Als sie an der Regierung waren, kannten die
Muslimbrüder nicht viel Gnade mit denen, die das Land zuvor regiert
hatten. Nun ist die Armee wieder am Schalthebel der Macht – und
unterdrückt die Muslimbrüder wo nur möglich. The winner takes it all
– so war es in der Vergangenheit in Ägypten, und so scheint es wieder
zu werden. Das Land bewegt sich dorthin zurück, wo es vor Beginn der
revolutionären Unruhen war.
Noch nie hat ein Bundespräsident sich derart offen
in einen schwelenden internationalen Konflikt eingemischt. Dass er
dies am Rande seines Besuchs einer Raketeneinheit der Bundeswehr auf
Auslandseinsatz in der Türkei tat, unterstreicht, wie wenig Joachim
Gauck sich auf ein protokollarisches Amt reduzieren lassen will. Er
ist ein politischer Präsident, und er ist der erste, der diese Rolle
auch international versteht.
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Bei seinem Leib- und Magenthema – Freiheit –
versteht Joachim Gauck keinen Spaß. Und da findet der Bundespräsident
klare, unmissverständliche Worte, ist herzerfrischend undiplomatisch
– auch wenn sein Gegenüber für seine Dünnhäutigkeit bekannt ist wie
der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan. Gaucks offene
Worte, er sprach sogar von "Gefährdung der Demokratie", war Balsam
für die Seele all jener Demokraten, die sich den M
Der Bundesvorsitzende der Türkischen
Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hat die deutlichen Worte von
Bundespräsident Gauck bei dessen Türkei-Reise gelobt.
Gauck habe in Ankara richtige Zeichen gesetzt, sagte Kolat am
Montag dem rbb-Inforadio. Trotz der Kritik seien seine Worte aber
dennoch nicht belehrend gewesen. Gauck habe sich als "Freund der
Türkei" kritisch geäußert, und das sei gut rüber gekommen. "Ich fand
das sehr ordentlich
Ägyptens General Sisi agiert auf dem Weg zum Thron
mit der Präzision eines Schachstrategen. Seine Züge erfolgen ohne
Hast, wohlbedacht, präzise – und erbarmungslos. Gut einen Monat nach
529 Todesurteilen gegen politische Gegner wurden am Montag erneut
deren 683 ausgesprochen. Die Unterstellung, dass die dergestalt
strafenden Richter kaum mehr als Bauern auf dem Schachbrett der
Generale sind, ist nicht sehr verwegen, wird sie doch in Ägypten von
den Akteuren selbst
Drei zentralafrikanische Mitarbeiter von
Ärzte ohne Grenzen sind am Samstagnachmittag bei einem bewaffneten
Raubüberfall auf ein Krankenhaus der Organisation in der
Zentralafrikanischen Republik getötet worden. Insgesamt starben bei
dem Vorfall in der Stadt Boguila im Norden des Landes 16 Zivilisten.
Die Organisation hat ihre Hilfe in Boguila ausgesetzt. Ärzte ohne
Grenzen verurteilt den Angriff auf unbewaffnete Zivilisten in einer
Einrichtung, die deutlich als Kranken
Die angespannte Lage in der Ukraine wirkt sich
zunehmend auch auf die internationale Reiseindustrie aus. Während die
Manager der Reisebranche der Ukraine und der Krim für die kommenden
Monate keine Hoffnungen auf signifikante Einnahmen durch den
Tourismus machen, zeigen sie sich im Hinblick auf das Reiseverhalten
der Russen und ihrem Verhältnis zu den Europäern überraschend
entspannt. Und obwohl nur eine Minderheit der Manager aus der
Reiseindustrie den Ausbruch ei
Es ist kaum noch erträglich, was uns die Bilder aus
der Ukraine, jetzt vornehmlich aus dem Osten des Landes, zeigen.
Martialisch aufgerüstete Kämpfer mit Tarnmasken, wie in einem
schlechten Actionfilm, okkupieren Städte und Regierungsgebäude, um
einen unabhängigen Staat erst ins Chaos zu stürzen und dann zu
schlachten. Nun haben sie auch noch Mitglieder einer internationalen
Beobachtergruppe gefangen genommen und in einer Art vorgeführt, wie
wir es b
Manche halten Silvio Berlusconi ja immer noch für
eine appeninische Version des berühmten Münchner Stenz – ein etwas
schräger, vielleicht auch windiger Gesell; aber mit Schlag bei
Frauen. Dass der rechte Korruptions-König aber keine Witzfigur,
sondern immer noch eine Bedrohung für die Demokratie in Italien ist,
stellte der vorbestrafte Medien-Mogul am Wochenende wieder mal
eindrucksvoll unter Beweis. Deutschland habe seine grausame
Geschichte nie wirklich ane
Das ist klassische Terroristentradition und für
die Betroffenen beschämend. Schon die Wortwahl in den Nachrichten aus
der Ostukraine sagt es: Die Festgenommen wurden »vorgeführt«. Es
handelt sich de facto um eine Inszenierung. Die OSZE-Beobachter
werden als Geiseln einer Handvoll Desperados zum Austausch gegen
andere Desperados gefangen gehalten. Nun verhandelt die OSZE mit den
Geiselnehmern.
Was wäre, wenn es sich nicht um Europäer, sondern um US-Am