Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagnerüber die G7 und Russlands Präsidenten Wladimir Putin

Auf den ersten Blick sieht es ja so aus, als habe
man aus der blutigen Geschichte Europas im 20. Jahrhundert gelernt:
Die Nachfolger der Sieger und Besiegten treffen sich heute an den
Stränden der Normandie, wo der Untergang des verbrecherischen
NS-Regimes mit der Landung der Alliierten besiegelt wurde. Dort will
man nun den gefährlichsten Konflikt seit dem Ende des Kalten Krieges
entschärfen: jenen um die Ukraine. Die ehemalige Sowjetrepublik ist
heute ebenso Frontstaat wi

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum G7-Gipfel in Brüssel

Ein G7-Gipfel wie dieser wird nicht mehr
gebraucht. Auch wenn es richtig war, das zunächst geplante Treffen in
Sotschi abzusagen und damit ein Symbol gegen die Intervention auf der
Krim zu setzen – am Ende hat sich eben doch gezeigt, dass die Staats-
und Regierungschefs der großen Sieben heute nur noch wenig erreichen
können, wenn sie unter sich bleiben. Dass man sich mit Blick auf das
G20-Treffen in Australien abstimmen wolle, erscheint als zu wenig für
derart hochkar&au

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Leitzinssenkung

Wertvolles möchte man halten und vermehren. Die
Europäische Zentralbank aber tut im Gegenteil alles, um den Wert des
Euro zu vermindern. Die Wirkung ist fatal – sowohl auf Regierungen
als auch auf Privatleute. Vor der Einführung des Euro gehörten
Manipulationen an der Währung und an den Zinsen zum
Standardrepertoire der italienischen und einiger anderer
Zentralbanken. Doch selbst die Hüter der Lira sind nie so weit
gegangen, dass sie Bankeinlagen mit einem St

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Schadensersatz nach Schlaglochfahrt

Marode Straßen sind generell ein Ärgernis. Für
Bund, Länder und Kommunen gleicht es einer Sisyphus-Arbeit, die immer
wieder aufreißenden Schlaglöcher mehr schlecht als recht zu flicken.
Bekanntlich sind die Kassen leer und demzufolge fehlt das Geld, um
die Fahrbahnbeläge grundlegend zu erneuern.

Weitaus schlimmer aber trifft es die Bürger. Sie müssen versuchen
– ob zu Fuß, auf zwei oder vier Rädern – den oft enorm großen L&o

Börsen-Zeitung: Feigheit vor der Politik, Kommentar zur EZB von Stephan Lorz

Für die einen ist es hohe Kunst, für die anderen
Hexenwerk: Gleich mit einer ganzen Phalanx an geldpolitischen
Maßnahmen geht die Europäische Zentralbank (EZB) gegen die im
Eurogebiet aufgekommenen deflationären Tendenzen sowie gegen die
Kredit- und Wachstumsschwäche vor. Niedrigere Leitzinsen und ein
negativer Einlagensatz sollen den Euro schwächen und die Konjunktur
stärken, ein attraktiver, aber konditionierter Langfristtender die
Kreditvergabe d

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu EZB/Zinssenkung

Unsicher ist, ob die Geldspritze für die Banken
und der negative Einlagenzins wirklich dazu führen, dass die
Kreditinstitute wieder mehr Geld an Unternehmen und Privatpersonen
verleihen werden. Zum einen sind die Konditionen für Darlehen in
weiten Teilen Europas schon jetzt auf einem historisch niedrigen
Niveau. Zum anderen sind viele Mittelständler, vor allem deutsche,
finanziell ohnehin so gut gepolstert, dass sie Investitionen aus
eigener Kraft schultern kön

Rheinische Post: Kommentar / Warnschuss für Städte = Von Leslie Brook

In vielen Städten gleichen die Straßen einem
Flickenteppich. Die Schäden des harten Winters 2011/12 sind teilweise
bis heute noch nicht behoben. Notdürftig verfüllte Schlaglöcher
bröckeln wieder. Die Kommunen haben schlicht kein Geld, um alle Risse
ordentlich zu beheben und neue Asphaltdecken aufzutragen. Das
Flickwerk kann im schlimmsten Fall zu so großen und tiefen
Schlaglöchern wie in Heilbronn führen, in denen Autos beim
Hindurchfahren

Lausitzer Rundschau: Putin und der D-Day Was die Geschichte die Staatenlenker lehren kann

Wer die Reihen der Soldatengräber an der Küste der
Normandie sieht, wer sich das Gemetzel dort unten am Strand nur für
eine Sekunde vorstellt, der kann nicht ohne eine Schlussfolgerung für
sich selbst bleiben. Es ist zu hoffen, dass der Ort den Geist prägen
wird, wenn sich dort Putin, Obama, Merkel und Poroschenko zum ersten
Mal seit der Krim-Annexion durch Russland treffen werden, um des 70.
Jahrestages der alliierten Invasion zu gedenken. Es ist ja nicht nur
der S

Rheinische Post: Kommentar / Schlachtfeld-Diplomatie = Von Matthias Beermann

Wenn zahlreiche Staats- und Regierungschefs
sich heute in der Normandie zum Gedenken an die alliierte Invasion
vor 70 Jahren versammeln, dann ähnelt das Bild der Situation von
1945. Gerade erst hatten die Verbündeten gemeinsam das Hitler-Regime
niedergerungen, doch schon zeichneten sich das Zerwürfnis und der
kommende Ost-West-Konflikt ab. Auf der einen Seite stand Stalin, auf
der anderen die Westmächte. Heute ist es Russlands Präsident Wladimir
Putin, der abseits