Arbeitsmigration hat in der Bundesrepublik eine
lange Geschichte, mit allerdings sehr unterschiedlichen Vorzeichen.
So wurden die Gastarbeiter der 1950er und 1960er Jahre in großem Stil
gezielt angeworben, weil im Wirtschaftswunderland Arbeitskräfte
fehlten. Heute diskutiert Deutschland über die
"Wirtschaftsflüchtlinge", die bei uns das Paradies wähnen. Der
Ausdruck offenbart das ganze Dilemma: Wir verfügen über kein
entsprechendes Instrumentar
Seehofer schimpft auf die Kanzlerin, weil er sich
einredet, dass er sich das in seiner Eigenschaft als bayerischer Mann
und Ministerpräsident schuldig sei. Aber im Grunde ist das völlig
unwichtig. Die SPD überlegt krampfhaft, wie sie nicht nur Flüchtlinge
retten, sondern damit auch ein paar Wähler hinzugewinnen könnte. Ob
Letzteres auf diese Weise gelingt, sei dahingestellt. Die Kanzlerin,
und damit faktisch fast die CDU als Ganzes, hat in der
Flüchtlingsf
Vor zwei Jahren musste ThyssenKrupp noch den
dritten Milliardenverlust in Folge verdauen. Inzwischen kündigt der
Industrie-Gigant wieder Milliardengewinne an, und der
Konzernbetriebsrat weckt sogar Hoffnungen auf neue Jobs. Hat
ThyssenKrupp die Wende geschafft?
Noch lange nicht. Die Sanierung wurde mit einer Rosskur erkauft.
Konzernchef Hiesinger hat ein Viertel des Konzerns abgestoßen –
darunter die komplette Edelstahlsparte. Der Rest war vor allem
eisernes Sparen. So hat
Ein Land, das fast das Doppelte seiner
Wirtschaftsleistung als Schulden mit sich herumträgt, leistet sich
den Luxus von fünf Wahlen in fünf Jahren. Fast jede bedeutete auch
eine Verzögerung des Reformprogramms. So kann Griechenland im
Gegensatz zu Ländern wie Irland, Portugal oder Spanien die Sanierung
einfach nicht schaffen.
Zu allem Überfluss zeichnen sich noch nicht einmal eindeutige
Mehrheiten ab. Es ist gut möglich, dass der charismatische
Links
Wenn es mal so etwas wie einen hässlichen
Deutschen gab, dann zeigen sich in diesen Tagen die Deutschen von
ihrer schönsten Seite. Ob in Dortmund, Düsseldorf oder München. Die
Willkommenskultur, von der Politiker in ihren Sonntagsreden sprechen,
wird längst gelebt. Hunderttausende begrüßen die Fremden, schenken
Kleidung, Spielzeug, Lebensmittel und räumen das Gästezimmer frei.
Die Solidarität ist beeindruckend und wird international
wahrge
Dass der VW-Patriarch Ferdinand Piëch nach
seinem verlorenen Machtkampf gegen VW-Vorstandschef Martin Winterkorn
als Strippenzieher abtreten würde, konnte sich damals eigentlich
niemand vorstellen. Weil der knorrige 78-jährige Enkel von Ferdinand
Porsche immer neue Attacken zur Entmachtung des VW-Topmanagers
eingefädelt hatte, hatte das Präsidium des Aufsichtsrats damals
ausgerechnet Piëch das Vertrauen entzogen. Doch nun stellt sich
heraus, dass Piëch si
Mitunter ist es schwer zu sagen, ob das Glas nun
halb voll oder halb leer ist. So verwirrt auch das Ergebnis eines
internationalen Vergleichs zur sozialen Ungleichheit. Einerseits
attestieren die Forscher Deutschland einen erheblichen Nachholbedarf
beim Ausgleich sozialer Unterschiede. Andererseits ist das
Wohlstandsgefälle hierzulande noch vergleichsweise gering. In den
meisten anderen Ländern geht es viel ungerechter zu. Zur
Selbstgefälligkeit gibt es keinen Grund. Denn di
Erst in die Länderparlamente – und dann wieder
in den Bundestag. Die Parole, die FDP-Lautsprecher Wolfgang Kubicki
ausgibt, lässt den Rückschluss zu, dass die Liberalen in ihre
entscheidende politische Schlacht ziehen. Denn hinter dem so
offensichtlich zur Schau getragenen Selbstbewusstsein verbirgt sich
auch die Erkenntnis, dass am Ende auch der Sturz in die
Bedeutungslosigkeit möglich ist. Acht Landtagswahlen wird es bis zum
bundesweiten Urnengang im Herbst 2017 noch
Da irrt Horst Seehofer: Eine neue Rechte verhindert man nicht, in
dem man deren Stimmungsmache bedient – und wie der CSU-General von
"neuzeitlicher Völkerwanderung" tönt. Mit solchen Zuspitzungen ebnet
man ihr erst den Weg. Wo man das augenfällig beobachten kann? In
Ungarn. Seit Jahren schafft dort Ministerpräsident Orban höchstselbst
mit Übertreibungen (Ausmaß der Zuwanderung), Unterstellungen
(gesundheitliche
Wie schwierig Entscheidungen in der
Flüchtlingskrise sind, zeigt die jüngste Aufnahme der Migranten aus
Ungarn. Natürlich ist es aus humanitärer Sicht richtig, diesen
Menschen Zuflucht zu gewähren. Doch stellt sich schon die Frage, ob
sich so nicht ein Automatismus einschleicht, der da heißt: Wenn die
Osteuropäer keine Flüchtlinge aufnehmen mögen, springt schon jemand
anderes in die Bresche. Emotionen bestimmen derzeit die Debatte, wo
sie doch