Mitteldeutsche Zeitung: zu Middelhoff

Die Gefängnisleitung hat angeordnet, Middelhoff alle
15 Minuten wegen Suizidgefahr zu kontrollieren, in 28
aufeinanderfolgenden Nächten, das heißt über vier Wochen, über 672
Stunden. Es ist nicht sicher, dass die jetzige Erkrankung auf den
Schlafentzug zurückzuführen ist. Doch unbestritten ist, dass
anhaltender Schlafmangel das Suizidrisiko steigert. Die Rechte von
Häftlingen – auch von Untersuchungshäftlingen – sind beschränkt, aber
aufgeh

WAZ: Griechenlands riskanter Kurs. Kommentar von Gudrun Büscher zu Tsipras in Moskau

Die Botschaft aus Moskau war deutlich: Griechenland
ist ein souveräner Staat und lässt sich nicht vorschreiben, mit wem
gute Kontakte gepflegt werden und mit wem nicht. In der Tat klangen
die jüngsten Belehrungen aus Brüssel Richtung Athen unangemessen
oberlehrerhaft. Griechenland ist nicht das pubertierende Kind der
Euro-Familie, auch wenn Regierungschef Tsipras in Moskau einen
riskanten Kurs fährt. Der Premier hat beim russischen Präsidenten
nicht um Geld g

WAZ: Hausgemachte Schande. Kommentar von Dirk Hautkapp zur Polizeigewalt in USA

Selten ist polizeiliches Fehlverhalten in Amerika so
erschütternd festgehalten worden wie auf dem Video, das den sinnlosen
Tod von Walter Scott zeigt. Was abseits der Rassenfrage ohnmächtig
macht, ist die Beinahe-Gewissheit: Ohne den Live-Mitschnitt eines
Passanten würde niemand über die obszöne Willkür von Officer Slager
reden. Sie kann nicht hart genug bestraft werden. Der Ruf nach "Body
Cams", die jeden Kontakt von Ordnungshütern mit verdä

WAZ: Die Gefahren der neuen Job-Welt. Kommentar von Sven Frohwein zu Arbeitszeitmodellen

Ganz entspannt die Kleinen in den Kindergarten
fahren, anschließend ein paar Stunden im Büro verbringen, danach den
Nachwuchs abholen und am Nachmittag zu Hause noch zwei Stündchen am
Schreibtisch sitzen – flexible Arbeitszeitmodelle können ein Segen
sein. Sowohl für die Angestellten, die ihren Alltag besser
organisieren können, als auch für die Firmen, die endlich Top-Leute
für lang verwaiste Stellen finden. Leider sieht die Realität oft
ande

Neue Westfälische (Bielefeld): Wössner hat Mitleid mit Middelhoff

Der frühere Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende
Mark Wössner hält das Untreue-Urteil gegen Thomas Middelhoff, seinen
Nachfolger an der Spitze des Gütersloher Medienkonzerns, für "viel zu
hart". "Unter zwei Jahre auf Bewährung wäre nach allgemeinem
Rechtsverständnis angemessen gewesen", sagte Wössner der Neuen
Westfälischen Zeitung (Ausgabe Donnerstag, 9. April 2015). Jeder in
seinem Freundes- und Kollegenkreis sehe das &auml

Südwest Presse: KOMMENTAR · MIDDELHOFF

Quälende Fürsorge

Licht an. Licht aus. Nur eine Sekunde. Doch mancher wacht da schon
auf. Sofern er noch lebt. Thomas Middelhoff wurde in der
Untersuchungshaft alle 15 Minuten geweckt, weil die Anstaltsleitung
Bedenken hatte, der einstige Top-Manager könnte sich zwischen zwei
dieser Kontrollen getötet haben. Damit er dazu keine Chance hatte,
bekam er keine Chance, zu schlafen. Licht an. Licht aus. Aus
Fürsorge. 672 Stunden lang. Stimmt es, was Middelhoffs Anw&au

Schwäbische Zeitung: Fürsorgliche Tortur – Leitartikel

Er ist vielen Menschen das Gesicht des
eiskalten Gier-Managers – also geschieht diesem Thomas Middelhoff
Recht mit dem, was ihm geschieht. Und schließlich hat ja ein Richter
die Überwachung des Inhaftierten angeordnet – also ist alles in
bester Ordnung. Nein, nichts ist in Ordnung, und dem
Untersuchungsgefangenen Thomas Middelhoff ist es nicht recht, sondern
unbotmäßig schlecht ergangen.

Den Direktor der Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis
Hohensc