Westfalenpost: Joachim Karpa zur Entscheidung des Bundesgerichtshofes

Der Bundesgerichtshof hat Recht gesprochen.
Radfahrer ohne Helm haben bei unverschuldeten Unfällen Anspruch auf
vollen Schadensersatz. Eine kluge Entscheidung. Warum? Es ging in
diesem Fall nicht um oben ohne oder oben mit. Die Versicherung der
schuldigen Autofahrerin wollte dem 61-jährigen Unfallopfer auf dem
Rad kein Geld zahlen, wollte sparen und suchte eine Variante, billig
davonzukommen. Bei Versicherungen kein unübliches
Verhalten.Wir alle wissen, es gibt keine gesetz

Rheinische Post: Internet ist Grundbedarf Kommentar Von Thomas Reisener

Man kann E-Mails auch mit einem piepsenden
Telefonmodem abrufen. Aber um moderne Internet-Angebote wie Online-TV
oder große Datenbanken zu nutzen, braucht man den aktuellen
Breitband-Standard mit der Übertragungsrate von 50 Megabit pro
Sekunde. Bei schnellen Internet-Anschlüssen hinkt Deutschland anderen
Ländern hinterher. Das ist keine Lappalie. Da immer größere Bereiche
des beruflichen und des privaten Alltags über das Netz organisiert
werden, ist ein

Rheinische Post: Jeder will Strom, aber keiner den Konverter Kommentar Von Antje Höning

Der Stromnetzbetreiber Amprion hat bei der
Errichtung seines Konverters so ziemlich alles falsch gemacht. Er hat
Meerbusch alternativlos genannt, obwohl, wie sich nun zeigt, auch
andere Standorte denkbar sind. Er hat Stadt und Bürger nicht
frühzeitig eingebunden, seine Informationspolitik folgte dem
Salami-Prinzip statt einer Strategie. Das ist umso verwunderlicher,
als das Beispiel Bayer gezeigt hat, was passiert, wenn man Ängste und
Macht der Anwohner unterschätzt. Mit

Rheinische Post: Amerikas Fehler im Irak Kommentar Von Martin Kessler

Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Nach
diesem Schema scheinen die Amerikaner im Irak derzeit vorzugehen. Die
Konsequenz ist eine eher unselige Allianz mit dem Iran, der in der
Krisenregion an Euphrat und Tigris ganz eigene Interessen verfolgt.
Zwar bleibt den Amerikanern unter den jetzigen Bedingungen kaum eine
andere Wahl. Sie sollten den neuen Kooperationspartner aber
realistisch einschätzen. In jedem Fall werden wieder die Fehler der
USA in ihrer Irak-Politik sichtbar. Brac

WAZ: Arbeitsplätze als Werbeargument – Kommentar von Frank Meßing

Traditionell hat die französische Regierung ein
gewichtiges Wort mitzureden, wenn in heimischen Konzernen große
Umbrüche bevorstehen. Beim Bieterwettbewerb um den Technologiekonzern
Alstom ist das nicht anders. General Electric, Siemens und Mitsubishi
müssen nicht nur die Alstom-Gesellschafter von ihren Angeboten
überzeugen, sondern auch Präsident Hollande.

Der Sozialist ohne Fortune braucht dringend vorzeigbare Erfolge.
Dieser Logik folgend müssen die

Allgemeine Zeitung Mainz: Stress lass nach! / Kommentar zu Stress-Studie

Alleinerziehende sind zwischen Beruf und Kind
chronisch gestresst, diese nicht übermäßig neue Erkenntnis bescherte
uns gestern eine Studie. Gestresst ist auch, wer sich Sorgen machen
muss, wie er seinen Lebensstandard halten soll, weil er arbeitslos
ist. Wenn dagegen Manager derlei Belastungen bei sich kaum ausmachen,
mag es auch an der untersuchten Altersgruppe liegen – zwischen 25 und
40 Jahren ist der Spagat zwischen einer Familie und dem Job besonders
groß, und Jung

Allg. Zeitung Mainz: Kein guter Tag / Kommentar zur Fahrradhelm-Pflicht

Eine verletzte Radlerin bekommt vollen
Schadenersatz, obwohl sie ohne Helm fuhr. So weit, so gut. Aber
generell von einem guten Tag für die Radfahrer zu sprechen, nein, das
wäre absurd. Die Richter sagen: Es gibt keine Helmpflicht und kein
"Verkehrsbewusstsein", das die Radlerin zum Helmtragen verpflichtet
hätte, deshalb sei ihr kein Vorwurf zu machen. Aber warum gibt es
keine Helmpflicht und kein Verkehrsbewusstsein? Weil Spekulationen
geschürt werden, bei He

Mitteldeutsche Zeitung: zur anstehenden Wahl Jean-Claude Junckers als EU-Kommissionschef

Ist Junckers Triumph auch ein Sieg der Demokratie?
Seine Kür ist Teil eines Personalpakets, an dem noch kräftig
verhandelt wird. Zwischen links und rechts, zwischen Nord und Süd,
und auch zwischen Mann und Frau. Das alles ist Teil des europäischen
Spiels. Aber auch Teil des europäischen Hinterzimmers. Was im
Brüsseler Europaviertel als Beitrag zur Demokratisierung der EU
angesehen wird, kommt bei den Menschen draußen eher als
Personalgeschacher an.

P

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Der Fall Juncker Personalie mit weitreichenden Folgen Knut Pries, Brüssel

Arbeitsreiche Tage für Herman Van Rompuy. Soeben
hat der Vormann des Europäischen Rates die Fraktionsvorsitzenden des
Europaparlaments getroffen. Jetzt sind die Staats- und
Regierungschefs an der Reihe. Auf dem Gipfel nächste Woche soll dann
das Ergebnis der Sondierungen abgesegnet werden: die Lösung des
großen Personalrätsels, das die EU entzweit. Es geht um die Leitung
der EU-Kommission. Dafür ist nach den unversöhnlichen Festlegungen
des britisch

Neue Westfälische (Bielefeld): Bertelsmann gibt Buchclubs auf Ein Stück deutscher Kultur stefan schelp

In den Regalen ungezählter deutscher Haushalte
stehen die Angélique-Romane von Anne Golon, direkt daneben die Werke
von Johannes Mario Simmel. Bestellt beim Bertelsmann-Buchclub,
quartalsweise geliefert und gern bezahlt. Kein Zweifel, der Buchclub
mit seinen Wurzeln in Gütersloh ist ein Stück deutscher
Kulturgeschichte. Er war das Herz des Bertelsmann-Konzerns,
Wachstumsmotor und Fundament des Medienunternehmens. Solange Reinhard
Mohn lebt, wird das Buchgeschäft