Gauck versucht ja nicht, sexuelle Übergriffe,
männliche Geschmack- und Gedankenlosigkeiten zu bagatellisieren. Er
wertet erniedrigende Erfahrungen von Frauen nicht ab. Macht nicht
lächerlich. Bedient keine Vorurteile. Er vertritt lediglich behutsam
wie nachvollziehbar die Meinung, Deutschland sei keineswegs ein Land
mit grapschenden Verbalerotikern, lüsternen Bürohengsten und
primitiven Herrenwitzen. Gauck ordnet ein, ohne auf den Empörungszug
aufzuspringen.
Rund 60.000 der 800.000 Angestellten der Länder
waren gestern im Streik. Die Arbeitgeber zeigten sich wenig
beeindruckt. Und so darf man gespannt sein, ob sie heute in der
dritten und letzten Runde der Tarifverhandlungen ein Angebot auf den
Tisch legen. Scheitern die bis Samstag terminierten Gespräche, ist
Streik programmiert, da beide Seiten keine Schlichtung vereinbart
haben. Wohin die Reise gehen könnte, zeigt der gestrige
Tarifabschluss des Marburger Bundes. Es wird meh
Redet man über Armut und Reichtum, ist es schon
sinnvoll, an ein paar grundlegende Dinge zu erinnern. Deutschland ist
nicht Bangladesh, sondern ein wohlhabendes Land. Es gibt erfreuliche
Entwicklungen, über die man nicht schweigen sollte, vor allem der
Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit. Trotzdem existieren Tendenzen,
die zu Recht von der Bevölkerung als ungerecht empfunden werden.
Selbst wenn aktuell die Einkommensschere mal nicht weiter aufgeht,
ist das Auseinanderkl
Der deutsche Leitindex Dax nähert sich der 8
000er-Marke und der Dow Jones ist gar auf den höchsten Stand aller
Zeiten geklettert. Woher kommt die Partylaune? Die
Weltwirtschaftslage helle sich auf, sagen Experten. In Europa scheint
der Tiefpunkt der Schuldenkrise erreicht, es könne im Grunde nur noch
aufwärts gehen. Außerdem haben viele Konzerne im vergangenen Jahr
Rekordgewinne eingefahren. Und die großen Notenbanken stellen
regelmäßig unter Bewe
Man mag vom verstorbenen Präsidenten Venezuelas
halten, was man will: Hugo Chávez war ein Mann des Volkes. Weil er
nach vielen Jahren an der Macht immer noch die Nähe der kleinen Leute
suchte, weil er mit Milliarden soziale Wohltaten finanzierte und mit
seiner venezolanischen Revolution den Unterdrückten eine Stimme
gegeben hatte, verehrten viele Menschen den charismatischen
Volkstribun wie einen Heiligen. Nun, nach seinem Tod, werden die
Schattenseiten seines Regimes
Zunehmende Einkommensunterschiede und
Armutsrisiken durch niedrige Löhne – was wäre wichtiger, als dass
sich ein Wirtschaftsminister Gedanken um die Konsequenzen aus diesen
Tatsachen macht? Doch Röslers Antwort auf die Frage fällt klar aus:
Höher als die Pflicht gegenüber dem deutschen Volk steht die
Verpflichtung gegenüber der Partei. Und die FDP lehnt einen
allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn nun einmal ab. Mit Armutsrisiken
möchte sie daher ni
Natürlich macht das Zinsniveau in Euro-Land
beim Geldanlegen keinen Spaß. Natürlich bieten Aktien über einen
langen Zeitraum weiter mit die beste Rendite unter allen
Anlageformen. Und natürlich sind deutsche Firmen an der Börse teils
noch so niedrig bewertet, dass Anleger mit diesen Aktien ein gutes
Geschäft machen können. Aber trotzdem ist das aktuelle Börsenhoch
kein Grund für uneingeschränkte Euphorie. Ein Aufschwung, der sich
vor
Dreiste Fälschung. Sagt Peer Steinbrück. Andere
sprechen etwas milder von Schönfärberei. Die rund 500 Seiten
Armutsbericht passen auf jeden Fall prächtig ins Wahlkampfkonzept des
SPD-Herausforderers, der soziale Gerechtigkeit zum Kern seiner
Kampagne gemacht hat. Ihm kommt deshalb gelegen, dass sich laut
Bericht die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet. Mit der SPD
schließt sie sich wieder – so seine simple aber einprägsame
Botschaft. Und wenn
Es sind anrührende Bilder, die uns via Fernsehen
in diesen Tagen erreichen. Zu Tausenden strömen die Menschen auf die
Straßen der Städte Venezuelas, nicht nur in der Hauptstadt Caracas.
Viele zünden Kerzen an und weinen bittere Tränen um ihren gestorbenen
Präsidenten Hugo Chávez. Eine Trauer, die ehrlich und nicht
inszeniert wirkt. War Chávez ein Despot, wie viele Politiker, vor
allem in den westlichen Industriestaaten, meinen, oder ein
&uum
Noch ist nichts entschieden. Doch manches – vor
allem das fehlende klare Dementi – deutet darauf hin, dass es
tatsächlich zu massiven Eingriffen bei den Landesbeamten kommen
könnte. Der Grund liegt auf der Hand: Das Land muss sparen. "Aber
doch nicht schon wieder bei uns", mögen die Beamten einwenden.
Tatsächlich ist ihnen in den zurückliegenden Jahren schon vieles
zugemutet worden. Dennoch gehört zur Wahrheit: Angesichts
überbordender Personala