epoetin-Arzneimittel anzupassen. Die Festbeträge
preisgünstiger Biosimilars sollen weiter reduziert, die Festbeträge
für die entsprechenden Erstanbieterprodukte dagegen zum Teil deutlich
erhöht werden.
„Eine weitere Absenkung der ohnehin schon niedrigen Festbeträge
für die Epoetin-Biosimilars ist nicht gerechtfertigt. Anstatt
Einsparpotentiale durch eine Förderung des verstärkten Einsatzes von
Biosimilars zu generieren, werden die Festbeträge für die
Erstanbieterprodukte zum Teil sogar um mehrere hundert Euro
angehoben“, so Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer. „Das
bestraft die Unternehmen, die preisgünstige Biosimilars entwickeln
und auf den Markt bringen und belohnt Erstanbieter, deren
Forschungsaufwendungen sich bereits während der Patentlaufzeit
amortisieren konnten.“
Dieses Beispiel diskreditiert damit das Festbetragssystem und
bestätigt, worauf sogar das „Onkologie-Gutachten“ hingewiesen hat,
das im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums von einem
hochrangigen Wissenschaftlerteam unter Leitung von Professor Glaeske
erstellt wurde. Die Wissenschaftler bezeichneten Festbeträge in
diesem Segment als Hindernis für die Markteinführung von Biosimilars.
„Gerade die Krankenkassen müssen ein Interesse daran haben, dass
wir mehr Biosimilars und damit mehr Wettbewerb bekommen“, so
Bretthauer. „In den kommenden Jahren laufen viele hochpreisige
Biopharmazeutika wie etwa die monoklonalen Antikörper aus dem Patent.
Da braucht es ermutigende Schritte, damit sich Biosimilarunternehmen
in diesem Feld engagieren und so für Preiswettbewerb sorgen. Mit
einer erneuten Festbetragsabsenkung setzt der GKV-Spitzenverband das
völlig falsche Signal.“
Bei Biosimilars handelt es sich um moderne Biopharmazeutika. Da
für Biosimilars nicht nur der Wirkstoff, sondern auch das
Herstellungsverfahren von erheblicher Bedeutung ist, verlangt die
europäische Arzneimittelagentur EMA für die Zulassung von Biosimilars
eine Vielzahl an präklinischen und klinischen Studien. Die
Investitionen für Forschung und Entwicklung liegen daher weit über
denen klassischer Generika.
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