Spätestens seit den Terroranschlägen am
vergangenen Wochenende ist klar: Der Westen hat seinen Teil dazu
beigetragen, dass dieses blutrünstige Monster überhaupt erst
entstand, das nach der halben Welt greifen will. Es zu vernichten
erfordert mehr als die rhetorischen Taschenspielertricks, die der
deutsche Chefdiplomat aufführt. Wer das Monster Islamischer Staat
besiegen will, muss vor allem glaubwürdig sein – keine Mission mehr
für Frank-Walter Steinmeie
Eine Schweigeminute am Mittag, Blumen vor dem
Institut Français, Gedenken in der Bürgerschaft, das Kondolenzbuch im
Rathaus – Bremen findet viele Wege der öffentlichen Anteilnahme nach
den jüngsten Terroranschlägen in Paris. Die Trauer um die Opfer
findet so ihren angemessenen Ausdruck und nichts, aber auch gar
nichts, was daran auszusetzen wäre. Es ist verständlich, dass viele
Menschen die Eindrücke vom Wochenende nicht mit sich alleine
ausmachen
Frankreich befindet sich nach den Worten von
Präsident François Hollande im "Krieg" gegen die Terroristen des
Islamischen Staates. Die erste Reaktion des europäischen Nachbarn
erinnert an die der USA nach dem Angriff auf das World Trade Center
am 11. September 2001. Neben all der Trauer um die vielen Opfer
herrschte damals und heute ungeheure Wut auf die, die diese
furchtbaren Verbrechen begangen haben. Dieser Ruf nach Rache ist
menschlich nur zu verständli
»Wir sind im Krieg.« So leicht geht der Satz
inzwischen von den Lippen. Die Bilder des Schreckens in Paris mögen
an Krieg erinnern. Weil sie denen in Irak, in Syrien, in Afghanistan
ähneln. Momentaufnahmen des Grauens. Auch die Angehörigen der Opfer
mögen der Definition zustimmen. Und sie haben das Recht dazu. Im
Angesicht des gewaltsamen Todes verliert jede Definitionssuche ihren
Sinn. Jeder gewaltsame Tod ist gleich tragisch, gleich inakzeptabel,
unausspr
Ihr kriegt uns nicht." Wir brauchen diese trotzige
Selbstvergewisserung, um uns vor dem monströsen Terror von Paris zu
schützen. Dazu passt der Wappenspruch der französischen Hauptstadt:
"Fluctuat nec mergitur – sie wankt, aber sie fällt nicht." Dieser
über 650 Jahre alte Leitspruch der alten Hansestadt – mit einem
Handelsschiff im Wappen – mag uns vor Augen führen, aus welcher
Geschichte Europa seine Kraft zieht. Und er mag uns vor Augen fü
Nach den Anschlägen von Paris werde in Europa
nichts so sein wie es war, heißt es allerorten. Es liegt wenig
Hoffnung in diesem Satz. Denn die bestimmenden Reaktionen auf die
Attentate der IS-Mörderbande sind altbekannt. Unter dem Ruf der
Verteidigung der Freiheit sammeln sich jetzt auch jene, die selbst
die Axt an Humanitas und Grundrechte legen oder auf irgendeine andere
Weise die Opfer politisch missbrauchen wollen. Ein großer Teil des
politisch-medialen Trosses fo
Anschlag auf Paris: Mehr als 120 Menschen wurden
bei der Terrorserie am Freitagabend brutal ermordet. Die Terroristen
schlugen an mehreren Orten gleichzeitig zu: nahe dem Fußballstadion,
beim Live-Konzert einer Rockband, in einem Restaurant. Frankreich
steht unter Schock, Präsident Hollande verhängte den Ausnahmezustand.
Günther Jauch berichtet am Sonntagabend aktuell über die Ereignisse
und spricht mit Politikern, Experten und Augenzeugen über die
Terroransc
Der Direktor des Deutsch-Französischen
Instituts, Frank Baasner, glaubt nicht, dass Deutschland in ähnlichem
Maße terrorgefährdet ist wie Frankreich. "Dort sind die meisten
Muslime Araber, bei uns sind es vor allem Türken. In Syrien und im
Irak findet aber ein arabischer Krieg statt. Wäre das Kriegsgeschehen
mit dem IS in der Türkei, hätten wir eine wesentlich schärfere
Gefahrenlage in Deutschland", sagte Baasner in einem Interview mit