Mitteldeutsche Zeitung: zu Burnout

Jeder sechste Fehltag in Betrieben geht bereits auf
psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen zurück. Immer
mehr Arbeitnehmer fühlen sich dem Stress im Job nicht gewachsen.
Führende Krankenkassen fordern nun ein Umsteuern: Der Gesetzgeber
soll die Gesundheitsvorsorge in Unternehmen stärken. Im Gespräch ist
sogar, Arbeitgebern zu untersagen, ihre Mitarbeiter auch nach
Dienstschluss mit E-Mails oder Handy-Anrufen zu behelligen. Die
Absicht ist lobenswer

Mitteldeutsche Zeitung: zu „Scharia-Polizei“

Eine Verschärfung von Gesetzen in der gegenwärtigen
Situation würde nichts bringen – jedenfalls nicht mit Blick auf die
"Scharia-Polizei" von Wuppertal. Oder will man Menschen ins
Gefängnis stecken, weil sie in orangene Westen schlüpfen? Und selbst
wenn: Leute, die die Hölle Syriens nicht fürchten, fürchten eine
deutsche Haftanstalt erst recht nicht. Das Instrument der Ausweisung
greift ebenso wenig. Die bekanntesten deutschen Salafisten

WAZ: Schicksalstag der Schotten. Kommentar von Jochen Wittmann

Lange hat es sich niemand vorstellen können, dass
Schottland für die Unabhängigkeit stimmen würde. Jetzt hat erstmals
eine Umfrage bestätigt, dass dies eine realistische Aussicht sein
könnte. Nun ist es durchaus möglich, dass die Schotten am 18.
September ein völlig neues Kapitel der Geschichte aufschlagen werden.
Während sich im Norden freudige Aufregung breitmacht, regt sich in
London langsam die Panik. Allzulange hatte man es für
selbstv

WAZ: Bruderkampf der Gewerkschaften. Kommentar von Wolfgang Mulke

Die GDL kämpft diesmal nicht nur gegen die Bahn.
Wichtigster Gegner in dieser Frage ist die große
Konkurrenzgewerkschaft EVG, die fünf Mal so viele Mitglieder
vorweisen kann und auch bei Zugbegleitern oder den Mitarbeitern der
Bordküche stärker vertreten ist. Die Auseinandersetzung hat sich
längst zu einem Bruderkampf der beiden Gewerkschaften entwickelt.
Organisationspolitik ist ihnen momentan wichtiger als
Kompromissbereitschaft zugunsten der Beschäft

WAZ: Retouren-Porto macht Sinn. Kommentar von Frank Meßing

Mit dem Boom beim Internethandel steigt von Jahr zu
Jahr die Zahl der Pakete, die in Deutschland verschickt werden. 2013
waren es 2,1 Milliarden. Sieben Prozent der Sendungen gingen auf
Retouren zurück. Diese Zahl könnte jetzt wieder sinken, wenn
Versender von ihrem Recht Gebrauch machen und ihren Kunden das Porto
aufs Auge drücken. Die großen Konzerne zögern noch. Umso
bemerkenswerter ist die Forderung des Hermes-Chefs, die
Gratis-Retouren abzuschaffen. Hermes g

Westdeutsche Zeitung: Toleranz und Schwäche = von Hagen Strauß

Geringer Aufwand, große Aufregung. Das wird das
Kalkül der Salafisten gewesen sein. Denn es gehört zu ihrer Masche,
für Unruhe und Angst zu sorgen. Hauptsache, sie stehen im Blickpunkt.
Hauptsache, über sie wird geredet. Das war bei der Verteil-aktion des
Korans so – und das ist jetzt auch bei der "Scharia-Polizei" der
Fall. Es gilt jedoch: Wehret den Anfängen. Wenn die Islamisten den
Eindruck gewinnen, Toleranz bedeutet in Deutschland staatliche, auch

Allg. Zeitung Mainz: Machtprobe Kommentar zum Maut-Streit

Müsste man sich einen Filmtitel für das Gezerre um
die Pkw-Maut überlegen, so wäre denkbar "Die Maut, die sich nicht
traut." Tatsächlich herrscht in Berliner CDU-Kreisen nur noch Spott
über das Vorhaben der bayerischen Schwesterpartei. Kein Wunder: Die
Ausländermaut ist antieuropäisch, dürfte zu wenig Geld in die Kassen
spülen und ist außer von der CSU von niemandem gewollt. Nun sind
erneut Bedenken aus den Häusern von

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Scharia

Der Verfassungsschutz beobachtet mit Sorge
zunehmende Reisebewegungen in Richtung Syrien. Mehr als 400 hat er
seit Ausbruch des Konflikts 2011 gezählt. Auch in den Irak zieht es
viele religiöse Fanatiker. Und die, die zurückkehren (mehr als 50
allein aus Syrien), sind oft radikaler als zuvor. Das ist die
Kulisse, vor der die religiösen Wichtigtuer in Wuppertal aufziehen.
Deshalb muss der Gegenschlag schnell und hart geführt werden. Der
Rechtsstaat muss sich wehren

Allg. Zeitung Mainz: Warnsignale Kommentar zur „Scharia-Polizei“

Nein, bedauerlicherweise handelt es sich wohl nicht
bloß um den Provokationsversuch einer Handvoll durchgeknallter
Halbstarker. Hinter dem Auftritt einer sogenannten "Scharia-Polizei"
in Nordrhein-Westfalen stehen vielmehr besorgniserregende
Fakten:43000 Menschen in Deutschland zählen zur islamistischen Szene,
die Sicherheitsbehörden sind mehr als besorgt. Nun wäre Panik gewiss
die falscheste Reaktion, notwendig ist Differenzierung. Angemessene,
vom Grundgese