Badische Neueste Nachrichten: Stille Wasser

Wer hätte das gedacht? François Hollande hat
Schlag bei den Frauen. Frankreichs Präsident wirkt eigentlich gar
nicht so. Auch prädestiniert ihn nichts dazu. Er ist eher der Typus
sozialistischer Apparatschik, was voll und ganz seiner bisherigen
politischen Karriere entspricht. Hollande war lange Zeit Parteichef,
damit befasst, Kompromisspapiere zu verfassen. Seine Welt war der
Schreibtisch, nicht die politische Arena, in der es gilt, als
Volkstribun vor die Massen zu

Badische Neueste Nachrichten: Im Abklingbecken

Bei Gerhard Schröder ging es im Jahr 2005 ganz
schnell. Kaum hatte er seinen Schreibtisch im Kanzleramt geräumt und
die Amtsgeschäfte an Angela Merkel übertragen, heuerte er bereits bei
dem Schweizer Verleger Michael Ringier an, um ihn im Bereich
internationale Politik zu beraten – mit eigenem Büro in Zürich. Kein
Einzelfall, wenngleich überaus prominent. Lang ist die Liste der
Politiker, die nahtlos von der Regierungsbank in die Wirtschaft
wechselten, un

Westfalenpost: Kriegsherr im Technologie-Zeitalter / Kommentar von Dirk Hautkapp zur Obama-Rede

Eine Enttäuschung bleibt eine Enttäuschung. Auch
wenn sie sich lange angekündigt hat. Obama, vor fünf Jahren gestartet
als Erneuerer einer Weltmacht, der bei der Wahrung ihrer Interessen
Verstand und menschliches Maß abhanden gekommen waren, beugt sich der
Angstmacher-Industrie der Geheimdienste. Der fortwährende
Ausnahmezustand, den sich die USA seit den Terroranschlägen vom
11.9.2001 verordnet haben, bleibt die Richtschnur allen Handelns. Bei
einer Gefah

Barack Obama exklusiv im „heute-journal“ / ZDF-Interview mit Claus Kleber

Zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt gibt
US-Präsident Barack Obama einem deutschen Fernsehteam ein
Exklusivinterview und stellt sich den Fragen von ZDF-Moderator Claus
Kleber. Das "heute-journal" sendet das Interview am Samstag, 18.
Januar 2014, 22.45 Uhr.

Das deutsch-amerikanische Verhältnis ist durch die NSA-Affäre
schwer angeschlagen. Wie will Barack Obama das Vertrauen der
Deutschen wiedergewinnen und die Europäer als Partner langfristig an
sich bi

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Baden-Württemberg/Einheitsfeier

Die Landesregierung hat für die Feier am Tag der
Deutschen Einheit 2013 in Stuttgart fast doppelt so viel Geld
ausgegeben, wie ihr vom Landtag genehmigt worden war. Irritierend
ist, wie offensichtlich unbeachtet es zu der massiven Überziehung
kam. Obwohl sie sich abgezeichnet haben muss, schrillten nirgendwo
die Alarmglocken, trat niemand auf die Ausgabenbremse. Erst beim
Zusammenrechnen nach dem Fest fiel der Kostenschub offiziell auf. Das
darf bei einer solchen Größen

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Israel/Friedensprozess

Der Nahe Osten ist ein Pulverfass. Selten war
diese Umschreibung für die Region treffender als in diesen Monaten.
In Syrien tobt ein Bürgerkrieg, Ägypten taumelt am Abgrund und im
Libanon explodieren immer wieder Bomben. Israel müsste also daran
gelegen sein, in dieser schwierigen Situation zumindest jene
Brandherde zu entschärfen, auf die die Regierung direkten Einfluss
hat. Aber die Politiker in Jerusalem machen genau das Gegenteil. Der
Ankündigung für

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu USA/Obama/NSA

Aus europäischer Sicht mag enttäuschen, wie
stark Barack Obama weiterhin Sicherheit vor Freiheit setzt, wie er
den "Whistleblower" Edward Snowden attackiert, ohne den die Welt
nicht um das gigantische Ausmaß der amerikanischen Spionagearbeit
wüsste. Aber immerhin: mit seiner Rede im Washingtoner
Justizministerium hat Obama Hoffnung gemacht, dass seine Wurzeln in
der Bürgerrechtsbewegung nicht gänzlich vertrocknet sind. Er zeigt
sich gewillt, die NS

Badische Zeitung: Obamas Geheimdienstpläne: Mehr als Imagepolitur Kommentar von Thomas Fricker

Die amerikanischen Programme zur Überwachung der
weltweiten Telefon- und Internetkommunikation werden fortgesetzt.
Alles andere als die Bestätigung und Bekräftigung dieses
Ist-Zustandes durch Präsident Barack Obama wäre eine Sensation
gewesen. Wer immer sich eine solche erträumt haben mag, wird jetzt
enttäuscht sein. Realistisch war die Hoffnung auf einen
prinzipiellen Wandel in der US-Geheimdienst-Philosophie indes nie.
Dazu nehmen die USA die Verteidi

Neue OZ: Kommentar zu Stahl ThyssenKrupp

Warum erst jetzt?

Drei Jahre ist ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger nun im Amt.
Aber die Wende, die den Stahl- und Technologiekonzern wieder auf
Erfolgskurs bringen soll, lässt auf sich warten.

Zugegeben, auch der talentierteste Manager kann ein solches
Konglomerat nicht binnen drei Jahren in ein effizientes,
zukunftsfähiges Unternehmen verwandeln. ThyssenKrupps Altlasten – an
erster Stelle die Schulden und das verlustreiche Stahlwerk in
Brasilien – sind schier erdr&uum

Lausitzer Rundschau: Schlafseminar Bundestag Zur Länge der Redezeiten von Koalitions- und Oppositionsparteien

Bundestagsdebatten hat von jeher kaum jemand
zugehört, doch jetzt ist auch der letzte Anreiz weg. Die
zurückliegende Woche hat es gezeigt. Von einer Stunde Debatte reden
derzeit 44 Minuten lang zahlreiche Vertreter der Großen Koalition,
bis zum letzten Hinterbänkler, und begründen gebetsmühlenartig, warum
alles prima und richtig ist, was die Regierung so macht. Motto: Es
ist alles gesagt, aber noch nicht von allen. Und nur 16 Minuten lang
dürfen Linke un