Weser-Kurier: Zum diesjährigen Friedensnobelpreis schreibt Daniel Killy:

Es gibt ja nicht allzu viele gute Nachrichten zu
vermelden dieser Tage. Doch die diesjährige Wahl des Nobel-Instituts
in Oslo ist so eine gute Botschaft – und das gleich doppelt. Denn
dass der Friedensnobelpreis 2014 an Malala Yousafzai und Kailash
Satyarthi geht, ist ein zweifach deutliches Signal. Anders als in den
vergangenen Jahren, als mit der EU oder auch Barack Obama eher
politische Willensbekundungen als richtungsweisende Friedenskämpfer
gekürt wurden, enthält d

Weser-Kurier: Zum deutsch-chinesischen Treffen schreibt Norbert Holst:

Deutschland und China pflegen ihre Beziehungen.
Schon zum dritten Mal in diesem Jahr gab es Kontakte auf höchster
Ebene. Was längst nicht heißt, dass zwischen Berlin und Peking alles
in Ordnung wäre. So verbitten sich die Chinesen eine"Einmischung in
innere Angelegenheiten". Was Kanzlerin Merkel aber nicht davon
abhält, das lebenslange Hafturteil gegen den uigurischen
Menschenrechtler Ilham Tohti zu kritisieren oder eine besonnene
Reaktion auf die Prote

Schwäbische Zeitung: Gute Wahl zur richtigen Zeit

Das Nobelkomitee hat die Welt bei der Vergabe
des Friedensnobelpreises in den vergangenen Jahren regelmäßig
überrascht.

Das war 2012 so, als es den Preis der grassierenden Euroskepsis
zum Trotz der Europäischen Union verlieh. Manches Mal hat das Komitee
die Welt auch regelrecht irritiert. Das war 2009 so, als es
US-Präsident Barack Obama vorauseilend oder besser: voreilig ehrte.
Die diesjährige Auszeichnung für Malala Yousafzai kommt weder
überr

Allg. Zeitung Mainz: Hoffnung / Kommentar von Reinhard Breidenbach zum Friedensnobelpreis

Der Tag der Friedensnobelpreis-Verkündung war schon
lange nicht mehr so sehr von Krieg und Kriegsangst überschattet wie
dieser 10. Oktober 2014: Ukraine, Syrien, Irak, und auch die
Feindschaft zwischen Israel und den Palästinensern will kein Ende
nehmen. Angesichts zweier Weltkriege mag man von "regionalen"
Konflikten sprechen. Doch das ist nur ein relativer, eher
egoistischer Trost: Hauptsache, nicht vor meiner Haustüre. Wobei die
Haustüren in der globa

WAZ: Mit Bildung gegen den Islamismus. Kommentar von Alexander Marinos

Der Stift ist mächtiger als das Schwert. Malala
Yousafzai zitierte dieses alte Sprichwort damals bei ihrer Rede vor
der UN-Jugendversammlung – ein Jahr nachdem Taliban-Kämpfer ihr ins
Gesicht geschossen hatten, weil sie es nicht ertragen konnten, dass
ein junges Mädchen das Recht auf Bildung für sich und ihre
Altersgenossinnen einforderte. Ist der Stift mächtiger als das
Schwert? Man fragt sich, ob ein solcher Satz, ob der
Friedensnobelpreis für Malala jene T

Rheinische Post: Vorbilder für die Welt

Das Nobelpreiskomitee, so hört man, hat sich
schwergetan dieses Mal. Wen soll man auch auszeichnen mit dem
Friedensnobelpreis in einer Zeit, in der blutige Konflikte die
Schlagzeilen beherrschen, in der Terror und Bürgerkrieg ganze
Regionen verwüsten? Am Ende haben die Juroren viel
Fingerspitzengefühl bewiesen. Mit der pakistanischen Schülerin Malala
Yousufzai und dem indischen Kinderrechtsaktivisten Kailash Satyarthi
wurden zwei tapfere Kämpfer für die R

Rheinische Post: Gegen Ebola hilft vor allem Wachsamkeit

Wir sollten nicht über die New Yorker
Reinemachfrauen spotten, die am Flughafen La Guardia aus Angst vor
Erbrochenem streiken. Ihre Handschuhe seien rissig, klagen sie, und
sie wüssten ja nie, ob der Auswurf womöglich von einem Ebola-Fall
komme, der an Bord erste Symptome zeigte. Wir alle kennen das
Phänomen der Furcht, die auf dem Nährboden des Irrationalen gedeiht.
Es ist das Unbekannte, das hier wütet: ein Virus, das in Afrika
kaserniert schien, nun aber u

Rheinische Post: Ausgaben umschichten

Auch Wolfgang Schäuble möchte angesichts der
Konjunkturschwäche mehr investieren. Das klingt gut, aber was daraus
folgt, ließ der Finanzminister in Washington offen. Die Koalition
plant bereits, die Investitionen in Straßen und Netze in dieser
Wahlperiode spürbar aufzustocken. Doch die Umsetzung der Pläne
beansprucht Zeit, und die veranschlagte Milliarden-Summe dafür ist zu
gering. Die öffentlichen Investitionen sind schon seit Jahrzehnten in
D

Mitteldeutsche Zeitung: zum Friedensnobelpreis

Der Preis aus Oslo ist auch Ausdruck einer
offensichtlichen Verlegenheit. So bemerkenswert es ist, das zwei
engagierte Einzelpersonen die Gunst des Nobel-Komitees erhalten
haben, markiert die Entscheidung doch auch ein eklatantes
institutionelles Versagen. Selten zuvor wurde die Weltöffentlichkeit
von so vielen beinahe gleichzeitig eskalierenden Konflikten und
Kriegen in Atem gehalten, vor denen die internationale Diplomatie und
deren so behutsam aufgebauten Einrichtungen reihenweise

Mitteldeutsche Zeitung: MZ zu Raubkunst

Hätte die Politik aber so schnell reagiert, wenn es
den "Fall Gurlitt" nicht gegeben hätte, der aller Welt gezeigt hat,
dass in Sachen Raubkunst hierzulande noch vieles im Argen liegt? Das
ist fraglich. Sachsen-Anhalt jedenfalls kann mit Genugtuung
registrieren, dass dieses Zentrum in seiner Landeshauptstadt
angesiedelt wird und nicht in Berlin. Das hat einen ganz praktischen
Grund: Die gute Arbeit, die die Magdeburger Koordinierungsstelle mit
der Datenbank "Los