„Raubbau an Apotheken sehen wir nicht tatenlos zu“ / DAV-Vorsitzender Becker eröffnet EXPOPHARM mit Appell an Politik

Die unverhältnismäßigen Belastungen der Apotheken
durch das geplante Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) lehnen
die Apotheker entschieden ab. „Einem derart unverhältnismäßigen
Raubbau an den Apotheken sehen wir nicht tatenlos zu“, sagte Fritz
Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes, anlässlich der
Eröffnung der internationalen pharmazeutischen Fachmesse EXPOPHARM.
Mit Bezug zur derzeit im Gesetzgebungsverfahren diskutierten
Umstellung der Großhandelsvergütung sagte Becker: „Den Apotheken
würden jährlich weit über 500 Millionen Euro genommen. Das sind mehr
als 23.000 Euro pro Apotheke. Hier wird der Bogen mehr als
überspannt.“

Der DAV-Vorsitzende kommentierte auch das Einsparvolumen gegenüber
Ärzten, Zahnärzten und Kassen. Im Gegensatz zu Ärzten und Zahnärzten
werde bei den Apotheken „nicht lediglich die Ertragszunahme
beschränkt, sondern der Ertrag drastisch gekürzt“, sagte Becker.
„Nach wie vor gibt die Gesetzliche Krankenversicherung mehr Geld für
die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel aus als für die Leistungen der
Apotheken.“ Die GKV werde zudem durch falsche Berechnungen stärker
entlastet als politisch gewollt: „Während der Gesetzentwurf 340
Millionen Euro für die GKV prognostiziert, ist tatsächlich von
Einsparungen in der Höhe von 630 Millionen Euro auszugehen.“

Die im AMNOG-Gesetzentwurf geplante Kürzung der Großhandelsspanne
könne ihren Zweck nicht erfüllen, sagte Becker: „Eine derartige
Ausgestaltung führt unweigerlich zu einer Marktbereinigung zulasten
der kleineren Großhandlungen und damit mittelfristig zum Oligopol.
Damit wird den wenigen großen, international tätigen Konzernen in die
Hände gespielt.“ Er fügte hinzu: „Wenn die Großhandelszuschläge
tatsächlich umgestellt werden sollen, dann kann das nur geschehen,
wenn die Umstellung aufkommensneutral ist. Alles andere ist mit uns
nicht zu machen.“

Diese Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter
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