Weser-Kurier: Zum Mordprozess gegen Gu Kailai schreibt der „weser-Kurier“ (Bremen) in seiner Ausgabe vom 20. August 2012:

Chinas Führung hat in den vergangenen 30 Jahren
Enormes geleistet. Sie hat dazu beigetragen, dass niemand mehr im
Land Hunger leiden muss und eine Viertel Milliarde Menschen über
einen Lebensstandard verfügt, der dem in Europa und Nordamerika nahe
kommt. Sie hat die maroden Staatsbetriebe gerettet, profitabel
gemacht und auf Weltniveau getrimmt und das Land weitgehend vor der
größten Wirtschafts- und Finanzkrise in der Nachkriegszeit bewahrt.
Und auch die ganz gr

WAZ: Verfahrene Lage für die Griechen. Leitartikel von Birgitta Stauber-Klein

Natürlich verspricht die griechische Regierung,
konsequenter die Sparauflagen zu erfüllen. Doch selbst wenn man die
Ernsthaftigkeit dieser Versprechen nicht in Abrede stellt: Die vielen
Skandale, die aus Griechenland an die Öffentlichkeit kommen, zeigen,
dass Bekenntnisse einer Regierung nicht ausreichen. Die Menschen
müssen sparen wollen, sie müssen starke Einschnitte in Kauf nehmen,
gar auf Wohlstand verzichten, wie er in Europa Standard ist. Von
dieser Einsicht

Neues Deutschland: zum Fall Assange: Schweden ist am Zug

Der Fall Assange steckt fest. Entgegen
Vorabmeldungen hat der Wikileaks-Mitgründer bei seiner Rede vom
»sicheren« Balkon der ecuadorianischen Botschaft in London keine
Fingerzeige geliefert, wie er sich einen Ausweg aus der vertrackten
Kiste vorstellen kann. Indes hat er früher schon mehrfach betont,
dass er sich durchaus den Fragen der schwedischen Staatsanwälte zu
stellen bereit ist, in London oder per Videokonferenz eh, aber auch
in Schweden – vorausgesetzt,

Weser-Kurier: Zum Pussy-Riot-Urteil schreibt der „Weser-Kurier“ (Bremen) in seiner Ausgabe vom 18. August:

Seine dritte Amtszeit als Präsident nutzt Putin
gnadenlos, um seine Form von Gleichheit zu schaffen, die "Gleichheit
vor seiner Willkür", wie es ein russischer Politologe nennt. Das
Gesetz, so lehrt unter anderem auch dieser Schauprozess wieder,
schützt die Menschen in Russland nicht – im Gegenteil, es bedroht
sie. Die drei Mitglieder der Punkband Pussy Riot haben Putins ganze
Macht zu spüren bekommen. Eine Macht, mit der der Präsident auch noch
spielte,

Westfalen-Blatt: zum Thema Pussy Riot:

»Herr Gott, mach, dass dieser Diktator
verschwindet!« Wie viele Unterdrückte stoßen täglich diesen Ruf aus!
Die meisten tun es heimlich. Spektakuläre Aktionen wie der der
Punkband Pussy Riot sind selten – und gerade deshalb für Regime wie
die Wladimir Putins gefährlich. Der russische Staatschef und Freund
von Ex-Kanzler Gerhard Schröder entwickelt sich zum lupenreinen
Diktator. Sicher gibt es Gläubige, denen die Aktion der drei Mädc

WAZ: Armes Russland. Kommentar von Gudrun Büscher

Man könnte den 50-Sekunden-Spot der Pussy Riots als
genialen PR-Coup beschreiben. Schließlich hat er drei völlig
unbegabte Musikerinnen, die selbst den Punk vergeigen, über Nacht
weltberühmt gemacht. Als Väter des Erfolgs dürften sich zwei mächtige
Männer die Hände reichen: Putin und der Patriarch. Aber die
Verurteilung der jungen Frauen zu zwei Jahren Straflager ist kein
Spiel, nicht mal eine Posse. Sie ist bittere, traurige, beängsti

BERLINER MORGENPOST: Jochim Stoltenberg zum Schuldspruch gegen die Sängerinnen von Pussy Riot

Wladimir Putin und das von ihm gelenkte russische
System haben ihr wahres Gesicht gezeigt. Der Schuldspruch gegen die
drei Sängerinnen der Punkband Pussy Riot zeugt davon, dass
Meinungsfreiheit als verbrieftes Menschenrecht in Putins Reich nichts
gilt. Rechtsstaat und Demokratie, in Russland ohnehin zarte
Pflänzchen nach Zaren- und Sowjetherrschaft, verwelken lange vor der
ersten Blüte. Dem Recht wieder zum Recht zu verhelfen versprach der
studierte Jurist und frühere G

Rheinische Post: Kommentar zu Pussy Riot: Putins Milde

Zwei Jahre Straflager für die
Aktionskünstlerinnen von Pussy Riot. So sieht sie aus, die Milde von
Wladimir Putin. Der Kremlherr hatte befunden, die drei jungen Frauen
hätten ihre Lektion gelernt. Das ließ manche auf eine
Bewährungsstrafe für Pussy Riot hoffen. Weit gefehlt. Die
Musikerinnen, zwei von ihnen Mütter kleiner Kinder, wandern ins
Gefängnis. Ihr Vergehen: Sie hatten in einer Performance in der
Christus-Erlöser-Kirche die Mutter Gott

Weser-Kurier: Zum Fall Assange schreibt der „Weser-Kurier“ in seiner Ausgabe vom 17. August:

Die gestrige Entscheidung Ecuadors, Assange Asyl zu
gewähren, ist keine Lösung im Streit um den Enthüller – die wahren
Probleme fangen gerade an. Auf den ersten Blick gibt es keinen, der
sich in dieser Situation als großer Gewinner bezeichnen kann. Am
wenigsten Assange, der möglicherweise Wochen, Monate oder sogar Jahre
in der Botschaft bleiben muss, weil ihn die Briten nicht ungehindert
gehen lassen. Faktisch ist das eine Verlängerung des Hausarrests.

Press

WAZ: Ryanair in Turbulenzen. Kommentar von Frank Preuß

Michael O–Leary, Chef von Ryanair, genießt es, sich
und seine Firma öffentlich mit großem Kasperle-Theater zu
inszenieren. Keine Idee ist absurd genug, als dass der Ire nicht auf
sie käme – und seien es Stehplätze im Flugzeug. Gestern war der
Lautsprecher der Branche abgeschaltet. Denn gestern ist etwas
passiert, das ein Unternehmen wie das seine fürchterlich
durchschütteln kann: Wird die Sicherheitsqualität eines
Billigfliegers in Frage gestellt