Wer die monströsen Bilder aus Syrien sieht –
tote Kinder, dicht an dicht aufgereiht – der wird schwer dem Impuls
widerstehen können, zu sagen: Es muss etwas passieren. Tatsächlich
hat der offenbare Einsatz von Giftgas die internationale Gemeinschaft
aus der Teilnahmslosigkeit gerissen, mit der sie bislang dem Morden
zusah. (…) "Schutzverantwortung" lautet das anerkannte Prinzip: Wo
ein Herrscher sein eigenes Volk massakriert, muss ihm jemand in den
Arm fallen. Nu
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, im Syrien-Konflikt
zwischen dem Westen und Russland zu vermitteln. "Ich erwarte, dass
die Bundesregierung – namentlich Frau Merkel – schnellstens bei
Russlands Präsident Putin vorstellig wird, um Russland zu überzeugen,
auf der Seite derjenigen Platz zu nehmen, die scharfe Sanktionen
gegen Syrien durchsetzen wollen", sagte Steinbrück gegenüber dem
WESER-KURIER. Russl
Zurückhaltend klingen die Kommentare deutscher
Politiker, nachdenklich beinahe. Die Frage nach den Folgen für
Syrien, für den Nahen Osten wird gestellt, auf Risiken verwiesen.
Wenigstens die Untersuchungen der UNO-Spezialisten, die dem
Verbrechen an der Zivilbevölkerung nachgehen sollen, seien
abzuwarten, lautet der Rat, nicht zuletzt von Politikern der
Regierungskoalition. Wer sieht, wie die bekannten Rituale in den
NATO-Hauptstädten jetzt ihren Lauf nehmen, wie
In der Sendung "Deutschland akut – der WELT Talk"
sagt Wolfgang Bosbach (CDU):
"Ich befürchte, dass ein Militärschlag gegen Syrien mehr Probleme
schafft als löst. Ich fürchte, dass es zu einer Eskalation der Gewalt
kommen könnte."
"Aber wir stehen vor einem Dilemma, da die Staatengemeinschaft
nicht hilflos zusehen kann, wie Menschen umgebracht und vergast
werden."
Wolfgang Bosbach setzt weiterhin auf Diplomatie statt des
dro
Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt auch nach
dem verheerenden Giftgaseinsatz in der Nähe von Damaskus weiter auf
eine politische Lösung zur Beendigung des Bürgerkriegs in Syrien. Die
Kanzlerin sagte der Mittelbayerischen Zeitung (Donnerstag): "In
Syrien findet ein furchtbarer Bürgerkrieg statt, der bereits über
100.000 Menschenleben gefordert hat. Vergangene Woche waren
schreckliche Bilder von Menschen in Damaskus zu sehen, die ganz
offensichtlich Opfer eines
"Ein Bombenangriff von außen wird den blutigen
Bürgerkrieg in Syrien noch weiter verschärfen. Der Krieg könnte sich
unkontrollierbar in der ganzen Region ausbreiten. Deutschland darf
sich nicht militärisch an diesem Konflikt beteiligen, deshalb muss
die Bundeswehr sofort aus der Türkei abgezogen werden. Ansonsten
besteht die Gefahr, direkt in einen Flächenbrand im Nahen Osten
hineingezogen zu werden", kommentiert der außenpolitische Sprec
In der Union wächst offenbar die Bereitschaft,
dass sich Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen an einer
Intervention in Syrien beteiligt. "Die Weltgemeinschaft darf einen
Einsatz von Giftgas gegen die syrische Zivilbevölkerung nicht ohne
Reaktion hinnehmen", sagte der CDU-Außenexperte Peter Beyer der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinische Post" (Mittwochausgabe).
Mögliche militärische Schritte müssten durch die Vereinten Natio
Das Schlagen der Kriegstrommeln in Washington
ist nicht mehr zu überhören. Wenn der Eindruck nicht täuscht, hat der
Countdown für einen Militärschlag gegen das syrische Regime begonnen.
Widerwillig sieht sich der Friedensnobelpreisträger im Weißen Haus
gezwungen, zum letzten Mittel der Politik zu greifen. Nicht um sich
in einen Bürgerkrieg einzumischen, dessen Fronten unscharf sind.
Vielmehr geht es darum, die Glaubwürdigkeit der Supermacht zu
s
Es sind Bilder, die man nicht vergessen kann und
nicht vergessen darf: tote Kinder in weißen Säcken, zu Dutzenden am
Boden aufgereiht, dazwischen panische Väter und Mütter, die
fassungslos ihren Schmerz herausschreien. Die Videos von hilflos
zuckenden Körpern, bevor der langsame Tod durch Er- sticken eintritt.
Der Giftgas-Einsatz in Syrien hat das Tor zur Hölle aufgestoßen. Und
das darf, sagt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, nicht ohne
Konsequenzen b