18. Juni 2013 – Der Philosoph und Religionsforscher
Alain de Botton sieht den Auf¬stieg des Fußballs zur populären
Ersatzreligion kritisch. In einem Interview mit dem
Wirt-schaftsmagazin –Capital– (Ausgabe 07/2013, EVT 20. Juni ) sagte
de Botton: „Fußball stiftet Gemeinschaft, er weckt Emotionen und
erreicht das Innerste vieler Menschen. Insofern ähnelt er in der Tat
einer Religion.“ Letztlich sei Fußball aber doch ein sehr begrenztes
Ganzes: „Man schaut sich ein Spiel an, geht mit – und denkt
irgendwann: Ist das jetzt wirklich alles?“
Für de Botton fehlt dem „Ersatzgott“ Fußball als echte Religion
beispielsweise, dass er zur Frage des Todes als zentraler Thematik
der menschlichen Existenz überhaupt nichts zu sagen hat. „Es gibt im
Fußball auch keinen wirklichen Platz für Schwäche“, kritisiert der
Philosoph gegenüber –Capital–. Er fördere lediglich die Bildung
rivalisierender Stammeskulturen und sei auf Gegner und Feinde
geradezu angewiesen.
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