Neue OZ: Kommentar zur Inflationsrate

Glauben, fühlen, zählen

Tja, die Inflationsrate, das unbekannte Zahlenwesen. Jeder weiß um
ihre Bedeutung für die Volkswirtschaft und das eigene Portemonnaie.
Und doch bleibt sie ein abstraktes Gebilde. Dass es vielen Menschen
schwerfällt, diese ominöse Prozentzahl mit den eigenen
Einkaufserfahrungen abzugleichen, ist kaum verwunderlich. Wem beim
Volltanken zu Ferienbeginn angesichts der Spritpreise die Haare zu
Berge standen, wird sich hinterher eher dara

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Prokon-Pleite

75 000 Anleger haben Prokon ihr Geld
anvertraut. Sie schauen jetzt in die Röhre. Denn Prokon hat
Genussrechte verkauft. Dabei erwerben Anleger kein Eigentum an der
Sache wie bei Aktien, sondern sie profitieren in bestimmtem Rahmen an
der wirtschaftlichen Entwicklung. Im Fall einer Insolvenz stehen
Inhaber von Genussscheinen schlechter da als andere Gläubiger, sie
müssen sich quasi hintanstellen. Im schlimmsten Fall ist das
investierte Geld weg. Hoch gepokert und verloren

Weser-Kurier: Zur Lage in der Ukraine schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Der Machtkampf zwischen der ukrainischen Führung
und der pro-europäischen Opposition wird immer erbitterter geführt.
Nun gibt es die ersten Todesopfer. Das wird die Oppositionsbewegung
noch weiter radikalisieren. Vermutlich wird nie geklärt werden, wer
die Schuld am Tod der Demonstranten hat. Fest steht jedoch, dass
Präsident Viktor Janukowitsch die Hauptverantwortung dafür trägt,
dass die Situation in seinem Land derart eskaliert ist. Als
Hunderttausend

Weser-Kurier: Zur Syrien-Konferenz schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Die Syrien-Friedenskonferenz war im Grunde schon
vor ihrem Beginn gescheitert. Zumindest, wenn man den Anspruch als
Maßstab nimmt, rasch eine umfassende politische Lösung für den
jahrelangen blutigen Konflikt zu finden. Zu unversöhnlich stehen sich
die Kriegsparteien gegenüber. Taktisches Unvermögen kommt hinzu:
Peinlich war das Agieren der Vereinten Nationen, den Iran, eine der
wichtigsten Stützen von Syriens Diktator Baschar al-Assad, zum
Treffen in de

Börsen-Zeitung: Das war knapp, Kommentar zum EU-Gerichtshof von Detlef Fechtner

Mit Jubel und ein wenig Häme über die britische
Regierung haben Europaabgeordnete auf das jüngste Urteil des
Europäischen Gerichtshofs reagiert. Die Richter hatten sich zuvor
dafür entschieden, dem EU-Gesetzgeber zu gestatten, europäische
Aufsichtsbehörden mit Eingriffen in das Geschehen an den
Finanzmärkten zu betrauen. Vielleicht aber wären statt Beifall und
Schadenfreude eher Erleichterung und Demut die angemessene Reaktion
gewesen. Immerhin

Ostthüringer Zeitung: Kommentar „Ein Herz für die Industrie“ von Knut Pries

Es war kein Zufall, dass die EU-Kommission ihr
Energie-Paket just am selben Tag vorstellte wie ihr Konzept zur
Wiederbelebung der europäischen Industrie. Es ist lang her (sieben
Jahre und eine gewaltige Krise), dass die Europäische Union unter
Führung der einstigen Umweltministerin Angela Merkel sich an die
Spitze der Bewegung gegen die bedrohliche Erderwärmung setzte. Der
Führungsanspruch gilt nur noch in der Rhetorik. In der Praxis
verfinstert die aktuelle Sorge

Südwest Presse: Kommentar zur UKRAINE

Es gibt grässliche Momente in der Weltgeschichte. In
denen bis dahin friedliche Demonstranten Polizisten mit
Molotow-Cocktails bewerfen, in denen Polizisten mit Pump-Guns auf die
Demonstranten feuern. Das Grässlichste an solchen Momenten ist, dass
sie sich tagelang dehnen. Die seit Sonntag in Kiew mal tobende, mal
schwelende Straßenschlacht scheint keine Ende zu nehmen und kann über
Nacht zum Blutbad geworden sein. Ausgang und Sieg sind ungewiss, die
reine Feuerkraft is

Lausitzer Rundschau: Ziele ohne Substanz Zu den Klimavorhaben der Europäischen Union

Ziele, die man sich gibt, sollten realistisch
sein, sonst frustriert man sich nur selbst. Man kennt das von den
Neujahrsvorsätzen. Sind sie aber zu lasch, verändert sich auch
nichts. Die EU hat bei den Klimaschutzzielen einen Mittelweg gesucht,
aber nicht gefunden. Und das nicht, weil sie "nur" eine Verringerung
des Kohlendioxid- (CO2-)Ausstoßes um 40 Prozent bis 2013 erreichen
will. Das ist nicht eben wenig. Auch nicht, weil sie verlangt, dass
bis dahin 27 Prozen

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Energiewende

Es gibt Gründe, an der Verwirklichung der
europäischen Klimaziele zu zweifeln, wenn sie von der EU-Kommission,
wie nun beschlossen, nicht mehr mit konkreten Vorgaben für
regenerative Energien verbunden sind. Schließlich gibt es, sofern man
eine Drosselung der Wirtschaft zurecht ausschließt, nicht viele
Alternativen. Hehre, aber unkonkrete Ziele entsprechen auch nicht dem
Wunsch der Wirtschaft nach klaren Rahmenbedingungen. Trotzdem
verwirrt die Kritik der Bundesre