nd.derTag: Kommentar zum Streik der GDL

An einer Sache wird es GDL-Chef Claus Weselsky dieser Tage nicht mangeln: Angeboten – bzw. wohl eher Aufforderungen – zum Gespräch. Nachdem die Bahn am Wochenende versucht hat, ihn mit einem Scheinangebot an den Verhandlungstisch zu kriegen, legte nun auch Bundesverkehrsminister Andi Scheuer nach und bat die "Streikenden und Streitenden", zurück an den Verhandlungstisch zu kommen. Doch es ist im Interesse der Streikenden, eben erst mal nicht an den Verhandlungstisch zu kommen

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Einlenken der Bahn

Die Bahn will ihren Lokführern eine Coronaprämie zahlen, um weitere Streiks abzuwenden. Dieses Einlenken ist richtig, kommt aber viel zu spät. Denn hätte sich der größte Staatskonzern früher bewegt, wäre die Eskalation im Arbeitskampf vermieden worden, die Reisende, Pendler und Frachtkunden getroffen und verärgert hat. Eine Coronaprämie von 600 Euro, die von der GDL gefordert wird, ist gerechtfertigt. Gerade das Zug- und Servicepersonal ist in d

EVG Martin Burkert: Schiene muss Verkehrsträger Nr. 1 werden

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert einen klaren Vorrang für die Schiene. "Wenn die Bundesrepublik ihre verschärften Klimaziele erreichen will, dann muss insbesondere der Verkehrssektor liefern", sagte der stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert zur Eröffnung des Schienenkongresses, den das Bundesumweltministerium gemeinsam mit der Allianz pro Schiene am Mittwoch veranstaltete. "Die Klimawende geht nur mit einer Verkehrswende. Die Schiene m

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Lokführergewerkschaft GDL

Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, bleibt sich treu: Er scheut keine Provokation. Wie in früheren Tarifkonflikten hat er kein Problem damit, nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch breite Teile der Bevölkerung gegen sich aufzubringen. Dass die Corona-geplagten Menschen nach Urlaub lechzen und ihre Sehnsuchtsorte auch im Zug erreichen wollen, bringt ihn nicht von dem Vorhaben ab, mitten in der Hauptreisezeit den Schienenverkehr lahmzulegen. Nun sind die Guten

Öffentlicher Dienst: „Wir brauchen die Besten der Besten“

Besser, schneller, smarter, digitaler. So soll der öffentliche Dienst nach Vorstellung von dbb Chef Ulrich Silberbach werden.

"Wenn wir den leistungsfähigen öffentlichen Dienst in Deutschland erhalten wollen, müssen wir die wachsende Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt annehmen: Wir brauchen die Besten der Besten!" Mit diesem Appell hat sich der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am Internationalen Tag des öffentlichen Dienstes am 23. Juni 2021 an die staatl

WAZ: Gebäudereiniger beklagen fehlenden Corona-Schutz

Laut einer aktuellen Umfrage der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) im Rheinland werden viele Reinigungskräfte von den Arbeitgebern während der Pandemie nicht mit genügend Masken, Handschuhen und anderer Schutzausrüstung versorgt. "Fast jede zweite Reinigungskraft zwischen Eifel und Niederrhein beklagt einen mangelnden Corona-Schutz am Arbeitsplatz", meldete die Gewerkschaft vor dem internationalen "Tag der Gebäudereinigung" am 15. Juni

Fairness gegen Frust im Revier – zum Anpassungsgeld für Lausitzer Kraftwerker

Dass altgediente Kraftwerker abgesichert sind, wenn ihr Job mit dem Kohleausstieg wegfällt, das ist fair. Es ist die Überzeugung einer breiten gesellschaftlichen Mehrheit, dass unser Energiebedarf künftig auf umweltschonendere Weise gedeckt werden soll als durch martialischen Kohleabbau. So weit, so richtig. Dass aber 30 Jahre nach einer Welle der Deindustrialisierung in der Lausitz erneut – und diesmal mit Ansage – viele Industriearbeiter zu Opfern einer politischen Entscheidung

Erntehelfer illegal ohne Sozialversicherung – aber mit Erlaubnis der Behörden

Viele ErntehelferInnen aus Osteuropa sind nach Recherchen der Tageszeitung "taz" illegalerweise nicht sozialversichert. Die deutschen Sozialversicherungsträger tolerierten diesen Gesetzesverstoß, schreibt das Blatt in seiner Samstagsausgabe. Dazu hätten die gesetzlichen Rentenversicherer, die Krankenkassen und die Bundesagentur für Arbeit bereits 1998 eine bisher in der Öffentlichkeit kaum bekannte Vereinbarung geschlossen. Mit ihr entbanden sie sich laut Beri

„nd.DerTag“: Maximaler Kompromiss – Kommentar zum Pilottarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie

Tarifverhandlungen sind hierzulande eine recht ritualisierte Angelegenheit. Daran ändert die Coronakrise nichts. So einigte sich die Gewerkschaft IG Metall in Nordrhein-Westfalen nach sieben Verhandlungsrunden und einigen Warnstreiks mit der Arbeitgeberseite auf einen Pilottarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie.

Immerhin schaffte es die Gewerkschaft, den Arbeitgebern etwas mehr Lohn abzuschwatzen. 2,3 Prozent sind zwar weit von früheren Abschlüssen entfernt, aber

Das Spaltervirus

Viele Bürger müssen sich in diesen Zeiten also noch stärker zur Decke Strecken, um Mieten, Raten oder Lebensmittel zu bezahlen. Besonders hart trifft die Entwicklung ärmere Menschen. Ungelernte und angelernte Arbeitskräfte sind am stärksten von Lohneinbußen betroffen, während leitende Angestellte sich sogar über einen geringfügigen Anstieg freuen konnten. Corona treibt die soziale Spaltung der Gesellschaft also voran. Das bekommen auch Hartz-IV-