Börsen-Zeitung: Auf dem hohen Ross, Kommentar zur Bankenabgabe von Bernd Wittkowski

Zu den prägenden Eigenschaften von
Wirtschaftsjournalisten gehört es, Millionen und Milliarden zu
verwechseln. Mill. oder Mio. statt Mrd. und umgekehrt sind in der
Fachpresse inklusive Ihrer Zeitung für die Finanzmärkte einfach nicht
totzukriegen. An diesem Phänomen vermag erfahrungsgemäß keine noch so
eindringliche Blattkritik und keine Redaktionskonferenz etwas zu
ändern. Vom kleinen Unterschied zwischen englischer trillion und
deutscher Trillion w

Rheinische Post: Kommentar / Maßlose Ärzte = Von Antje Höning

Die Revolution fällt aus, die Ärzteschaft
putscht Frank Montgomery nicht aus dem Präsidentenamt. Das ist eine
gute Nachricht. Montgomery hat durchaus hart um die Honorierung für
Privatbehandlungen gefochten. Doch der frühere Chef der
Ärztegewerkschaft Marburger Bund weiß eben auch, dass man den Bogen
nicht überspannen darf. Und genau das tut ein Teil der Ärzte, der mit
maßlosen Forderungen private Krankenversicherung und staatliche
Beihil

Rheinische Post: Kommentar / Falsches Signal an Athen = Von Martin Kessler

Zwischen Europäern und dem Internationalen
Währungsfonds (IWF) tobt ein Glaubenskrieg über den möglichen
Schuldenschnitt für Griechenland. Der IWF geht davon aus, dass
Wachstum nur bei einer Verringerung der gigantischen Staatsschuld
möglich ist, die Euro-Finanzminister wollen mit aller Macht
verhindern, dass Geld ihrer Steuerzahler durch einen Schnitt verloren
geht. So wichtig der IWF für die Lösung der Schuldenkrise ist, hier
unterliegt er einem Tr

Weser-Kurier: Silke Loodenüber Mobilität auf dem Lande

Die Ideen für eine Neuorganisation des Nahverkehrs
auf dem Lande liegen auf dem Tisch. Jetzt kommt es darauf an, sie
umzusetzen. Dabei ist die Digitalisierung eine echte Chance. Ob
Bürgerbus, Anrufsammeltaxi oder private Mitfahrgelegenheit, das
Internet ist Fahrplanauskunft und Verbindungselement zugleich. Es
bringt Meschen, die den gleichen Weg haben, zusammen. Damit
entsprechende Portale alltagstauglich werden, braucht es vor allem
ein schnelles Internet in der Region. Nieders

Weser-Kurier: Philipp Jaklinüber die Konjunktur

Klar, Wirtschaft ist viel Psychologie. Wenn
Firmenchefs nach ihren Geschäftsaussichten befragt werden, ist das
eben ein Stimmungsindikator. Niemand kann wissen, wieviel er in einem
halben Jahr verkauft. Ob ein Markt einbricht. Dabei kann die Stimmung
viel schlechter sein als die tatsächliche Lage.

Erleben wir das gerade in der deutschen Wirtschaft? Ein starkes
Wachstum im ersten Quartal könnte Mut machen. Die Inlandsnachfrage
belebt die Konjunktur. Immer mehr Jobs entstehe

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Weltnothilfe-Gipfel Armselig, aber notwendig Carsten Heil

Es gibt immer wieder Meldungen darüber, dass
Feuerwehrleute als Brandstifter erwischt worden sind. Deshalb kommt
jedoch niemand auf die Idee, Feuerwehren abzuschaffen. Beim sehr
armselig verlaufenden Weltnothilfe-Gipfel der UNO in Istanbul wollten
sich die Brandstifter lieber gar nicht erst erwischen lassen und
kamen nicht zum Löschen der größten Not. Die meisten G-7-Staaten
schickten nur nachgeordnete Vertreter, nicht Präsidenten oder
Regierungschefs. Dabei sind

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Neuauswertung des Pflege-TÜV Defizite bleiben Carolin Nieder-Entgelmeier

Minimaler Ertrag bei maximalem Aufwand. So lässt
sich der Nutzen des als Pflege-TÜV bekannten Notensystems
beschreiben, das seit 2009 das Leben von Altenpflegern erschwert und
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in dem Glauben lässt, dass ein
Großteil der 24.000 deutschen Altenheime und Pflegedienste sehr gute
Arbeit leistet. Mittlerweile ist zwar auch den mit Bestnoten
abschneidenden Heimen und Diensten klar, dass der Pflege-TÜV mehr
Verwirrung stifte

Schwäbische Zeitung: Europäisches Versagen – Leitartikel zu Idomeni

Etwas zynisch formuliert, könnte man den zur
Floskel gewordenen Gorbatschow-Satz zitieren: "Wer zu spät kommt, den
bestraft das Leben." Die Flüchtlinge von Idomeni waren in der Tat zu
spät dran, um noch vom Europa der offenen Grenzen zu profitieren.
Jetzt ist ihre Lage misslich: Den Weg nach vorne versperrt der Zaun
zu Mazedonien, und dahin zurück, wo sie herkamen, können oder wollen
sie nicht. Bleibt eine ungewisse Zukunft im heruntergewirtschafteten

WAZ: Bilder, die beschämen – Kommentar von Lutz Heuken zum Lager Idomeni

Wie groß muss das Elend sein, dem man als Flüchtling
entkommen ist, wenn man sich mit Macht im heruntergekommenen Lager
Idomeni festkrallt? Wie groß muss die Hoffnung sein, wenn man
monatelang in dieser Trostlosigkeit verharrt, weil man auf die
winzige Möglichkeit hofft, dass hinter dem Grenzzaun zwischen
Griechenland und Mazedonien doch noch die Chance auf ein neues Leben
wartet? Irgendwann, irgendwo.

So sehr viele Menschen angesichts der Bilder vom Balkan entsetz

Schwäbische Zeitung: Krank ist nicht gleich krank – Kommentar zur Gesundheitskarte

Die Entscheidung gegen die Gesundheitskarte
verhindert nicht nur einen leichten Zugang zur ärztlichen Versorgung
für Asylbewerber. Sie fördert die Entwicklung eines
Zwei-Klassen-Gesundheitssystems.

Fühlt sich der Deutsche krank, geht er zum Arzt. Fühlt sich der
Flüchtling krank, geht er zum Sozialamt. Dort entscheiden
Verwaltungsleute, ob er zum Arzt darf oder nicht. Das ist
bürokratisch, es nimmt den Menschen Entscheidungsfreiheit und basiert
– neben