Der gestrige kleine Crash am Aktienmarkt
bestätigt, wie schwer die Lage für Deutschlands Wirtschaft gerade
wegen ihrer Abhängigkeit von anderen Ländern ist: Griechenland steht
vor dem Zusammenbruch – dies trifft indirekt Deutschland mehr als
viele andere Länder. Noch härter trifft die Italien-Krise, denn ohne
die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone wäre der Zusammenhalt
des Währungsgebietes extrem gefährdet. Und ohne funktioniere
Artikel 102 des Grundgesetzes sagt es mit vier
Wörtern: "Die Todesstrafe ist abgeschafft." Leider fehlt ein
entsprechender Satz in der Verfassung der USA. So lange das so ist
und so lange in zahlreichen der 50 US-Bundesstaaten die Todesstrafe
nicht nur verhängt, sondern auch – siehe vorletzte Nacht in Georgia –
vollzogen wird, so lange taugt "God–s own country" nicht als
Führungsmacht der Freien Welt. Es gleicht einer moralischen
Selbstamputation, dass d
Dummheit und Klugheit sind im Bundestag gemäß
der Gaußschen Normalverteilung vertreten. Gestern jedoch blieb die
Dummheit vor der Tür des Reichstags, die Klugheit dagegen stand am
Rednerpult oder saß davor. Vor dem Reichstag demonstrierten einige
Abgeordnete der SPD, der Grünen und der "Linken". Im Reichstag
dagegen erlebte die Mehrheit der Parlamentarier einen seine Worte
wägenden, Zeichen der Hoffnung sendenden Papst. Jeder im Plenarsaal
w
Kleinkarierte Abgeordnete, die gestern dem hohen
Gast aus Rom die kalte Schulter zeigten, haben eine der seltenen
Sternstunden des Parlaments verpasst. Nicht nur dem Papst, sondern
auch dem Plenum darf man großen Respekt zollen. Die oft beschworene
Würde des "Hohen Hauses" hat eine bemerkenswerte Bewährungsprobe mit
Bravour bestanden. Der Heilige Vater hat viele seiner Kritiker
überrascht und hoffentlich auch beschämt. Benedikt XVI. hat die heiße
D
Die Rede, über die seit Tagen so heftig debattiert
wurde, war kürzer als gedacht. War sie den ganzen Streit wert? Haben
die Parlamentarier, die sie nicht gehört haben, etwas verpasst? Ja,
das haben sie. Wer allerdings erwartet hatte, der Papst spräche über
die großen Fragen der Politik, die Finanzkrise, den Weltfrieden,
globale Bedrohungen, der wurde enttäuscht. Benedikt ist nicht der
politische Papst, kein Staatsmann auf dem Thron Petri.
Die Bahn räumt erstmals ein, dass das Großprojekt Stuttgart 21 deutlich teurer wird als veranschlagt. Wie die Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe) aus Aufsichtsratskreisen erfuhr, kalkuliert der Konzern nun mit rund 370 Millionen Euro zusätzlichen Kosten. Der Konzern wird an diesem Freitag die neuen Zahlen der Landesregierung und den Spitzenvertretern der Stadt Stuttgart vorlegen. Bei mehreren großen Auftragsvergaben läge man mit den Baukonzernen zwar &qu