Mit Nachdruck bemüht sich die Bundesregierung um
die Bildung einer stabilen Regierung der nationalen Einheit in
Libyen. Dieses Engagement ist aller Ehren wert, aber auch nicht
uneigennützig. Entwicklungsminister Gerd Müller weist warnend darauf
hin, dass in Libyen rund 200 000 Menschen aus Afrika nur darauf
warten, nach Europa zu kommen, auf welchem Wege auch immer. Insofern
sind die von Bundesinnenminister Thomas de Maizière vorgelegten
Zahlen erfreulich – aber m&oum
Wie sieht denn die Realität von Millionen von
Katholiken aus, wenigstens in Westeuropa? Sie heiraten. Sie lassen
sich scheiden. Sie heiraten wieder. Und dann dürfen sie nicht mehr
zur Kommunion gehen. Oder sie heiraten nicht, teilen aber Tisch und
Bett, und in diesem Fall leben sie ohnehin in Sünde. Die kirchliche
Sexualmoral und die praktizierte Lebenswirklichkeit driften schon
lange auseinander. Die einen treten deswegen verbittert aus der
Kirche aus, die anderen bleiben
Die Christdemokraten können sich nur dann wieder
als stärkste Kraft im Land etablieren, wenn sie sich weiter
modernisieren und die städtischen Milieus zurückerobern. Dort sind
sie im Moment ziemlich out, weil sie das Lebensgefühl der urbanen
Bevölkerung aus dem Blick verloren haben. Thomas Strobl muss für
seinen politischen Umzug also einen schweren Rucksack schultern.
Gelingt ihm die strapaziöse Tour, kann er auf Umwegen doch noch
Ministerpräsi
Es klingt verlockend: Das eigene Haus bauen,
selbst über die Anordnung der Räume und Materialien entscheiden – zu
einem monatlichen Preis, der ohnehin für eine Mietwohnung ausgegeben
werden müsste. Die Tücke liegt in der Gestaltung der Finanzierung.
Die Tilgung eines Kredites kann auf 30 Jahre ausgelegt sein.
Lebenseinschnitte, die die kontinuierliche Tilgung gefährden, kann
kein Bauherr für sich ausschließen. Und auch wenn positive
Entwicklungen s
Für Überraschungen ist Horst Seehofer bekannt
– sein neuester Ansatz hat gleichwohl besondere Qualität: Der
CSU-Chef geht mit seinen Vorschlägen zur Rente auf Distanz zur
einst auch von ihm gelobten »Agenda 2010«. Er vertritt, um
verlorenes Terrain bei den Wählern zurückzugewinnen, die Positionen
der politischen Linken in und außerhalb der SPD. Oskar Lafontaine
wird sich ein Gläschen Roten darauf genehmigen. Und Angela Merkel?
»Wir dürfen also die erotische Dimension der
Liebe keineswegs als ein geduldetes Übel oder als eine Last
verstehen,(…) sondern als Geschenk Gottes betrachten, das die
Begegnung der Eheleute verschönert.« Allein dieser Satz von Papst
Franziskus hat das Zeug, das Pontifikat des 79-Jährigen als
revolutionär in die neuere Kirchengeschichte eingehen zu lassen. Sein
am Freitag veröffentlichtes Fazit aus dem für vatikanische
Verhältnisse ungew
Thomas Strobl ist ein Politiker, der über den
Tag hinaus denkt. Deshalb gibt es für ihn gute Gründe, nach Stuttgart
zu wechseln. In fünf Jahren kann zwar viel passieren, aber es ist
sehr unwahrscheinlich, dass Winfried Kretschmann ein drittes Mal als
Ministerpräsident antreten wird. Da es Kretschmann ist, der den
Grünen die Höhenflüge ermöglicht, hätte die CDU beim nächsten Mal
wohl beste Chancen, die Macht zurückzuerobern. Das k&o
Die eigentliche Botschaft im Schreiben "Amoris
Laetitia" dürfte in der Tonalität zu finden sein, die Papst
Franziskus anschlägt. Aus seinen Worten ist Wertschätzung für
Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu hören, Respekt für
Entscheidungen, die nicht der kirchlichen Norm und Lehre entsprechen.
Franziskus will keine Diskriminierung mehr, keine Verurteilung. Er
wünscht sich eine einladende Kirche. Und nicht nur am Rande ist
dieser Sat
David Cameron bewegt sich auf dünnem Eis. Ein
falscher Schritt, ein unvorsichtiger Satz – und sein Ansehen könnte
irreparabel beschädigt werden.
Dem Regierungschef kann nach heutigem Kenntnisstand kein
Rechtsbruch zur Last gelegt werden. Der Konservative machte aber den
Fehler, nach Bekanntwerden der heimlichen Offshore-Profite seiner
Familie nicht die eigenen Verwicklungen darin publik gemacht zu
haben. Zwei Tage Herumdrucksen reichten, um bei den Briten den
Verdacht a
Überraschen mag es nicht, dass Papst Franziskus nach
dem größten Willensbildungsprozess der katholischen Kirche seit dem
Zweiten Vatikanischen Konzil das Kirchenrecht zu Sexualität und
Familie unangetastet lässt. Enttäuschend ist es schon. Angesichts der
tiefen Spaltung zwischen den Bischöfen, die die beiden
Familiensynoden offenbart hatten, hat sich der Papst offenbar nicht
getraut, sich auf die Seite der Reformer zu schlagen. Und vielleicht
hat auch sei