Mobilitätsmix statt Diesel-Fahrverbote: ÖPNV stärken, Radverkehr fördern (FOTO)

Der Abgasskandal und die anhaltende Debatte über mögliche
Diesel-Fahrverbote in Innenstädten haben das Vertrauen der
Verbraucher in die deutsche Automobilindustrie schwer erschüttert.
Trotzdem gaben in einer Yougov-Umfrage im Auftrag des ACV
Automobil-Club Verkehr auch nach dem umstrittenen Fahrverbotsurteil
des Verwaltungsgerichts Stuttgart und dem Berliner Dieselgipfel 73
Prozent der Dieselfahrer an, erst einmal abwarten zu wollen, wie sie
weiter vorgehen. Sie schauen gespannt nach Leipzig, wo das
Bundesverwaltungsgericht am Donnerstag (22.2.2018) über mögliche
Fahrverbote in Innenstädten verhandelt. Fünf Prozent der befragten
Personen warten das Ergebnis nicht ab, sie haben sich bereits dazu
entschieden, ihren Diesel zu verkaufen.

Horst Metzler, ACV Geschäftsführer: „Der Richterspruch entscheidet
über die Zukunft des Diesels in Deutschland. Ein grundsätzliches
Fahrverbot für Innenstädte ist keine Lösung und die falsche Antwort
auf die Frage nach umweltverträglicher Mobilität. Erst durch einen
stärkeren öffentlichen Nahverkehr und eine attraktive
Radinfrastruktur in Städten und ihrem Umland steigen Menschen auf
Alternativen um. Dichtere Taktungen und gute Anschlussverbindungen
fördern die Nachfrage im Personenverkehr. Sichere und gut ausgebaute
Radwege bewegen Menschen insbesondere in Städten dazu, auf das
Fahrrad umzusteigen. Ergänzend müssen emissionsfreie Fahrzeuge im
Flottenbetrieb und Privatbesitz stärker gefördert werden.“

Immerhin ein Viertel der Deutschen (25 Prozent) gab an, in den
nächsten zwei Jahren vor der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs zu
stehen. Dabei schneidet der Diesel in der Auswahl der
Antriebstechnologien vergleichsweise schlecht ab, denn der Umfrage
nach ziehen lediglich zehn Prozent der Kaufwilligen den Kauf eines
Dieselfahrzeugs in Betracht. Die Gründe hierfür sieht der ACV in der
anhaltenden Unsicherheit durch die Diesel-Debatte, die der Nähe
zwischen Industrie und Politik geschuldet ist sowie der zähen
Informationspolitik der Automobilindustrie. 54 Prozent der befragten
Personen fühlen sich in der Diesel-Abgasproblematik von den
Autoherstellern schlecht informiert.

Wenn es um den nächsten Autokauf geht, setzt die überwiegende
Mehrheit (25 Prozent) auf Benziner. Hybrid-Fahrzeuge liegen bei 17
Prozent, Elektrofahrzeuge bei 9 Prozent. 15 Prozent der Befragten
wissen zum heutigen Zeitpunkt noch nicht, für welche Antriebstechnik
sie sich beim nächsten Kauf entscheiden würden. Für sie wird das
Bundesverwaltungsgericht mit seinem Grundsatzurteil die Weichen
stellen.

Pressekontakt:
Annabel Brückmann,
Pressesprecherin, brueckmann@acv.de
ACV Automobil-Club Verkehr,
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