Badische Neueste Nachrichten: zu: Tarifstreit Kommentar von Rudi Wais

Zur Tarifautonomie, wie sie das Grundgesetz
versteht, gehört allerdings nicht nur das Recht von Arbeitgebern und
Arbeitnehmern, frei von staatlichen Eingriffen miteinander zu
verhandeln. Sie schließt auch das Recht aller Berufstätigen ein, die
eigenen Interessen selbst zu vertreten. Eine Regierung, die kleineren
Gewerkschaften per Gesetz die Geschäftsgrundlage entzieht und die
Tarifpolitik faktisch großen Mehrheitsgewerkschaften ohne jede
Konkurrenz übertr&a

Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zum Lokführerstreik: Folgenreiche Machtprobe von Reinhard Zweigler

GDL-Streik, neunter Aufzug. Es herrscht auf
vielen Bahnhöfen wieder aufgeregter Stillstand, vor allem der Frust
von Fernreisenden, Pendlern und Menschen, die eigentlich mit der
S-Bahn zur Arbeit fahren wollten. Der nunmehr neunte Streikaufguss
der Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer zerrt nicht nur wieder
an den Nerven und zwingt zur Improvisation – ausgerechnet, wenn man
über Pfingsten eigentlich mit der Bahn verreisen wollte. Doch mit dem
neuerlichen Arbeitskampf ver

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Entbürokratisierungskampagne: Nur gut gemeint von Daniela Weingärtner

Brüssel produziere zu viel Bürokratie, sind 74
Prozent der Europäer überzeugt. Deshalb ist die neue EU-Kommission
mit dem Versprechen angetreten, den Wust an Vorschriften und Gesetzen
zu reduzieren. Kosten und Nutzen sollen noch strenger kontrolliert,
die Rechtsakte alle fünf Jahre daraufhin überprüft werden, ob sie
noch sinnvoll sind. Da Brüssel oft die Prügel bezieht, wenn in
Wahrheit die eigene Regierung für ein Bürokratiemonster
ve

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur AfD: Im letzten Akt angekommen von Christian Kucznierz

Offenbar glaubt Bernd Lucke, den rechten Flügel
seiner Partei nicht zu brauchen. Dabei hat die AfD auch deswegen
Erfolge erzielt, weil sie für Rechtsaußen attraktiv war. Offenbar
glauben Luckes innerparteiliche Gegner, dass ihnen die Stimmen von
rechts der Union reichen werden, um die AfD am Leben zu halten, wenn
sich der liberale Flügel um den Parteichef abspaltet. Beide liegen
falsch. Die Alternative für Deutschland ist schon länger dabei, sich
selbst zu de

Rheinische Post: Peinlich für SPD in Köln

Wat fott es, es fott", sagt der Kölner. Für den
Kölner Jochen Ott dürfte dieser Spruch nur ein schwacher Trost sein.
Dass er jetzt sein Ratsmandat verliert, ist megapeinlich für ihn,
denn er will im Herbst Oberbürgermeister der Domstadt werden. Gewiss:
Die schwere Panne bei der Auszählung der Stimmen vor einem Jahr hat
Ott nicht zu verantworten. Aber er ist Vorsitzender der Kölner SPD,
die sich bis zuletzt massiv dagegen gewehrt hat, die Stimmen n

Rheinische Post: Kirche allzu biegsam

Man spürt heute die seherische Kraft Joseph
Ratzingers. Der spätere Papst verwies 1994 in dieser Zeitung auf das
"Missverhältnis zwischen institutionellem Panzer und geistiger Kraft"
der Kirche in Deutschland. Ratzinger zielte unausgesprochen auch auf
die evangelischen Landeskirchen. Die Kirchensteuerquelle sprudelt,
aber die Wucht der eigentlichen Sendung erlahmt, oder sie zerschellt
an einer Mauer aus Gleichgültigkeit von Halb-, Viertel- oder gar
nicht mehr

Rheinische Post: Führungs-Chaos bei Vodafone

Der plötzliche Abgang von Jens Schulte-Bockum
als Chef von Vodafone Deutschland wirft kein gutes Licht auf das
Düsseldorfer Unternehmen. Schon wieder verliert Deutschlands
zweitgrößter Telefonkonzern seinen Chef, nachdem vor drei Jahren
bereits der beliebte Fritz Joussen gegangen war. Wie heftig die
Machtkämpfe mit der britischen Mutter getobt haben müssen, zeigt der
Zeitpunkt der Verkündigung: Ausgerechnet an dem Tag, an dem Vodafone
weltweit die Bilan

Börsen-Zeitung: Was hinten rauskommt, Kommentar zur EU-Regulierung von Detlef Fechtner

Um anschaulich zu machen, wie er die
EU-Kommission umkrempeln wolle, erklärte gestern der Vize-Chef der
EU-Behörde, Frans Timmermans: Es gehe nicht darum, "wie wir die Küche
einrichten – sondern welche Kost wir dort zubereiten". Diese Einsicht
erinnert an Helmut Kohl: "Entscheidend ist, was hinten rauskommt."

Vor allem denjenigen, die über Brüsseler Regulierungswut und
Regulierungsflut klagen, dürfte der neue Ansatz gefallen – aber nicht
a

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Deutschen Bank

Die Hauptversammlung morgen wird spannend. Die
Deutsche Bank bietet so viele Angriffsflächen wie noch nie. Sie wirkt
wie ein Ozeandampfer, dessen Kommandobrücke nicht weiß, wohin das
Schiff steuern soll. Raus aus dem Privatkundengeschäft, weg mit der
Postbank, wie es Anshu Jain und Jürgen Fitschen befürworten?
Stattdessen den Schwerpunkt wieder aufs Investmentbanking legen? Oder
vielleicht doch nicht?

Dass der langjährige Chef des Privatkundengesch&au