Nach Ansicht des früheren Bundesverfassungsrichters Paul Kirchhof wirken kreditfinanzierte Rettungsschirme destabilisierend. "Der Bürger weiß nicht, ob er ein notleidendes Land, die dahinterstehenden Finanzinstitute und Anleger oder die öffentlichen Institutionen finanziert, die den Akteuren des Finanzmarktes ihre schlechten Papiere abgenommen haben", schreibt der Heidelberger Staats- und Steuerrechtler in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine
Nach Einschätzung des Berliner Wirtschaftsforschers Christian Dreger kann die Zypern-Rettung nur unter Beteiligung der Sparer des Landes gelingen. "Da von den Eigentümern der Banken wegen der stark eingebrochenen Börsenkurse kaum noch ein nennenswerter Eigenbeitrag zu erwarten sein dürfte, führt kein Weg daran vorbei, die Sparer des Landes in Haftung zu nehmen", sagte der Forschungsdirektor im Bereich International Economics am Deutschen Institut für Wirts
Der Anlagestratege des weltgrößten Anleihehändlers Pimco, Saumil Parikh, fordert von den Euro-Ländern Zugeständnisse bei der Zypern-Rettung. Ohne eine fiskalische und politische Union könne eine Währungsunion nicht funktionieren. "Wenn Europa eine Fiskalunion werden soll, dann müssen die einzelnen Staaten im Notfall füreinander haften", sagte er im Gespräch mit "Handelsblatt-Online". "Wenn Europa dazu nicht bereit ist, d
Die Mehrheit der Bundesbürger plädiert für einen harten Kurs bei der Rettung von Zypern. 77 Prozent sind der Ansicht, dass die Bundesregierung kein weiteres Geld nach Nikosia überweisen sollte, wenn sich Zypern nicht im geforderten Umfang an der eigenen Rettung beteiligen will, wie eine repräsentative Emnid-Umfrage für den Fernsehsender N24 ergab. Lediglich 15 Prozent der Deutschen wollen Zypern demnach bedingungslos weiterhelfen. Allerdings hält die klare Mehr
Deutsche Finanzpolitiker haben parteiübergreifend scharfe Kritik am Umgang der Europäischen Zentralbank (EZB) mit der Zypern-Krise geäußert. "Die EZB begünstigt Insolvenzverschleppung und setzt damit die Politik unter Druck", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch "Handelsblatt-Online". "Sie unterstellt nämlich mit der Gewährung der Hilfsliquidität, dass dies nur für kurze Zeit notwendig sei." Die Rechnu
Die Commerzbank hat ihr Geschäft mit Firmenkunden in der Schweiz 2012 deutlich ausgebaut und will dort nun weitere Standorte eröffnen. Das Ertragsvolumen konnte im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent gesteigert werden, wie das Finanzinstitut am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der Firmenkunden sei um mehr als 100 auf aktuell 550 gestiegen. "Unser Fokus für 2013 liegt ganz klar auf weiterem Wachstum: Am Ende des Jahres möchten wir mit 650 Kunden ein Ertragswachstum von 15 P
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet schwierige Verhandlungen bis zu einer Lösung der Krise in Zypern. "Es liegen noch harte Gespräche mit Zypern vor uns", sagte Merkel am Mittwoch bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsverbandes DIHK in Berlin. Nach der Ablehnung der Zwangsabgabe durch das zyprische Parlament warteten die internationalen Partner auf einen neuen Vorschlag aus Nikosia, der dann zunächst von der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Inte
Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew hat der EU vorgeworfen, sie habe sich in der Zypern-Krise "wie der Elefant im Porzellanladen" verhalten . In einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe) sagte Medwedew am Mittwoch in Moskau, "alle Fehler, die gemacht werden konnten, wurden gemacht, einschließlich der Untergrabung des Vertrauens in die Finanzinstitute als ganzes, nicht nur der zyprischen". Die Gesprä
Die Hängepartie um Zypern stellt nach Einschätzung führender Ökonomen in Deutschland keine Gefahr für die Euro-Zone dar. Sie widersprechen damit dem Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Jörg Asmussen, der erklärt hatte, dass eine Pleite Zyperns und seiner Banken "indirekte Folgen für die Euro-Zone als Ganzes" hätte und damit die Sorgen über die Umkehrbarkeit des Euro wiederkehrten. Der Chefvolkswirt der Commerzb
Nach der SPD geben auch die Grünen der Bundesregierung eine Mitschuld am Chaos um die Zypern-Rettung. "Angela Merkel trägt einen Teil der Verantwortung für die Sackgasse, in der das Krisenmanagement zur Zypern-Frage derzeit steckt", sagte der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Gerhard Schick, "Handelsblatt-Online". "Die Kanzlerin kann nicht nur dann die Verantwortung für das Krisenmanagement übernehmen, wenn es gerade g