Mitteldeutsche Zeitung: zur Türkei

Die Türkei ist ein zutiefst gespaltenes Land. Der
Regierungschef hat einen gesellschaftlichen Reformprozess
losgetreten, der sich immer mehr seiner Steuerung entzieht. Viele
Menschen wollen nicht, dass an die Stelle des autoritären Kemalismus
der Vergangenheit ein islamischer Autoritarismus tritt. Aber Erdogan
hat nach wie vor eine starke Basis im Volk, nicht nur in den
ländlichen Regionen. Leider deutet vieles darauf hin, dass er seine
Aufgabe nicht im Zusammenführen

Börsen-Zeitung: Ersatzöffentlichkeit, Kommentar zur mündlichen Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht über die EZB-Krisenhilfe, von Stephan Lorz.

Mit teils pathetischen Worten haben die Kläger
vor dem Bundesverfassungsgericht lamentiert, dass die während der
Euro-Krise ergriffenen (geld-)politischen Entscheidungen zwar
womöglich dazu taugen, die Märkte zu beruhigen und den Staaten mehr
Zeit für Reformen zu verschaffen, die Demokratie dabei aber
beschädigt worden sei. Von einer "Entmachtung der Parlamente" war die
Rede, von einer "Selbstentäußerung demokratischer Gestaltungsrecht

Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Erdogan

Es scheint, als seien Erdogan seine großen
Wahlerfolge und der wirtschaftliche Boom zu Kopf gestiegen. Ein
Regierungschef auf Zeit wandelt sich zum Sultan, der keinen
Widerspruch mehr duldet. Die Pläne für die Bebauung eines kleinen
Parks in Istanbul sind ja nur der Auslöser der Proteste, die
inzwischen das ganze Land erfasst haben. Ein großer Teil der
Gesellschaft, der aber keineswegs die Mehrheit sein muss, hat das
Gefühl, zunehmend bevormundet zu werden.

Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Verfassungsschutzbericht

Die immer kleiner werdenden Terrorzellen,
seien sie rechtsextremistisch oder islamistisch, stellen die
Geheimdienste – noch dazu ihre ramponierten deutschen Vertreter – vor
beinahe unlösbare Aufgaben. Denn je kleiner die Gruppe, desto
schwerer kann sie aufgespürt oder unterwandert werden. Noch dazu,
wenn es sich um Deutsche, etwa eingebürgerte Migranten, handelt. Es
stimmt nachdenklich, dass es zunehmend gewaltbereite Gruppen sind, in
denen Jugendliche ihre Sinnfragen beantwo

Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu DFB-Junioren

Das Problem des DFB liegt darin, dass er
seine Prioritäten falsch setzt. Der Unterbau der Elite wird schlicht
vernachlässigt. Sicher kann man darüber streiten, ob es für die
Entwicklung junger Spieler besser ist, möglichst frühzeitig bei den
"Großen" Erfahrungen zu sammeln oder im Juniorenbereich Titel
einzuheimsen.Doch die Erfahrung eines erfolgreichen Turnieres bringt
sicher jeden Jungprofi weiter. Fakt ist, dass die U 21 die EM 2009
gewann