BERLINER MORGENPOST: Es geht an die Substanz/Ein Kommentar von Björn Hartmann

Wenn es kommt, wie die Gewerkschaft IG Metall
befürchtet, streicht Siemens im Berliner Gasturbinenwerk 800 Stellen.
Grundsätzlich gilt: Ein Konzern ist ein Wirtschaftsunternehmen. Und
wenn sich ein Markt wie der der Energieerzeugung derart drastisch
wandelt, muss er reagieren. Gefährlich wird es allerdings, wenn das
Handeln von Siemens-Chef Joe Kaeser rein vom Blick auf die Kosten
bestimmt wird. Denn die Mitarbeiter im Berliner Gasturbinenwerk mögen
im weltweiten Verglei

Westfalenpost: Harald Ries zur militärischen Spitzelaffäre

Am mit dem Erfreulichen anzufangen: Es ist doch sehr
schön, in diesen von NSA und BND geprägten Wochen einmal einen
deutschen Nachrichtendienst loben zu dürfen. Der MAD, eine Art
Verfassungsschutz der Bundeswehr, hat es offenbar abgelehnt,
Journalisten auszuspähen, die kritisch über das Sturmgewehr G36
berichtet haben. Mit der perfekten Begründung für eine Behörde: keine
Zuständigkeit. Die hat der militärische Geheimdienst nur für
Angeh

Westfalenpost: Rolf Hansmann zum Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt

Am Tag vor dem Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt hat
das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seine Prognose zu den
erwarteten Asylanträgen in diesem Jahr noch einmal nach oben
korrigiert – auf 450 000. Es steht außer Frage, dass angesichts
des ungebremsten Zustroms von Flüchtlingen und Asylbewerbern dieser
Gipfel überfällig ist. Die Zeit drängt. Umso unverständlicher, dass
Berlin keine Vertreter der Kommunen, also Praktiker der

Badische Neueste Nachrichten: zu: Siemens Kommentar von Mario Beltschak

Konzern-Umbau bedeutet Job-Streichung. Auf diese
simple Formel lässt sich der Korrektur-Kurs von Siemens-Chef Joe
Kaeser bislang – etwas überspitzt – herunterbrechen. Schwächelt ein
Geschäftsfeld, baut der Boss der Münchner Personal ab. Dies gilt vor
allem für das Energiegeschäft, wo Siemens die größten Baustellen
bearbeiten muss. Wer jedoch binnen kürzester Zeit so viele radikale
Einschnitte verkündet wie Kaeser, gerät zunehmend

Stuttgarter Zeitung: Bahn-Chef Grube will „die nächste Stufe zünden“

Um den festgefahrenen Bahn-Tarifkonflikt doch
noch zu lösen, will Bahn-Chef Rüdiger Grube am Freitag nach eigenen
Worten "die nächste Stufe zünden". Das sagte Grube laut einem Bericht
der "Stuttgarter Zeitung" am Donnerstagabend in Esslingen. Nachdem
die Lokführergewerkschaft GDL den Vorschlag des Bahnvorstandes
abgelehnt hatte, den früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten
Matthias Platzeck (SPD) als Vermittler einzuschalten, habe

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Martin Anton zum Stellenabbau bei Siemens

Als großer Erneuerer kam Joe Kaeser vor knapp
zwei Jahren zu Siemens. Inzwischen zweifeln immer mehr, ob sein
großer Konzernumbau das Unternehmen wirklich zukunftsfähig macht. Da
wären die Aktionäre, denen der Umbau nicht schnell genug geht und die
gleichzeitig noch hohe Gewinne, Renditen und Dividendenzahlen
erwarten. Sie bemängeln, dass Siemens aus eigener Kraft in den
vergangenen Jahren nicht gewachsen ist. Da wären auch diejenigen,
denen der Umbau z

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar US-Sicht auf Spionage-Affäre Ohne Aufregung Dirk Hautkapp, Washington

Washington schätzt Steherqualitäten. Darum
beobachtet die US-Regierung in diesen Tagen fast schon genüsslich
jeden Auftritt der deutschen Kanzlerin und ihrer Regierung in der
neuen Episode des schier unerschöpflichen Geheimdienstskandals
zwischen BND und NSA. Aber das geschieht – ganz anders als in Berlin
– ohne Aufregung und Haltet-den-Dieb-Stimmung. Amerika betrachtet das
Ringen der Regierung Merkel um Glaubwürdigkeit gegenüber Parlament
und Volk mit einer i

Börsen-Zeitung: Durchhalten, Kommentar zu Siemens von Michael Flämig

So richtig Spaß macht der Blick auf Siemens
dieser Tage nicht. Dies gilt nicht zuletzt für die Investoren. Bei
Veröffentlichung der Halbjahreszahlen hätten sie dem Konzern die rote
Laterne im Deutschen Aktienindex in die Hand gedrückt, wenn nicht bei
der Allianz eine üppige Dividendenzahlung fällig geworden wäre. Aber
auch die Beschäftigten betrachten ihren Arbeitgeber mit gemischten
Gefühlen. Kaum ist das Abbauprogramm von 7800 Stellen ausv

Lausitzer Rundschau: Zu unserem Glück besiegt Zu 70 Jahre Kriegsende

Es hat mehr als zwei Generationen gedauert, 70
Jahre, ehe in Deutschland wieder Kinder heranwachsen konnten, deren
Eltern weder direkt noch indirekt die Bitternis des Krieges in sich
tragen und als Kälte weitergeben. Es hat mehr als zwei Generationen
gedauert, ehe sich die deutschen Städte endgültig von ihren
Bombenschäden erholt haben und auch von den hastigen Fehlern der
Aufbaujahre. Es hat 70 Jahre gedauert, ehe sich die Staaten und
Gesellschaften in Europa wieder g

Rheinische Post: Kommentar / Stunde null? Von Horst Thoren

Der 8. Mai 1945. Ein geschundenes Volk kriecht
aus den Bombenkellern und nimmt sein Schicksal in die Hand. So die
Legende der"Stunde null", die bis heute die Kriegsgeneration prägt
und dabei ausblendet, dass der Tag der Befreiung mitnichten die
Verbindung zu Schrecken und Schuld des Dritten Reichs zerstört hat.
Der Zweite Weltkrieg endet vor 70 Jahren mit der militärischen,
wirtschaftlichen und moralischen Niederlage Deutschlands. Wer
überlebt hat, sorgt sich