Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Spanien/Monarchie/Juan Carlos

Die Spanier sind keine Herzensmonarchisten. Vor
gut 80 Jahren haben sie schon einmal den Königssturz gewagt. Sie
könnten es wieder tun. Immer mehr von ihnen glauben, dass eine
Republik die angemessenere Staatsform wäre. Diesen Menschen will Juan
Carlos den Wind aus den Segeln nehmen. Sein Sohn Felipe ist beliebt.
Wenn er seine Sache gut macht, wird der republikanische Druck wieder
abnehmen. Die Monarchie ist mit der Abdankung stabilisiert. Ob das
ein Glück für Span

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Berlin/Flughafen/Mehdorn

Erst hat Flughafenchef Mehdorn zahlreiche
Fachleute gefeuert oder kaltgestellt, nun steht sein wichtigster
neuer Mann unter dringendem Korruptionsverdacht. Und wieder einmal
soll nun alles geprüft und besser werden. Doch solchen Versprechen
glaubt niemand mehr. Zu sehr haben sich die Flughafenstrategen
bereits diskreditiert, angefangen beim Regierenden Bürgermeister und
Aufsichtsratschef Klaus Wowereit, unter dessen mangelnder Kontrolle
das Baudesaster seinen Lauf nahm. Zahlreic

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Arbeitsmarkt/Tarifbindung

Wie das Forschungsinstitut IAB feststellt,
arbeitet nur noch jeder zweite Beschäftigte in einem Unternehmen, für
das ein Branchentarifvertrag gilt – im Westen. Im Osten gilt
lediglich für etwa jeden Dritten ein Tarifvertrag. Der Trend ist
klar: Die Tarifbindung geht beständig zurück. Grund ist weniger der
schwindende Organisationsgrad der Arbeitnehmer in den Gewerkschaften,
sondern eher die abnehmende Akzeptanz von Tarifverträgen auf der
Arbeitgeberseite. Den A

Mitteldeutsche Zeitung: zu König Juan Carlos

Immer mehr Spanier sind ihrer Royals überdrüssig und
wünschen sich daher frischen Wind im Palast. Denn während sich die
Königshäuser in den Niederlanden und Belgien im vergangenen Jahr
modernisierten und einen Machtwechsel zuließen, verstaubte Spaniens
Hof. Das Ansehen des Königshauses ist auf einen historischen
Tiefpunkt gesunken. Spätestens nach der schallenden Ohrfeige in der
Europawahl für Spaniens königstreue Großparteien

Mitteldeutsche Zeitung: zu Uni Halle/IT-Branche

Doch selbst die nur auf den eigenen Nutzen
ausgerichtete Bildungspolitik hat die Landesregierung offenbar
aufgegeben. Anders ist kaum zu erklären, dass das Institut für
Informatik an der Universität Halle auf der Streichliste steht.
Dieser Studiengang liefert die von Haseloff gewünschten
Hochqualifizierten, die die Unternehmen in der Region dringend
benötigen. Das Wissenschaftsministerium verweist nun darauf, dass die
Informatikstudiengänge an allen Hochsch

Mitteldeutsche Zeitung: zu WM-Kader

Der Bundestrainer setzt alles Vertrauen darin, dass
die Leistungsträger bis zum Start des Turniers tatsächlich fit
werden. Glaubt man den Beteuerungen, sollten sie es auch sein. Es
herrscht das Prinzip Hoffnung. Nur beim angeschlagenen
Linksverteidiger Marcel Schmelzer drückte Löw kein Auge zu. Erstens
weil sich mit Erik Durm plötzlich eine Alternative ergibt, und
zweitens, weil Schmelzer in seinen Augen stets nur eine Notlösung
war. Brisant ist die freiwil

Schwäbische Zeitung: Ein öffentlicher Strafgefangener – Leitartikel

Es gibt keine Extrawurst für Uli Hoeneß. Uli
Hoeneß wird ein Strafgefangener wie jeder andere sein. Verdächtig oft
haben Bayerns Justizbehörden in den vergangenen Monaten solche und
ähnlich klingende Erklärungen abgegeben. Nur: Immer dann, wenn
scheinbar Selbstverständliches betont wird, verliert es den Charakter
der Selbstverständlichkeit. Zudem hat die Justiz ihre Beteuerungen
selber konterkariert: Eine Gefängnisbesichtigung für die

Schwäbische Zeitung: Mehr Behutsamkeit – Kommentar

Die Sehnsucht der Union ist verständlich. Nicht
einmal jeden fünften Kultusminister stellt sie noch bundesweit.
Deshalb gibt sie eine große Schulstudie in Auftrag und heraus kommt,
welch ein Wunder, dass die Bevölkerung die schulischen Ziele der
Union teilt. Doch auch ohne Umfragen lässt sich nach Jahren des
Streits um G8 oder G9, nach dem Hin und Her um Ganztagsschulen und
Gesamtschulen erahnen, dass Eltern und Schüler vor allem eines
wollen: Ruhe und Versch

Südwest Presse: KOMMENTAR · USA

Eine Behörde macht Politik

Aus Sicht seiner Gegner erinnern die Methoden des US-Präsidenten
Barack Obama an die eines Diktators: Kann er seinen Willen nicht
durchsetzen, setzt er sich über den Gesetzgeber hinweg. So ging er
vor, als sich die Parlamentarier weigerten, seine Einwanderungsreform
zu verabschieden. Er war auch bereit, Teile seiner Gesundheitsreform
im Alleingang durchzusetzen, hätte der Kongress nicht doch
zugestimmt. Ähnlich verhält er sich nun

BERLINER MORGENPOST: Die Folgen der Alleinherrschaft / Leitartikel von Joachim Fahrun

Kriminelle Energie kann immer und überall wirken,
darum ist Korruption nicht auszuschließen. Genauso wahr ist jedoch,
dass die Verhältnisse am Berliner Pannen-Flughafen BER solch ein
Verhalten begünstigen. Der Fall des wegen Korruptionsverdachts
suspendierten Technikchefs Jochen Großmann wirft ein Schlaglicht auf
die strukturellen Schwächen der Flughafengesellschaft und des
BER-Projektes. Die bestehen unabhängig davon, ob die neu eingesetzte
Taskforce