Dr. Jekyll und Mr. Hyde im Netz. Tagsüber war Peder
Jensen braver, unauffälliger Mitarbeiter in einem Behindertenzentrum
im norwegischen Städtchen Aalesund. Nach Feierabend verwandelte sich
der Angepasste zum anonymen, rechtsradikalen Blogger "Fjordman", der
im Netz aufs Übelste gegen Muslime wetterte. Äußerungen wie "Der
Islam und alle, die ihn praktizieren, müssen total und physisch aus
der gesamten westlichen Welt entfernt werden"
Die Entscheidung der Ratingagentur S&P, die
Topbonität der USA herabzustufen, ist nicht nur berechtigt, sie wäre
viel früher fällig gewesen. Wenn ein Land mehr Schulden hat, als die
gesamte Wirtschaft an Waren und Dienstleistungen produziert, dann
sollte das für Gläubiger Grund zur Sorge sein. An diesem Indikator,
der Schuldenquote, gemessen, stehen die USA mit der Ausnahme
Griechenlands schlechter da als sämtliche Krisenstaaten der Eurozone.
Kaschier
Sein an den Rundfunkausschuss versendeter Brief
gleicht jedenfalls einem Hilferuf. Von Summen in "sechsstelliger
Höhe" ist die Rede, von denen Reiter nicht ausschließen könne, dass
dieses Geld "von Herrn Foht oder anderen für private Zwecke
verwendet" wurde. Nun, wenn Udo Reiter schon nichts "ausschließen"
kann, vielleicht kann er ja "aufklären" helfen. Zum Beispiel in
dieser Richtung: Bereits im Kika-Verfahren war dem
Es ist immer das gleiche Ritual. Kaum stuft eine
Ratingagentur die Kreditwürdigkeit eines Staates herab, beklagt
erzürnt die Politik die Macht derlei Institute. Das war in Irland so,
in Spanien, zuletzt in Griechenland. Jetzt also ist Amerika dran. Als
käme das aus heiterem Himmel, macht sich allerorten Panik breit. Die
Aktienmärkte sind verunsichert, die Zentralbanken hektisch wachsam,
die Politiker verwirrt. Ob das berechtigt ist, wird sich noch zeigen.
Eine historische
Das Urteil wird zunächst wie ein Brandbeschleuniger
wirken. Seit einer Woche stürzen weltweit die Kurse an den Börsen.
Hohe Staatsschulden in den USA und einzelnen Euro-Staaten sowie
eingetrübte Konjunkturdaten sind der Grund. Wenn heute die Börsen
öffnen, wird der Ausverkauf weitergehen. Einige Ökonomen meinen
bereits, dass die Weltwirtschaft in eine neue Rezession stürzt. Dies
ist alles andere als zwingend. Denn anders als bei der Finanzkrise
2008
Standard &Poor–s hat also Wort gehalten.
Einsparungen in Höhe von vier Billionen Dollar hatte der
US-Rating-Riese unlängst von den USA gefordert – sonst werde er den
Vereinigten Staaten die Bestnote AAA aberkennen. Die USA konnten sich
nur auf knapp 2,5 Billionen Dollar einigen und haben als
"Verschuldete Staaten von Amerika", die mit ihrem absurden
Polit-Theater eine neue Benchmark in Sachen fiskaler
Verantwortungslosigkeit gesetzt haben, nun zurecht die Quittung
Erwin Teufel müsste das Herz aufgehen, wenn er
liest, was Alexander Dobrindt so von sich gibt. Der
CSU-Generalsekretär will die Linke unter verschärfte
Verfassungsschutzaufsicht stellen und, wenn möglich, verbieten
lassen. So umgarnte einst auch die CDU jene Stammwähler, die der
frühere baden-württembergische Ministerpräsident für seine Partei
zurückgewinnen möchte. Es ist der Sound der (Groß-)Väter: Konrad
Adenauer, Franz
Führende Ökonomen warnen davor, dass die Herabstufung der US-Bonität den deutschen Aufschwung gefährdet. "Die Diskussion kann weiter auf die Stimmung der Unternehmen und Haushalte in den USA schlagen und dazu führen, dass sie Investitionen und einige größere Käufe vorerst zurückstellen", sagte Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank der "Welt". "Damit würde die Konjunktur einen weiteren Dämpfer erhalten,
Top-Ökonomen kritisieren den Plan der Europäischen Zentralbank, italienische Staatsanleihen aufzukaufen. Statt italienische Anleihen aufzukaufen, sollte die EZB ihre Bestände an den Rettungsschirm EFSF überführen. "Das ist die richtige Institution für Interventionen. Vor allem gerät dann die EZB nicht in Gefahr, von der Finanzpolitik überrollt zu werden", sagte Michael Hüther, Direktor des Instituts der Wirtschaft Köln (IW Köln), d
Die Finanzexperten der schwarz-gelben Koalition bemühen sich nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA um Beruhigung. "Für Panik gibt es keinen Grund", sagte der finanzpolitische Sprecher und stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion, Volker Wissing, der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Allerdings könnten die Märkte irrational reagieren, fügte er an. In der Euro-Zone müsse die Haushaltskonsolidierung von allen Staaten nu