So wird Tsipras bald sehen, dass populistische
Wahlkampfreden Erfolge zuhause bringen, aber nicht auf
internationalem Parkett. Er wäre nicht der erste Politiker, der wie
ein Löwe startet und zum Schmusetier mutiert. Für ihn beginnt daher
eine Gratwanderung. Mit Härte allein wird er nichts ausrichten, ein
Aufweichen seiner Positionen wird ihm im Brüssel nützen, aber in
Athen schaden. Womöglich wird Tsipras– Syriza am Ende nur eins
bleiben – eine Episode
Franziskus redet viel, manche behaupten zu
viel. Fest steht: Niemals zuvor hat ein Papst die Öffentlichkeit so
in seinen Bann gezogen, nicht einmal der Weltreisende Johannes Paul
II. Das liegt an überhitzten Mechanismen im Medien-Zeitalter,
Franziskus ist dafür aber auch selbst verantwortlich. Häufig gibt er
Interviews und auf seinen Reisen Pressekonferenzen. Nicht immer sind
seine Worte eindeutig. Gute Katholiken müssten nicht "wie die
Karnickel" Kinder
Bei ihrem Besuch hat eine große Delegation aus
Politik, Wirtschaft und Kultur, angeführt von Bundesaußenminister
Steinmeier, den sich oft vernachlässigt fühlenden Menschen im Maghreb
gezeigt, welche große Bedeutung Deutschland und Europa dem
Krisengürtel Nordafrikas beimessen. Die Investition in eine bessere
Verständigung zwischen Europa und Afrika, zwischen christlichem
Abendland und dynamisch wachsendem Islam, ist im überragenden
Interesse
Es scheint, dass die Prognosen über die
islamkritische Bewegung "Pegida" zutreffen. Zum ersten Mal nahm die
Zahl der Teilnehmer an der Veranstaltung auch in Dresden deutlich ab.
In anderen deutschen Städten waren die "Pegida"-Gegner ohnehin stets
in der Mehrheit. Jetzt alles beim Alten zu belassen, wäre falsch.
Denn die Politik muss sich zumindest um die nicht eindeutig
rechtsextremen Sympathisanten kümmern, die sich – berechtigt oder
nicht – im Stic
Das griechische Volk hat keine Geduld mehr mit
seinen Geldgebern, und die Geduld der Geldgeber mit Hellas geht auch
zu Ende. Hier fahren nach dem fulminanten Syriza-Wahlsieg zwei Züge
aufeinander zu. Zu hoffen ist, dass beide Seiten trotz dieser
Zuspitzung so viel diplomatisches Geschick und Findigkeit aufbringen,
dass Griechenland im Euro bleiben kann. Ein politisch von niemandem
gewollter, aber technisch nicht zu vermeidender Euro-Austritt wäre
für die Griechen selbst schl
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat die
künftige griechische Regierung davor gewarnt, überzogene Forderungen
an die Euro-Partner zu stellen. "Jede neue Regierung in Athen muss
wissen, dass die europäische Hilfe an die Gegenleistung von Reformen
gebunden ist", sagte Lindner der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
(WAZ, Montagausgabe). "Solidarität würde überfordert, wenn
Reformbereitschaft unterfordert wird. Die Euro-Zone hat in den
letzten
Ob die Drohgebärden von Wolfgang Schäuble gegen
Syriza (wörtlich "radikale Linke") im Griechenland-Wahlkampf
hilfreich waren, muss dahingestellt bleiben. Am Wahlsieg von
Parteichef Tsipras und seiner Linksallianz kommt Europa nun
jedenfalls nicht mehr vorbei. Von heute an geht es also nicht mehr
darum, wie man auf das griechische Wahlergebnis Einfluss nehmen kann,
sondern wie Deutschland und Europa mit dem Linksruck in Griechenland
umgehen. Die Antwort kann nur lau
Mit einer Mischung aus Versprechungen und einer
schonungslosen Abrechnung mit den hausgemachten korrupten
Verhältnissen hat Alexis Tsipras seinen Landsleuten neue Hoffnung
gegeben: Auf einen weniger entbehrungsvollen Weg aus der Krise als
den bisher eingeschlagenen. Nicht einmal der Rauswurf aus der
Euro-Zone, scheint die Hellenen zu schrecken. Jetzt muss sich
Tsipras am Verhandlungstisch bewähren. Egal, wer in Athen regiert –
die Griechen werden die finanzielle Hilfe der ach
Nach dem Wahlsieg der Linkspartei Syriza in
Griechenland hat sich Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter für sozial
gerechte Änderungen des Rettungsprogramms ausgesprochen. "Das
Ergebnis muss selbstverständlich respektiert werden", sagte Hofreiter
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe).
"Gemeinsam mit der neuen griechischen Regierung sollte die EU, sollte
die Bundesregierung nach Wegen suchen, den Menschen in Griechen