neues deutschland: Reaktionen auf den Anschlag von Paris: Politische Leichenfledderei

Allzu viel Anstand durfte man von führenden Köpfen
aus der ausländerfeindlichen Pegida-Bewegung und der
rechtspopulistischen Alternative für Deutschland ohnehin nicht
erwarten. Die Brüder im Geiste bedienen sich flott in der
Vorratskiste der Vorurteile und kupfern politische Symbolik von
überall her ab. Pegida entwickelt dabei kleptomanische Züge: Sie
nennen ihre Massenaufläufe Montagsdemonstrationen und entfachen den
Ruf »Wir sind das Volk&la

WAZ: Heuchler und Brandstifter – Kommentar von Walter Bau zur Islam-Debatte

Trauer, Schmerz und Wut einen die Franzosen nach dem
Anschlag von Paris. Die Solidarität im Ausland ist riesig. Doch schon
jetzt deutet sich an, dass der Streit um den Umgang mit Zuwanderung,
Islam und Integration demnächst umso schärfer neu ausbrechen dürfte.
Die Populisten und Islamfeinde versuchen bereits auf perfide Weise,
die Bluttat für ihre Interessen zu instrumentalisieren.

Die französische Rechtsauslegerin Marine Le Pen ruft den "Krieg
gegen de

Neue Presse Hannover: Haitzinger würde Mohammed wieder karikieren

Der Karikaturist Horst Haitzinger zeigt sich
"entsetzt" nach dem mörderischen Anschlag auf seine französischen
Kollegen in Paris. Haitzinger sagte der "Neuen Presse" in Hannover,
er würde das Attentat selbst nicht karikieren: Dazu könne man beim
besten Willen mit Mitteln der Satire nichts machen. "Zu dem
grauenhaften Ereignis an sich kann man nur etwas machen, was dann als
plattes Pathos rüberkommt. Es wäre ein Einrennen offener Tü

Weser-Kurier: Kommentar von Peter Bauer zum Terroranschlag in Paris

Der Schock, ausgelöst durch das Attentat in Paris,
sitzt tief. Nicht nur bei den Franzosen, nicht nur bei den vielen
Journalisten, die für ihre Arbeit allen Mut brauchen. Nein, dieser
Angriff auf die Pressefreiheit rüttelt an den Grundfesten aller
demokratisch verfassten Gesellschaften. Umso mehr gilt es, ihre
Überlegenheit und ihre Standhaftigkeit in die Waagschale einer
Auseinandersetzung zu werfen – einer Auseinandersetzung, die an
Intensität offenbar nicht ver

Stuttgarter Nachrichten: Anschlag in Paris

Und die Mohammed-Karikaturen, die weltweit
Muslime empörten? Dreimal in 20 Jahren habe es so etwas gegeben, hat
der Redaktionsleiter des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo"
geantwortet. Gestern ist "Charb", so sein Kürzel, ermordet worden.
Mit elf anderen. Gut und selbstverständlich, dass der Rat der Muslime
in Frankreich "im Namen aller Muslime" den Anschlag als barbarisch
verurteilt. Richtig ist aber auch, dass es wieder die schmut

WAZ: Ein Anschlag auf die Demokratie – Kommentar von Chefredakteur Andreas Tyrock

Mit dem Massaker von Paris hat der Terror gegen die
freie Welt eine neue Dimension erreicht. Die Täter gingen derart
erbarmungslos gegen die Journalisten und Polizisten vor, dass einem
der Atem stockt. Das Morden bewegt und schockiert. Zugleich hat die
Brutalität, getrieben von blindwütigem Hass und ungeahnter
Feindseligkeit, den Menschen in den westlichen Demokratien und damit
uns allen endgültig die Augen geöffnet. Die Bedrohung ist
gegenwärtig.

Mord un

neues deutschland: Bluttat gegen»Charlie Hebdo«: Ein Anschlag auf uns alle¶

»Wir veröffentlichen Karikaturen über jeden und
alles jede Woche«, so hat Chefredakteur Stéphane Charbonnier einmal
das Programm von »Charlie Hebdo« beschrieben. Er hatte dies vor ein
paar Jahren in Erinnerung rufen müssen, weil der Satirezeitung
irgendwann das Etikett »islamkritisch« aufgeklebt worden war. Nie
wäre es jemandem in den Sinn gekommen, von einem »christuskritischen«
Magazin zu sprechen – trotz all der J

Westdeutsche Zeitung: Verteidigt endlich die Meinungsfreiheit

Heute ist nicht der Tag, um zu erklären, warum
es absolut nichts über die Mehrheit der friedlichen Muslime in
Deutschland und Europa sagt, wenn Terroristen mit dem Schlachtruf
"Allahu akbar" in Paris einen Massenmord an Journalisten begehen.
Heute ist auch nicht der Tag zu erklären, warum dieser Massenmord
keine Bestätigung für die hasserfüllten Rechtsextremisten und
Rassisten darstellt, die im Pegida-Hintergrund die Strippen ziehen
und ihrerseits J

Lausitzer Rundschau: Pegidas Profiteure Zu den Demonstrationen in Dresden und den Reaktionen darauf

Fast schon ein Vierteljahr halten die
Montagsdemonstrationen der besorgten "patriotischen Europäer" Dresden
in den Schlagzeilen. Wohin Pegida führen soll, weiß keiner so recht.
Am wenigsten die Organisatoren selbst. Wortführer Lutz Bachmann ist
ein Mann mit viel Ego, aber ohne Botschaft. Doch die zuletzt 18 000
Demonstranten wollen etwas hören. Schon beim bizarren Liedersingen
vor Weihnachten schienen die Pegida-Organisatoren die Kontrolle zu
verlieren,