Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum EU-Gipfel

Diese EU ist für Überraschungen immer wieder
gut. Da wird verbittert um Solidarität in der Flüchtlingsfrage
gerungen, während 27 Mitgliedstaaten im nächsten Augenblick wie ein
Mann gegen London die Grundpfeiler der EU, also Freizügigkeit und
Nichtdiskriminierung ihrer Bürger in anderen Ländern, verteidigen.
Auch wenn der britische Premier David Cameron nach den Beratungen
über seine Reformwünsche so tat, als sei man auf einem guten

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Gauselmann

Irgendwann ist es Paul Gauselmann (81)
herausgerutscht: In der Unternehmensführung bleibe alles beim Alten.
»Im wahrsten Sinn des Wortes«, entfuhr es einem der Söhne. Da musste
auch der Patriarch herzhaft lachen. Das eigentlich Neue an diesem
Freitag betraf jedoch die Eigentümerstruktur, nicht die
Unternehmensführung. Hier hat die Familie Gauselmann klar Schiff
gemacht. Stiftungen stehen ein bisschen im Ruf, dass damit vor allem
Steuern gespart werden soll

BERLINER MORGENPOST: Europa muss sich teilen – Leitartikel von Jochim Stoltenberg

Es klingt paradox, kommt der Wahrheit aber leider
sehr nah: Die EU war zu attraktiv und damit zu erfolgreich, um auf
Dauer die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen zu können.
Mittlerweile 28 Mitgliedsländer auf einen Nenner zu bringen,
zumindest solidarisch miteinander umzugehen, hat sich als kaum
lösbare Aufgabe entpuppt.

Die Politik sollte sich ehrlich machen und eingestehen: Die EU ist
zu groß geworden. Sie ist überdehnt. Eine bittere Einsicht. Aber da

Rheinische Post: Kommentar / Merkels EU-Jahr = Von Gregor Mayntz

Als hätte Europa mit der Flüchtlingskrise nicht
schon genug Stress, lässt Premier David Cameron die Nerven nun noch
mehr flattern. Schon Mitte 2016 sollen die Briten darüber abstimmen,
ob sie in der EU bleiben. Kanzlerin Angela Merkel will sie in der
Gemeinschaft halten, so wie sie die Griechen im Euro hielt. So sehr
Ökonomen auch daran zweifeln, politisch ist beides richtig. Denn
sowohl ein Grexit als auch ein Brexit würde die EU empfindlich
schwächen. U

Rheinische Post: Kommentar / Abgabenlast wächst = Von Birgit Marschall

Früher als von der Koalition erwünscht kommt
das schwierige Thema der Sozialabgaben zurück. Die Krankenkassen- und
Pflegebeiträge steigen, ohne dass ein Ende der Aufwärtsdynamik in den
kommenden Jahren erkennbar wäre. Nach 2020 gilt dies dann auch für
den Rentenbeitragssatz. Auch dieser wird kontinuierlich steigen, weil
die Zahl der Rentner zunimmt, die der Beitragszahler aber sinkt. Die
wieder wachsende Sozialabgabenlast wird unweigerlich neuen
Reformdruck

Rheinische Post: Kommentar / Die Flüchtlingskrise ist kaum zu verwalten = Von Thomas Reisener

Kaum ein Land unterstützt die Kommunen bei der
Versorgung von Flüchtlingen mehr als NRW. Die Pauschale von 10.000
Euro pro Flüchtling und Jahr, die das Land ab 2016 an sie überweist,
kann sich sehen lassen. Das Problem ist die Umsetzung. In Wahrheit
weiß das Land gar nicht, wie viele Flüchtlinge in welcher Kommune
leben. Nicht aus Schlamperei oder bösem Willen, sondern weil die
Behörden von der Flüchtlingswelle buchstäblich überrannt

BERLINER MORGENPOST: Markt regelt Bezahlung – Kommentar von Joachim Fahrun

Polizisten und andere Beamte verdienen in Berlin
weniger als ihre Kollegen, die an anderen Orten in Deutschland
vergleichbare Arbeit verrichten. Insofern geht es diesen
Berufsgruppen nicht anders als vielen anderen Beschäftigten. Auch
Softwareentwickler oder Ingenieure werden in der armen Hauptstadt
schlechter bezahlt als anderswo.

Es mutet in Zeiten prekärer Jobs und Mini-Löhnen einigermaßen
bizarr an, über die "amtsangemessene Alimentierung" von Be

Börsen-Zeitung: Nach dem Lift-off, Marktkommentar von Kai Johannsen

Die US-Notenbank Federal Reserve ist aus der
Nullzinspolitik ausgestiegen und hat in der gerade beendeten
Handelswoche erstmals seit fast einem Jahrzehnt den Leitzins
angehoben. Der Zielsatz für US-Tagesgeld wurde von der Spanne von 0
bis 0,25% auf jetzt 0,25 bis 0,5% angehoben. Die Reaktion der Märkte,
von Aktien über Renten bis hin zu Währungen und Rohstoffen, auf
diesen Lift-off fiel – nach ersten kurzen Schwankungen – doch
ausgesprochen moderat aus, was sich auch le

Lausitzer Rundschau: Ziemlich aufgeräumt Merkels Flüchtlingspolitik, Gabriel und die Umfragen

Wer Angela Merkel nach dem CDU-Parteitag Anfang
der Woche beobachtet hat, der hat eine ziemlich aufgeräumte und
entspannte Kanzlerin erleben können. Selbst nach dem eher
unerfreulichen EU-Gipfel am Freitag. Merkel ist sich seit dem
Karlsruher Konvent, bei dem die Delegierten sie feierten, ihrer Sache
noch sicherer. Jetzt gibt es in der Flüchtlingspolitik für sie und
die Union freilich auch kein Zurück mehr. Merkels Hartnäckigkeit und
Ausdauer schlagen sich lan

Weser-Kurier: Leitartikel von Mirjam Mollüber den Zustand der EU

Wenn dieser EU-Gipfel eines gezeigt hat, dann doch,
wie handlungsunfähig die Union derzeit ist. Zu groß sind die
Gegenpole innerhalb der Gemeinschaft geworden. Und so werden wichtige
Entscheidungen wieder einmal vertagt. Mehr als das Versprechen zur
Besserung haben die Staats- und Regierungschefs kaum erreicht. Die
Probleme der Flüchtlingskrise sind lange bekannt – die Instrumente,
um sie möglicherweise beheben zu können, funktionieren jedoch nur
äußerst