Stuttgarter Zeitung: Kommentar zum neuen Berliner Flughafenchef

Nun soll also Hartmut Mehdorn den Trümmerhaufen
beseitigen, den unfähige Politiker, Aufseher und Manager beim
Berliner Flughafendesaster hinterlassen haben. Ob der Ex-Bahn-Chef
der richtige Mann dafür ist, muss bezweifelt werden. Als Airport-Chef
hat der 70-jährige jedenfalls keinerlei Erfahrung und das nötige
diplomatische Fingerspitzengefühl für diese heikle Aufgabe fehlt dem
ruppigen Berliner Dickschädel ebenfalls. Die Begeisterung über seine

Rheinische Post: Blitzableiter Mehdorn könnte es richten

Kommentar von Sven Gösmann

Hartmut Mehdorn, Ex-Chef von Bahn und Air Berlin, wird Chef des
Berliner Problem-BER. Alle Witze über diese Personalie à la "Mit
Verspätungen kennt er sich ja aus" wurden gestern schon gemacht. Ist
die Entscheidung für Mehdorn nur spektakulär – oder spektakulär
falsch? Mehdorn ist ein Dinosaurier der Deutschland AG: kein
gelackter, börsenkompatibler Typ, sondern ein hemdsärmeliger Macher.
Seine herausra

Rheinische Post: Brandstifter Nordkorea

Kommentar von Helmut Michelis

Hunde, die bellen, beißen nicht – hoffentlich trifft dieses alte
Sprichwort auch auf Nordkorea zu. Zwar ist die Welt an das
Säbelrasseln der schwer begreifbaren Diktatur auf der koreanischen
Halbinsel mittlerweile seit Jahrzehnten gewöhnt. Doch diesmal droht
Kim Jong Un zu überziehen. Denn nach der unglaubwürdigen Androhung
eines Atomwaffeneinsatzes und der Aufkündigung des Waffenstillstands
mit dem Süden sind die verbal

Oberhessische Presse: Mehdorn / Ein guter Tag für Satiriker – Kommentar von Stefan Dietrich

Wie kann man ein Projekt retten, das derart gegen
die Wand gefahren ist wie der neue Hauptstadtflughafen? Ein neuer
Manager reicht jedenfalls nicht aus, um aus der Berliner
Chaos-Baustelle einen funktionierenden Airport zu machen. Eigentlich
braucht man eher einen Superhelden: Einen, der bewiesen hat, dass er
selbst aussichtslos erscheinende Vorhaben zum Erfolg führen kann. Der
kreativ genug ist, um schier unlösbare Probleme in den Griff zu
bekommen. Der durch diplomatisches Gesc

WAZ: Mehdorns Altlasten – Kommentar von Dietmar Seher

In welcher Einheit wird die Verspätung eines ICE
gemessen? In Mehdorn. Ein platter Scherz mit ernstem Hintergrund: Der
langjährige Bahnchef hat mit seinen spritzigen Träumen vom großen
Börsengang viel versaut im deutschen Schienennetz. Der planlose
Sparkurs ging zu Lasten der Kundschaft. Jetzt also: Mehdorn, der
Flughafensanierer. Unbestritten braucht der misslungene Groß-Airport
vor den Toren der Hauptstadt eine kräftige Hand, um die
internationale Bla

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Mehdorn

Nun soll–s also ein fast 71-Jähriger richten!
Hartmut Mehdorn, Ex-Bahnchef und Ex-Air-Berlin-Vorstand, wird neuer
Geschäftsführer des unvollendeten Chaosflughafens Berlin. Die
Nachricht hat viele überrascht. In der Tat muss man sich fragen: Gibt
es keine jüngeren Manager, dem die Aufgabe, einen halb fertigen
Flughafen zügig zu Ende zu bauen, zuzutrauen wäre? Offenbar nicht.
Nach der Absage des früheren Chefs des Frankfurter Flughafens,
Wilhelm Bende

Westdeutsche Zeitung: Mehdorn = von Lothar Leuschen

Um diesen Posten hat sich in den vergangenen
Wochen niemand gerissen. Deshalb ist es in der politischen Logik nur
konsequent, dass Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer die
Verpflichtung Hartmut Mehdorns als Chef des Pannenflughafens von
Berlin nun als das Nonplusultra feiert. Und ebenso gehört es zum
geübten Politgebaren, dass zumindest Teile der Opposition diese
Entscheidung für den langjährigen Vorstandschef der Bahn AG
gleichsetzen mit dem Untergang des Abendlandes

WAZ: Kein Zauderer im Vatikan – Kommentar von Walter Bau

Die Kardinäle in Rom haben sich mehr Zeit gelassen
als erwartet mit ihren Vorgesprächen zum Konklave. Es gab und gibt
offenbar reichlich Gesprächsbedarf unter den versammelten
Purpurträgern. An Themen fehlt es ihnen in der Tat nicht: Der Umgang
mit den Missbrauchsfällen in kirchlichen Einrichtungen, der Streit um
die erzkonservativen Piusbrüder und die peinliche Veröffentlichung
geheimer Vatikan-Papiere im Internet haben die katholische Kirche
schwer ersc

WAZ: Cromme macht den Weg frei – Kommentar von Thomas Wels

Der Rücktritt von Gerhard Cromme ist folgerichtig.
Auch wenn ein Aufsichtsratschef nicht die unmittelbare Verantwortung
für eine Fehlinvestition hat, solange ihm keine Fehler als
Kontrolleur nachzuweisen sind, so hat er doch die politische
Verantwortung. Hier reicht die schiere Dimension des
Brasilien-Desasters aus, das den Konzern in eine bedrohliche Lage
gebracht hat. Köpfe um der Köpfe willen zu fordern, macht allerdings
auch keinen Sinn. Es geht um das Unternehmens

NSU-Prozess: Polenz fordert festen Sitzplatz für türkischen Botschafter

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), hat das Oberlandesgericht München aufgefordert, den türkischen Botschafter zum bevorstehenden NSU-Prozess zuzulassen: "Das Gericht sollte seine Entscheidung korrigieren und sicherstellen, dass die Angehörigen der Opfer und der türkische Botschafter der Verhandlung unmittelbar folgen können", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". Die Entscheidung, ihm einen reser