Übersteigerter Stolz, damals Hybris genannt, zog schon in der
antiken Glaubenswelt den Zorn der Götter nach sich. Die katholische
Theologie zählt ihn bis heute zu den sieben Todsünden. Und aus dem
biblischen Buch der Sprüche stammt eine weitverbreitete Redensart:
"Hochmut kommt vor dem Fall."
Der Duisburger Wunsch, von der strukturschwachen Schmuddelstadt
per Brechstange zur schillernden Metropole des Westens aufzusteigen,
steh
Umfragewerte sind stets flüchtige Momentaufnahmen, daher sollte
man sie nicht überbewerten. Die Erfahrungen zeigen, dass
Regierungsparteien am Ende einer Wahlperiode oft besser dastehen als
mittendrin.
Dennoch muss die Union das Abrutschen unter die 30-Prozent-Marke
alarmieren, beweist es doch den enormen Vertrauensverlust, den CDU
und CSU in den vergangenen Monaten erlitten haben. Mit
Startschwierigkeiten lässt sich das inzwischen nicht mehr allei
Spanien – das Land der Stierquälerei. Es wird
Zeit, dass diesem grausamen Spektakel Einhalt geboten wird. Das
Stierkampf-Verbot in der nordspanischen Region Katalonien ist daher
ein wichtiger, wenn auch eher symbolischer Erfolg für die
Tierschützer. Denn in dieser eigenwilligen Mittelmeer-Region spielte
der Stierkampf ohnehin keine große Rolle mehr. Gleichwohl nährt das
Verbot die Hoffnung, dass den Toreros auch im restlichen Spanien bald
der Kampf angesagt wird.
Wer im Supermarkt Eier kaufen will und dabei auch
auf die Haltung der Hühner wert legt, hat es nicht leicht. Begriffe
wie Biohaltung, Bodenhaltung oder Freilandhaltung haben eines
gemeinsam. Sie suggerieren zunächst alle ein glückliches Hühnerleben.
Und wer im Supermarkt zur Eierpackung greift, kann immer sicher sein,
dass er Eier aus Anlagen mit einer großen Zahl von Tieren in die Hand
bekommt. Denn ohne Massentierhaltung geht es nicht. Das liegt an den
Einzelhande
So schnell hat sich wohl selten ein Gesetz als
weitgehend wirkungslos entpuppt wie das zur Bekämpfung von unlauterer
Telefonwerbung. Gerade mal ein Jahr sind die von der damaligen Großen
Koalition aus Union und SPD beschlossenen Regelungen in Kraft, und es
gibt kaum jemanden, der daran noch ein gutes Haar lässt.
Verbraucherschützer sowieso nicht, Bundesnetzagentur nicht, und auch
den schwarz-gelben Koalitionären dämmert es inzwischen, dass dringend
im Sinne der
Von wegen Sinkflug; ein Sturzflug in die Tiefe ist
das, was Union und FDP da hinlegen. Binnen zehn Monaten haben CDU,
CSU und FDP verspielt, was sie im September bei der Bundestagswahl
gewonnen haben. Auf einen Stimmanteil von gerade noch 34 Prozent
kommt Schwarz-Gelb nach der neuesten Forsa-Umfrage, das vereinte
linke Lager auf 58. Die CDU allein mit ihrer Vorsitzenden und
Kanzlerin Angela Merkel liegt mit 29 Prozent nur noch einen
Prozentpunkt vor der SPD, der nach der vernichtenden Wah
Kommentar der Ostthüringer Zeitung zu Zeitarbeit:
Wenn die Firmen schon für jede dritte Stelle Zeitarbeiter suchen,
muss die Regierung hellhörig werden. Sie darf zwar nicht zum Ende der
Krise Einstellungen erschweren. Aber sie muss den Trend zur
Zeitarbeit stoppen. Das ist die Aufgabe der Arbeitsministerin.
So sehr Geduld bei der Aufarbeitung der Katastrophe von Duisburg
angebracht ist: Die Vorwürfe von Loveparade-Veranstalter Rainer
Schaller konnte die Landesregierung nicht im Raum stehen lassen. Sie
musste schnell dem Eindruck entgegen treten, dass Polizeimaßnahmen
dazu beigetragen haben, ein Chaos auszulösen, das nun 21 Menschen das
Leben kostete. Ein großer Unterschied zur ersten Pressekonferenz vom
Sonntag fiel gestern auf: Innenminister und Polizeiins
Bundesaußenminister Guido Westerwelle gab sich
am Bosporus ungewöhnlich einsilbig. Er lobte die Gastgeber für ihre
Vermittlungsbemühungen im Atomstreit mit dem Iran und erklärte den
Streit um den israelischen Angriff auf die für Gaza bestimmten
Schiffe für beendet. Der türkische Wunsch eines EU-Beitritts spielte
bei den Gesprächen keine Rolle. Im Vorfeld seiner Reise hatte
Westerwelle der Türkei die EU-Reife abgesprochen. Das klingt anders
Wie immer man es aber drehen und wenden will:
Entweder hat sich Adolf Sauerland über ernstzunehmende Bedenken
hinweggesetzt. Oder er hat sich blind auf seine Verwaltung verlassen,
die es schon richten würde, sich in Wahrheit aber dem Erwartungsdruck
beugte. In jedem der beiden Fälle (und ein dritter ist eigentlich
nicht denkbar) liegt ein wesentlicher Teil der Verantwortung für die
tödliche Massenpanik beim Stadtoberhaupt. Welches Vertrauen aber
sollen die Bürg