Immer mehr Deutsche entscheiden sich für einen
europäischen Krankenversicherer – vor allem Menschen, denen der
Zugang zu einer deutschen Versicherung erschwert oder sogar verwehrt
wird, erscheint dies als eine annehmbare Lösung. Doch ist das
wirklich eine lohnenswerte Alternative für die 137.000
Unversicherten, die derzeit in Deutschland leben? „Nein, auf gar
keinen Fall“, sagt Ozan Sözeri, Gründer und Geschäftsführer von
WIDGE.de. „Als Hauptargument für eine ausländische Versicherung wird
häufig die Umgehung einer Strafzahlung für Nichtversicherung
angeführt. Das ist zu kurz gedacht: Allein schon dadurch, dass die
europäischen Versicherer keine Altersrückstellungen bilden, kommen im
Alter immense Beitragserhöhungen auf die Versicherten zu. Das kann
höchstens eine Versicherung auf Zeit sein, aber nicht mehr.“
Ausländische Versicherungen eignen sich laut Sözeri sowieso nicht für
alle: Für Menschen mit Vorerkrankungen und chronisch Kranke sei dies
keine gute Wahl. Kritisch sei zudem, dass die europäischen
Gesellschaften – anders als die deutschen Krankenkassen – säumigen
Versicherten den Versicherungsschutz kündigen können.
Der Verbraucherschützer warnt deshalb vor dieser Möglichkeit und
sieht die Politik in der Pflicht. „Es kann nicht sein, dass sich
Tausende Deutsche im Ausland versichern müssen, weil sie hier keine
Perspektive haben. Dabei gibt es bereits seit 2009 den Basistarif,
der von der Politik als Option für finanzschwache Deutsche eingeführt
wurde. Mit einem Höchstbeitrag von 610,31 Euro und schwachem
Leistungsniveau ist die ursprünglich gut gemeinte Zielsetzung aber
leider ad absurdum geführt worden.“
Sözeri schätzt den Trend, europäische Krankenversicherungen als
Lösung zu sehen, als gefährlich ein. Er appelliert an die
Bundesregierung, dem Ursprungsgedanken des Basistarifs endlich
gerecht zu werden und so eine bezahlbare und sozialverträgliche
Alternative zu schaffen.
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