Tarifauseinandersetzungen folgen festen
Ritualen. Die IG Metall hat mit ihrer Fünf-Prozent-Forderung die
Latte hoch gelegt. Die Arbeitgeber stapeln tief. Derzeit will sich
keiner bewegen, zu groß ist die Sorge, die Partie zu verspielen.
Passend dazu war gestern beim Warnstreik in Regensburg der Song
"Poker Face" zu hören. Die Positionen sind klar, jetzt muss Bewegung
ins Spiel. Der Öffentliche Dienst hat es vorgemacht. Schnell und
geräuschlos kam die Ei
Nicht immer gelingt der Versuch, Relevanz oder
Nichtigkeit von Dingen und Entwicklungen an Zahlen festzumachen. Denn
dann wäre die Bedeutung der Themen, mit denen sich die Gewerkschaften
hierzulande beschäftigen, eindeutig im Sinkflug. Die Mitgliederzahlen
nehmen seit Jahren ab – von über 11 Millionen nach der
Wiedervereinigung und dem Zusammenschluss des DGB mit dem "Freien
Deutschen Gewerkschaftsbund" in Ostdeutschland auf rund 7,8 Millionen
um die Jahrtausendwende.
Am 1. Mai sind weltweit die Gewerkschaften auf den
Straßen und fordern meist höhere Löhne. Aber auch über
Arbeitszeitverkürzung müsse dringend geredet werden, sagt der
Arbeitsmarktexperte Fritz Helmedag gegenüber der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe).
"Strebt man angesichts solcher Verhältnisse einen höheren
Beschäftigungsstand an, dann führt kein Weg an einer Verkürzung de
"Für eine Einigung fehlt nur eins: Ein deutlicher
Schritt der Arbeitgeber in Richtung Gewerkschaftsforderungen", sagte
der dbb Verhandlungsführer Willi Russ vor Beginn der dritten und
entscheidenden Verhandlungsrunde über die Einkommen der Beschäftigten
von Bund und Kommunen am 28. April 2016 in Potsdam. Alle wesentlichen
Faktoren für einen Kompromiss lägen auf dem Tisch: "Bei der
Eingruppierung sind die tariftechnischen Details weitgehend gekl&au
Am Mittwoch müssen sich Passagiere auf erhebliche,
streikbedingte Beeinträchtigungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi
hat an sechs deutschen Flughäfen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Der Warnstreik wird im innerdeutschen und internationalen Flugverkehr
zu hunderten von Flugausfällen führen. Hierzu erklärt Ralph Beisel,
Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV:
"Der erneute Streik ist eine bittere Nachricht für alle
Flugreise
Der Verhandlungsführer des Bundesverbands Deutscher
Zeitungsverleger (BDZV), Georg Wallraf, hat heute im Vorfeld der
dritten Verhandlungsrunde mit dem Deutschen Journalisten-Verband
(DJV) und der dju in ver.di über einen neuen Gehaltstarifvertrag
(GTV) an Tageszeitungen noch einmal nachdrücklich betont, dass der
Maßstab für Gehaltserhöhungen allein die wirtschaftliche Situation
der Zeitungsbranche sein könne. "Die Zeitungsunternehmen stehen in
einem
Austarieren, verbal um den Kontrahenten
herumtänzeln, checken, wie weit man gehen kann; prüfen, wie stark der
Gegner ist und dann gezielte Treffer landen: In weiten Teilen haben
Tarifverhandlungen durchaus Ähnlichkeit mit einem Boxkampf. Doch es
gibt einen gewaltigen Unterschied: Bei diesem Konflikt sollte weder
die Arbeitgeber- noch die Arbeitnehmerseite in die Knie oder
schlimmstenfalls k.o. gehen. Statt Schlägen sollten in einem Prozess
der Überzeugung am Ende d
Die Stahlhersteller in Deutschland sehen ihre
Existenz bedroht – und die Sorgen sind leider berechtigt. Es ist eine
gefährliche Gemengelage, die Unternehmen wie Thyssen-Krupp, HKM und
Salzgitter zu schaffen macht. Akut verdirbt ihnen Dumping-Stahl aus
China das Geschäft, in Zukunft drohen Belastungen durch Pläne der
EU-Kommission für den CO2-Zertifikatehandel. Die ungewisse
Perspektive lähmt die Industrie bereits heute. Wer investiert schon
gerne im großen St
Als "Spiel mit dem Feuer" haben Experten die
Forderung der IG Metall nach Protektionismus zu Gunsten der deutschen
Stahlindustrie gegenüber China bezeichnet. "Was würden die
Beschäftigten der Automobilindustrie davon halten, wenn China deren
Marktzugang einschränken würde?", schreiben der Sozialwissenschaftler
Richard Detje und das langjährige IG-Metall-Vorstandsmitglied Otto
König in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende
"Der Staat hat 2015 Rekordeinnahmen erzielt. Bei
einem Steuerüberschuss von fast 20 Milliarden Euro kann man den
Beschäftigten im öffentlichen Dienst doch keine Sonderopfer
abverlangen. Es ist genug Geld da!" Willi Russ, der dbb
Verhandlungsführer, hat die Arbeitgeber von Bund und Kommunen zum
Auftakt der zweiten Verhandlungsrunde am 11. April 2016 in Potsdam
aufgefordert, auf die Gewerkschaftsforderungen zuzugehen. Russ:
"Selbst die Kommunen haben 2015