System zur Abwehr gefälschter Medikamente besteht den Praxistest

Mehr als 280 beteiligte Apotheken, 24 mitwirkende
Pharmaunternehmen, mehr als 3,5 Millionen gekennzeichnete
Arzneimittelpackungen und über 30.000 erfolgreiche Verifizierungen:
Das sind Zwischenergebnisse des Testlaufs des securPharm-Systems zum
Schutz vor Arzneimittelfälschungen. Es hat sich somit schon fünf
Monate nach Testbeginn als praxistauglich erwiesen. „Damit haben wir
ein sicheres, einfach handhabbares und preiswertes System geschaffen,
das die hohe Sicherheit der legalen Vertriebskette noch weiter
verbessert und damit allen Bürgern eine sichere Bezugsquelle für
Medikamente erhält. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung der
EU-Richtlinie gegen Arzneimittelfälschungen“, so Dr. Reinhard
Hoferichter, Sprecher des Vorstands von securPharm e.V. bei der
heutigen Vorstellung des Systems in Berlin. Bei securPharm arbeiten
fünf Verbände des Arzneimittelvertriebs zusammen: die
Herstellerverbände BAH, BPI und vfa, der Großhandelsverband PHAGRO
und der Apothekerverband ABDA.

„Vom Test aus wird das securPharm-System gleitend in den
Regelbetrieb überführt“, so Hoferichter weiter: „In den nächsten
Monaten werden noch mehr Unternehmen und Apotheken eingebunden.
Zielsetzung ist es, einen flächendeckenden Aufbau bis zum Jahr 2017
zu gewährleisten. Wir sind zuversichtlich, dass die delegierten
Rechtsakte – also Umsetzungsbestimmungen – , mit denen die EU künftig
noch ihre Richtlinie zur Fälschungssicherheit präzisieren wird, unser
wettbewerblich ausgerichtetes System unterstützen werden.“

Beim securPharm-System machen Arzneimittelhersteller jede Packung
zu einem Unikat, indem sie einen quadratischen Data Matrix Code
aufdrucken, der eine individuelle Nummer (randomisierte Seriennummer)
enthält. Alle vergebenen Nummern speichern sie in einer gemeinsamen
Hersteller-Datenbank. Später, in der Apotheke, wird der Code jeder
Packung direkt vor der Abgabe an den Patienten verifiziert, d.h.
ge¬scannt und damit in der Hersteller-Datenbank abfragt. Bei
Unstimmigkeiten (Seriennummer nicht vergeben oder schon bei einer
anderen Packung gescannt worden) erhält der Patient eine andere
Packung des gleichen Medikaments, die beanstandet Packung wird
einbehalten, und der Fälschungsverdacht wird untersucht. Für
Großhändler bietet das System zusätzlich die Möglichkeit zur
stichprobenartigen Überprüfung von Packungen, was in den vergangenen
Monaten bereits durch einen Großhändler erfolgreich erprobt wurde.

Zu den Vorzügen des Systems gehört, dass es auf etablierter
Technologie aufsetzt, keine teuren Packungsmerkmale erfordert und von
den Praktikern des Arzneimittelvertriebs entwickelt und betrieben
wird.

Im fünfmonatigen Testlauf des securPharm-Systems mit neucodierten
Packungen ausgewählter Medikamente einzelner Her¬steller konnte eine
Erreichbarkeit des Systems zu 99,5 Prozent der Zeit erzielt werden.
Die Datenbank der Hersteller mit den Seriennummern der Packungsdaten
lief stabil. Die mitwirkenden Apotheker konnten feststellen, dass
sich die Verifizierung mit wenig Zeitaufwand in den Arbeitsalltag
integrieren lässt.

„Es war und ist wichtig, dass wir so frühzeitig begonnen haben. So
sind wir in der Lage, auftretende Schwierigkeiten schnell
abzustellen. Wir konnten auch feststellen, dass die Umsetzung
insbesondere in den Unternehmen sehr viel Zeit braucht. Das sollte
jedes Unternehmen bedenken, bevor 2017 die Pflicht zur Verifizierung
kommt“, so Dr. Hoferichter.

Grundlage für securPharm ist die 2011 verabschiedete
EU-Fälschungsrichtlinie, die vorschreibt, dass jede Packung ab 2017
Sicherheitsmerkmale tragen muss, mit dem auf Echtheit geprüft werden
kann.

Weitere Informationen über securPharm; Bildmaterial, ein Schaubild
und ein Video zur Funktion des Systems sowie sendefähiges
Video-Footagematerial in hoher Auflösung finden Sie unter
http://www.securpharm.de/presse.html.

Ihr Ansprechpartner: Joachim Odenbach, Tel. 030/27909-131,
presse@securpharm.de sowie die Pressesprecher der an securPharm
beteiligten Verbände

Pressekontakt:
Dr. Ursula Sellerberg
Stellv. Pressesprecherin
Tel.: 030 40004-134
Fax:  030 40004-133
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
www.abda.de

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