Vor knapp vier Jahren stand Dieter Hoeneß im
Cottbuser Stadion der Freundschaft und wollte sich gar nicht wieder
einkriegen. Hertha BSC hatte mit 0:2 beim FC Energie verloren und der
Berliner Manager schimpfte fürchterlich auf Schiedsrichter Lutz
Wagner. Vermutlich verteile der einen Ost-Bonus, spekulierte er in
seiner Wut. Inzwischen ist Hoeneß Manager beim VfL Wolfsburg und
fordert tatsächlich einen Solidarpakt für den Fußball-Osten. Um
Management-Know-ho
Streit unter Nachbarn ist etwas ganz Alltägliches.
Deutsche Gerichte können davon ein Lied singen, sie ächzen unter der
Klagewut der Bürger. Ist das Nachbarschaftsverhältnis schließlich
komplett zerrüttet, hilft nur noch der Wegzug. Auch zwischen
Deutschen und Polen gibt es immer wieder Knatsch und
Missverständnisse. Doch der muss ausgehalten werden – Umzug
ausgeschlossen. Während es für die Streithähne am Gartenzaun von
Kleinkleckers
Geschlossenheit ist für jede Partei ein Trumpf.
Ob sich die Duisburger CDU bei der Aufarbeitung des
Loveparade-Unglücks damit einen Gefallen tut, ist fraglich. Die
Ratsfraktion ist sich einig, eine Abwahl von Oberbürgermeister Adolf
Sauerland verhindern zu wollen. Noch am Vortag hatte Sauerland
erklärt, sich diesem Verfahren stellen zu wollen. Wie großzüzig.
Dabei kann er sich gar nicht gegen die Abstimmung wehren. Oder hat
Sauerland am Montag bereits gewuss
Kennen Sie jemanden, der nicht das Gefühl hat,
für seinen Strom zu viel zu bezahlen? Wahrscheinlich werden Sie lange
überlegen müssen. Die meisten Menschen fühlen sich abgezockt. Wie
richtig sie mit ihrem Gefühl liegen, hat einmal mehr eine Studie
gezeigt: Die meisten Energieriesen wollen aus undurchsichtigen
Gründen Jahr für Jahr mehr Geld für ihren Strom haben. Und das,
obwohl die Preise an den Börsen seit längerer Zeit sinken. Nun is
Das von den Grünen in Auftrag gegebene Gutachten scheint alle
Vorurteile zu bestätigen: Stromkonzerne zocken Kunden ab. Doch so
einfach ist die Sache nicht. Der größte Preistreiber ist der Staat.
Zu Jahresanfang hat er die Konzerne gezwungen, mehr für die
Einspeisung der erneuerbaren Energien zu bezahlen. Diese Erhöhung
haben die Konzerne weitergegeben. Nicht die Gewinnsucht der Konzerne,
sondern die Öko-Fantastere
Die Forderungen nach einem schnellen Wechsel an der Duisburger
Stadtspitze sind legitim: Viele erwarten, dass eine führende Figur
die politische Verantwortung für die Loveparade-Tragödie übernimmt.
Weil Politik immer auch eine symbolische Dimension hat. Und weil ein
Rücktritt Sauerlands ein starkes Symbol des Bedauerns wäre –
unabhängig von der Frage seiner persönlichen Schuld. Trotzdem gibt es
keinen Anspruch de
Das Bundesverfassungsgericht wird im nächsten Jahr 60. Es ist in
einem reifen Alter, und es hat mit seiner Entscheidung zu Gunsten
lediger Väter eine altersgemäß reife Richterleistung erbracht. Nun
ist es an den ledigen Vätern, Reife und Charakter zu zeigen, wenn es
darum geht, sich um ihre Kinder zu kümmern, und zwar nicht nur an
deren Geburtstagen und zu Weihnachten, sondern auch im oft
strapaziösen Erziehungsall
Die Strompreise fallen – nur nicht für die
Verbraucher. Wenn RWE seinen Kunden eine Strompreiserhöhung von 7,3
Prozent zumutet, ist dies durch keine Ausrede zu rechtfertigen. Für
die Kunden bleibt nicht allein die Tatsache als solche ärgerlich, von
ihrem Anbieter ausgenommen zu werden. Empörend ist auch der Versuch
der Konzerne, diese Preispolitik schönzureden. Man muss keine höhere
Mathematik anwenden, um sowohl die diffusen Spiele mit öffentlich
un
Allzu häufig sind sich Bundestagsabgeordnete der
Regierungskoalition nicht einig. Die beiden weitgehend unbekannten
Hinterbänkler Funk und Volk schon. Frei nach der These von Andy
Warhol, dass jeder 15 Minuten berühmt sein kann, füllen die beiden
gemeinsam das Sommerloch. Sie fordern in bester populistischer
Manier, die jetzt wieder gut verdienende Autoindustrie solle
gefälligst Teile der Milliardensubvention Abwrackprämie zurückzahlen.
Zurückdrehen ist schon jetzt ein markantes Merkmal
der neuen Landesregierung: was Schwarz-Gelb geändert hat, bringt
Rot-Grün wieder auf den alten Stand. Nun stellt auch der
Justizminister im Kampf gegen illegale Drogen alles auf Anfang.
Künftig dürfen Kleinkonsumenten etwas mehr Haschisch oder Marihuana
mit sich führen, ohne Strafe fürchten zu müssen. Den Besitz von
Heroin und Kokain hebt Thomas Kutschaty leicht über die alte
Null-Toleranz-Gren