Fast alle wollten die Loveparade. Dann
passierte die Katastrophe. Jetzt will keiner die Last der Schuld.
Unsere Mediengesellschaft, stets an Vereinfachung interessiert, hat
flugs in Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland den
Alleinschuldigen ausgemacht. Vielen anderen Beteiligten käme das sehr
entgegen. Es wäre aber viel zu einfach. Die Katastrophe von Duisburg
hat nicht nur einen Verursacher oder eine Ursache. Sie ist die
tödliche Summe aus Unvermögen, genere
Es kann eine Zumutung sein, ein politisches Amt zu
übernehmen. Es bedeutet, Verantwortung zu tragen für Dinge, die der
Amtsinhaber nur wenig beeinflussen kann. War es nicht so bei der
Amtsaufgabe des Innenministers Rudolf Seiters nach dem
Anti-Terror-Einsatz in Bad Kleinen? Es zwingt in anderen Fällen, zu
akzeptieren, dass der im Rechtsstaat selbstverständliche Grundsatz
der Unschuldsvermutung im Moment der öffentlichen Erregung nicht zu
gelten scheint. Rückt
Im Duisburger Tunnel des Grauens diese Zeilen auf
einem großen Blatt Papier: "20 Menschen, 20 Herzen, 20 Seelen, 20
Familien, 20 Wünsche, 20 Raver und 20 Mal das gleiche Ziel:
Loveparade in Duisburg. Wir haben überlebt, die 20 nicht. Wir wollten
zusammen feiern und nicht um unser Leben kämpfen." Das Papier ist ein
paar Tage alt. Jetzt haben wir 21 Tote zu beklagen.
Wer ist schuldig? Ein Nachbar spricht aus, was wohl die meisten
denken: Es müssen jetzt
Die Gewerkschaften lagen in der Vergangenheit manches Mal daneben,
wenn sie vor Tarifrunden mal wieder den berühmten "kräftigen Schluck
aus der Pulle" forderten, also eine spürbare Anhebung der Löhne und
Gehälter. Diesmal nicht. Angesichts der bemerkenswert robusten
Verfassung, mit der die deutsche Wirtschaft den heftigsten Einbruch
seit Kriegsende verkraftet hat, müssen in den kommenden Lohnrunde
Verbot von Streubomben nützt vorerst wenig Von Jörg
Fleischer Es ist ein kleiner Erfolg, dass die internationale
Konvention gegen Streubomben bald in Kraft tritt. 37 von 107 Ländern
haben das Verbot nach der Unterzeichnung nun auch ratifiziert –
mindestens 30 Staaten mussten es sein, damit das Abkommen gültig
ist.Deshalb sollte sich aber niemand überzogenen Hoffnungen hingeben.
Jene, die das Teufelszeug herstellen, haben die Übereinkunft noch gar
nicht unterzei
Das Konzept der Bundesjustizministerin wird
besorgte Menschen in Städten wie Lübeck oder Hamburg, wo jetzt
freigelassene Sextäter unterkamen, kaum beruhigen. Aber es beschreibt
einen Ausweg aus dem komplizierten Problem. Entstanden ist es wegen
der rechtstaatlich unsauberen Anwendung der nachträglichen
Sicherheitsverwahrung in der Vergangenheit. Die einfachen Lösungen
sind eben oft die falschen.
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Ostsee-Zeitung
Thomas Pult
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Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat die Menschen
angesichts der Loveparade-Katastrophe zu Demut aufgerufen.
"Vielleicht brauchen wir mehr Demut in einer Zeit, in der alles
größer, schneller, lauter, grenzenloser sein muss", schreibt der
Bischof von Essen in einem Gastbeitrag für die Zeitungen der
WAZ-Mediengruppe. Das "Immer mehr" und "Immer größer" habe ein
Grenze. "Die Loveparade", so der Bischof. "stand mögli
Heute kommen in Duisburg viele tausend Menschen
zusammen, um der Opfer der Loveparade zu gedenken. Sie werden dies
tun in tiefer Anteilnahme mit den Hinterbliebenen der 21 Toten. Die
Besucher der Loveparade wollten vor einer Woche nichts anderes, als
an einem Sommertag zu ihrer Musik zu feiern und zu tanzen. Doch viele
Trauernde tragen auch Zorn, zumindest aber tiefes Unverständnis mit
sich: Niemand hat sich bislang der Verantwortung für die Katastrophe
gestellt. Juristisch wird d
Das konservative Institut für Demoskopie
Allensbach schätzt die derzeitige politische Stimmungslage in
Deutschland so ein: Union 31,5 Prozent, SPD 31,5 Prozent, Grüne 15,5
Prozent, Linke 9,5 Prozent, FDP 6,5 Prozent. Das eher der linken
Mitte zugerechnete Forsa-Institut ermittelte in dieser Woche: Union
29, SPD 28, Grüne 19, Linke 11, FDP 5. So oder so: Schwarz-Gelb hätte
keine Mehrheit mehr, würde heute gewählt. Dabei sind die
Arbeitslosenzahlen so niedr
Wenn die Regierungspläne im Gesundheitssystem
auch nicht viel Neues bringen, so ist eine Änderung doch
unübersehbar: Der Gesundheitsfonds hatte unter anderem das Ziel, den
Wettbewerb unter den Krankenkassen weg von der Beitragshöhe hin zu
den Leistungen zu verlegen. Dazu hatte die große Koalition den
einheitlichen Beitragssatz mit der gedeckelten Möglichkeit eines
Zusatzbeitrages und einen neuen Finanzausgleich eingeführt. Aus ganz
unterschiedlichen Gr&