Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Anklage eines ehemaligen SS-Unterscharführers

Mit der Anklage eines ehemaligen
SS-Unterscharführers aus Lage hat die Debatte jetzt auch die Region
erreicht: Muss man, 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz, Männer
im Greisenalter als mutmaßliche Mitverantwortliche für das
industrielle Morden noch vor Gericht stellen? Ja, man muss.

Was deutsche Staatsanwaltschaften jetzt aufarbeiten, haben die
Generationen ihrer Vorgänger fahrlässig, vielleicht sogar vorsätzlich
ignoriert. Der jüngst versto

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Griechenland

Den Ernst der Lage hat die griechische Regierung
offenbar noch immer nicht begriffen. Dass Finanzminister Giannis
Varoufakis zum Treffen der Eurogruppe zu spät kam, steht sinnbildlich
für die falsche Gelassenheit, die der Ökonom an den Tag legt. Dabei
ist gerade Zeit das höchste Gut für die Hellenen. Denn sie läuft
ihnen davon. Athen bleiben nur noch vier Tage, um zu einer Einigung
zu kommen. Eine Antwort auf wirklich brennende Probleme bleibt
Varoufakis schuld

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur CDU nach der Hamburgwahl

Im Bund hui, in den Ländern und Kommunen pfui.
So lässt sich das Dilemma der CDU treffend beschreiben. Das ist umso
erstaunlicher, da die Partei schon lange über eine
Großstadtbeauftragte verfügt: Angela Merkel. Schließlich hat die
CDU-Vorsitzende den Christdemokraten in den vergangenen Jahren einen
gehörigen Modernisierungsschub verordnet, den ihre Kritiker gerne als
Sozialdemokratisierung verunglimpfen.

Merkel hat die Union programmatisch auf einen

Rheinische Post: Kommentar / Nur Mut, Dänemark! = Von Frank Vollmer

Blaue Seen, grüne Wälder, rote Häuser, eine
durch und durch offene Gesellschaft: Das ist eine Summe immer noch
gängiger Skandinavien-Klischees. Zumindest der politische Teil stimmt
nicht (mehr) – die Serie politischer Attentate im vergangenen
Jahrzehnt belegt das ebenso wie der Aufstieg fremdenfeindlicher
Parteien in Norwegen, Schweden und Dänemark. Nicht erst seit den
Anschlägen von Kopenhagen steht die Identität unserer Nachbarn im
Norden buchstäbl

Rheinische Post: Kommentar / Stolpern in die Staatspleite = Von Antje Höning

Der griechische Finanzminister Varoufakis
brüstet sich als sozialistischer Ökonom gerne mit seinen Kenntnissen
des Kapitalismus. Sein Auftreten in Brüssel zeigt, dass er von
Finanzmärkten ebenso wenig Ahnung hat wie von Politik. Gestern ließ
er in Halbstarken-Manier ein Minister-Treffen platzen, das der
Rettung seines Landes diente. Die Börsen dürften entsprechend
reagieren. Europas Fehler war es, Griechenland in die Euro-Zone
aufzunehmen. Seither sind

Rheinische Post: Kommentar / Rosenmontagszug als Parade für die Freiheit = Von Michael Bröcker

Der rheinische Karneval wurde in seiner
Historie missbraucht, instrumentalisiert oder gedemütigt. Je nachdem,
wer gerade herrschte, Franzosen, Preußen, Nationalsozialisten. Nun
versuchten die Anhänger eines menschenverachtenden Islamismus dem
Karneval das Lächeln auszutreiben. In Düsseldorf sind sie gestern
grandios gescheitert. Beim Rosenmontagszug schunkelten und lachten
Millionen Jecken. Aus Dutzenden Nationen. Es war eine Parade für die
Freiheit. Vier isl

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Wissenschaftler wollen Regeln für Krankschreibung lockern Es ist einen Versuch wert MARTIN FRÖHLICH

Krankschreiben in Eigenverantwortung für eine
Woche? Zugegeben, meine erste Reaktion war ein mildes Lächeln. Doch
im Gegensatz zu manchem Wichtigtuer-Vorstoß verdient die Idee einen
Moment des Nachdenkens. Eine Woche mag lang erscheinen. Doch in der
Regel schreibt ein Arzt einen Patienten, der nach zwei Tagen
Ausfallzeit zu ihm kommt, für den Rest der Woche ohnehin krank.
Allein schon, um sicherzugehen. Das Ergebnis: eine Woche
Krankheitsausfall. Das gäbe es bei

Börsen-Zeitung: Housewarming Party, Kommentar zu Wohnimmobilien von Walther Becker

Die Nummer 2 zieht nach: Die Deutsche Wohnen,
der zweitgrößte börsennotierte Vermieter der Republik, greift nach
dem deutlich kleineren Rivalen Conwert. Im Dezember hatte
Branchenprimus Deutsche Annington zum großen Schlag ausgeholt. Sie
reißt sich mit der Gagfah die Nummer 3 unter den Nagel. Entsteht dort
im größten Immobiliendeal Deutschlands ein Konzern mit 350000
Wohnungen im Wert von 21 Mrd. Euro, so geht es mit der Übernahme von
Conwert um

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu möglichen Negativzinsen der Banken

Allerdings darf man davon nicht allzu viel
erwarten, denn die Negativzinsen sind weniger eine neue Form der
Kundenabzocke als eine Reaktion darauf, dass Banken mit dem Geld
ihrer Kunden nichts mehr anfangen können, weil Geld von den
Euro-Rettern verschleudert wird. Um überschuldete Staaten
herauszuhauen, fluten sie die Märkte. Schon von sich aus dürften
Banken darauf verzichten, Strafzinsen zu erheben, weil ihnen dadurch
ein Ansturm von Kunden drohen würde, die ih