Rheinische Post: Verdis Angriffslust Von Maximilian Plück

Ein Streik ist als letztes Mittel gedacht. Wenn
sich nichts mehr am Verhandlungstisch bewegt, dann muss die
Gewerkschaft auch Druck auf den Arbeitgeber machen dürfen. Ansonsten
würde es sich bei den Verhandlungen um kollektives Betteln handeln,
es würde keine Waffengleichheit herrschen. Soweit die Theorie. Doch
was sich im Sozial- und Erziehungsdienst abspielt, hat eine neue
Qualität. Eigentlich befinden sich Verdi und die Arbeitgeber noch
mitten in den Verhandlungen. Z

Rheinische Post: Schulden und Schuld Von Martin Bewerunge

Es war einmal ein kleines Land. Es hätte ein
sonniger Platz sein können, wäre dort nicht ein Schuldenberg gewesen,
der lange Schatten warf. Da erinnerte man sich an das viel größere
und reichere Land, das einst das kleine Land überfallen, Tod und
Zerstörung gebracht hatte. Würde es für den Schaden nach heutigen
Maßstäben bezahlen, könnte die Summe den Schuldenberg dem Erdboden
gleich machen. So kam es, und alle lebten glückl

Rheinische Post: Der tägliche Aufstand der Anständigen Von Michael Bröcker

Das Problem an den rechtsextremen Übergriffen
in Tröglitz sind nicht die Nazi-Dumpfbacken. Man würde sich zwar
wünschen, dass diese Idioten zwei Wochen in einer Einzelzelle
verbringen und dort sämtliche Auschwitz-Fernsehdokumentationen in
Dauerschleife schauen müssten (was in einem humanistischen
Rechtsstaat zum Glück nicht möglich ist). Aber eine
demokratiegefährdende Bewegung sind die kleinen Nazi-Trupps in
Jogginghosen nicht. Das Problem an

Mitteldeutsche Zeitung: zum Stellenabbau bei der Bundesagentur für Arbeit

Die Arbeitslosenverwaltung bleibt auch ein Jahrzehnt
nach den Hartz-Reformen eine Dauerbaustelle. Die Mitarbeiter klagen
über ausufernde Bürokratie, eine Überbelastung und zu wenig Zeit für
die Vermittlung der Arbeitslosen in Jobs. Dabei hat sich die
Beschäftigungslage dramatisch verbessert. Dies hätte eigentlich
einen grundlegenden Wandel in der Arbeitslosenverwaltung verlangt,
der aber bisher nicht erkennbar ist. So erklärt sich der
angekündig

Mitteldeutsche Zeitung: zu Griechenland

278,7 Milliarden Euro, so haben sie in Athen
akribisch ausgerechnet, schuldet danach Deutschland den Griechen. Als
Reparationen, als Wiedergutmachung für großes menschliches Leid und
materielle Schäden, die deutsche Truppen während des Zweiten
Weltkriegs in Griechenland verursacht haben. Es ist trotz aller
bereits früheren Vorstöße Athens eine späte Rechnung, die die
Griechen präsentieren und eine maßlose dazu, die dem europäischen

Mittelbayerische Zeitung: Warum nicht einfach? / Kommentar zum Automobil 2.0

Wenn es nach den Herstellern geht, sollen Autos
immer mehr zu rollenden Smartphones werden. Die Branche bringt das
Internet mit all seinen Anwendungsmöglichkeiten an Bord. So entschied
sich Daimler-Chef Dieter Zetsche etwa am Vorabend des Genfer
Autosalons für eine Show der etwas anderen Art. Im Mittelpunkt der
Daimler-Veranstaltung standen weniger neue Modelle – sondern die
Internetdienste der Marke mit dem Stern. Fast alle Autokonzerne
singen inzwischen das Hohelied des Digitale

WAZ: Mehr als ein Fall Middelhoff – Kommentar von Hayke Lanwert zu Haftbedingungen

Dass Anwälte versuchen, für ihre Mandanten das Beste
herauszuschlagen, ist nichts Neues. Das ist ihre Pflicht, dafür
werden sie bezahlt. So lehnen sie im laufenden Verfahren Richter oder
Gutachter wegen Befangenheit ab, so beantragen sie Haftprüfung mit
Hinweis auf physische oder psychische Probleme. Für Juristen und
Gerichtsbeobachter ist das ein schon übliches Prozedere. Daraus auf
den Fall Middelhoff zu schließen, wäre allerdings zu kurz gegriffen.

Crowdmarketing : Die nächste Stufe des Marketings

Nach Social-Media-Marketing ist Crowd-Marketing der nächste logische Schritt in der Entwicklung des Marketings. Über die sozialen Netzwerke wurde eine neue Ebene der Interaktion zwischen Kunde und Unternehmen erreicht. Beide traten in Kontakt miteinander und führen seither Dialoge und gewannen einen für beide Seiten spürbaren Mehrwert.
Mit Crowd-Marketing erreicht diese Entwicklung nun die nächste Stufe. Der Kunden rückt nun noch mehr in die Wahrnehmung von Unt

Allg. Zeitung Mainz: Erpressung / Kommentar zu Griechenland

Die klassische griechische Tragödie erlebte ihre
Hochzeit 400 Jahre vor Christi Geburt. Sie berichtet von Menschen,
die sich vergeblich bemühen, eine Katastrophe abzuwenden. Dies ist
eine exzellente Kunstform und deshalb bis heute zu Recht gerühmt. Was
sich demgegenüber derzeit in Griechenland abspielt, ist billigste
Klamotte und wird hoffentlich bald vergessen sein. Taugen mag es
immerhin als Lehrstück dafür, was geschieht, wenn verzweifelte Bürger
Partei

Südwest Presse: KOMMENTAR · GRIECHENLAND

KOMMENTAR · GRIECHENLAND

Tolldreist und unverschämt Vize-Kanzler Sigmar Gabriel ist nie
verlegen um ein klares Wort – ob er damit immer richtig liegt, sei
dahin gestellt. Gestern titulierte er die Reparationsforderung der
griechischen Regierung an Deutschland über 278 Milliarden Euro als
"dumm". Dumm? Das trifft es ganz und gar nicht. Was Alexis Tsipras
zur Zeit treibt, ist ein perfides Spiel. Tolldreist, unverschämt –
aber weder naiv noch dumm. Übe