Badische Neueste Nachrichten: Schäubles Lawine – Kommentar von Tobias Roth

Schäubles Lawinenvergleich ist sprachlich
schlecht gewählt. Falsch ist er aus seiner persönlichen Sicht aber
nicht und verboten schon gar nicht. Er macht deutlich, wie Schäuble
die momentane Situation sieht und wie er sich dabei fühlt: Im
Angesicht einer Lawine, das berichten Überlebende, fühlt man sich
ziemlich hilflos. Die Hilflosigkeit wiederum ist ein ganz guter
Vergleich, wenn es um das Agieren der Politik in der Frage der
Zuwanderung geht. Der eige

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Ergebnisse der Studie „Rentenperspektiven 2040“ Verlässlichkeit für alle Arbeitnehmer Carolin Nieder-Entgelmeier

Die gute Nachricht ist: Die Rentenanpassungen
werden 2040 hoch genug sein, um die Inflation auszugleichen. Die
schlechte Nachricht ist: Die Löhne werden schneller wachsen als die
Renten. Trotz eines steigenden Beitragssatzes sinkt das Rentenniveau
von heute 46 Prozent auf 39 Prozent. Der Blick auf die
Erwerbsbiografien der Studie ernüchtert. Auch in 25 Jahren wird sich
nichts daran ändern, dass berufliche Auszeiten wie Erziehungszeit die
Rente massiv drücken und so insb

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Katalonien Irrfahrt ohne Europa Ralph Schulze, Madrid

Müssen Touristen an der Costa Brava bald wieder
Grenzkontrollen über sich ergehen lassen? Ausschließen kann man dies
nicht. Denn es sieht bisher nicht danach aus, als ob sich Katalonien
auf seiner Reise Richtung Unabhängigkeit aufhalten lässt. Und damit
könnte die abtrünnige nordspanische Region bald außerhalb der
Europäischen Union stehen. Aber vielleicht hilft ja ein klares Wort
der Europäischen Union, diese Irrfahrt zu stoppen. Denn di

Schwäbische Zeitung: Merkel als Getriebene – Leitartikel zu Merkels Situation

Was Wolfgang Schäuble wirklich will, bei dieser
Frage trauen sich die wenigsten eine Deutung zu. Dass er einst von
Merkel in seinem Stolz verletzt wurde, als sie ihn nicht als
Bundespräsidenten vorschlug, ist bekannt. Dass er sich zur Not als
Retter in der Not zur Verfügung stellen würde, steht für viele fest.
Dass er ohnehin glaubt, er könne alles besser, gilt als sicher. Doch
Wolfgang Schäuble als neuer Kanzler? Als derjenige, der Merkel
stürzt? Di

Schwäbische Zeitung: Überfällige Entscheidung – Kommentar zum Vermummungsverbot

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat sich
durchgesetzt: Vermummung bei Demonstrationen ist im Freistaat künftig
wieder eine Straftat. Damit hat die CSU-Mehrheit des Landtags einen
Schritt vollzogen, der überfällig war.

Der Grund ist simpel: Nach Polizeierfahrungen gehen
Ausschreitungen vor allem von Vermummten aus. Eine wenig
überraschende Erkenntnis, denn zu verstecken brauchen sich nur Leute,
die sonst Nachteile zu erwarten haben. Bei gewalttätigen
Demons

Mittelstand hortet Eigenkapital – Factoring startet den Wachstumsmotor hingegen neu

Mittelstand hortet Eigenkapital – Factoring startet den   Wachstumsmotor hingegen neu

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) verfügen im Schnitt über
5,9 Millionen Euro an Liquidität. Das ist ein aktuelles Ergebnis einer Studie der Fachhochschule des Mittelstands. Damit hat sich die verfügbare Liquidität innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. "Statt dieses Geld zu investieren, hortet ein Großteil diese Mittel", schreibt Thomas Luther vom Handelsblatt. Eine der Ursachen ist die pure Angst der Verantwortlichen in den KMU v

Schwäbische Zeitung: Nicht nur auf Noten blicken – Kommentar zum Thema Medizinstudenten

Für junge Menschen nimmt der Wunsch nach einem
ausgeglichenen Verhältnis von Arbeit und Freizeit immer breiteren
Raum ein. Diesen Wunsch hegen auch Jungmediziner.

Wenn also die Gesamtsumme der Zeit, die Ärzte bereit sind zu
arbeiten, sinkt, dann folgt daraus: Es braucht mehr Medizinstudenten.
Um sie auszuwählen, muss nicht der Numerus Clausus sinken. Die
Hochschulen müssen von ihrer Möglichkeit, individuell geeignete
Studenten zu finden, Gebrauch machen – u

Südwest Presse: KOMMENTAR · EU-AFRIKA-GIPFEL

Ganz kleiner Schritt

Fluchtursachen in afrikanischen Ländern zu bekämpfen, ist kein
Unterfangen für ein kurzes Gipfeltreffen. Da bedarf es eines
Masterplans, der sich vor allem an der Umverteilungsstrategie
orientiert, wie sie die EU mit neu aufgenommenen Staaten praktiziert.
Sie muss auf Jahrzehnte angelegt sein, damit wirtschaftlicher
Aufschwung gelingt, Rechtsstaatlichkeit einkehrt, der Korruption
Einhalt geboten wird und sich Demokratie entwickelt. Nur dann könne

WAZ: Eine Frage der Solidarität – Kommentar von Michael Kohlstadt

Gesundschrumpfen – das ist ein schmeichelhafter
Begriff für einen knallharten Prozess. Nichts anderes aber muss die
einst in die pulsierende Industrielandschaft der
Wirtschaftswunderzeit hineingegründete Diözese tun, wenn sie
überleben will. Weniger Gläubige, weniger Geld, weniger Kirchen – das
alles heißt am Ende auch weniger Bedeutung für den bischöflichen
Stuhl in Essen.

Arm und reich – so hart treffen die Gegensätze in der deutschen
Kir

Rheinische Post: Kommentar: Ruf nach armer Kirche

Ein halbes Jahrhundert ist für die
römisch-katholische Kirche ein Wimpernschlag. So gesehen ist der
Katakombenpakt von 1965 – den 40 Bischöfe unterschrieben – gerade
erst geschlossen. Das beruhigt, da die Hoffnung bleibt, Forderungen
des Paktes nach einer konsequent armen und vehement dienenden Kirche
mögen wahr werden. Dagegen spricht nach jetzigem Stand fast alles.
Die Finanzskandale des Kirchenstaates und das fürstliche Auftreten
einiger Würdenträger