Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Wissenschaftler wollen Regeln für Krankschreibung lockern Es ist einen Versuch wert MARTIN FRÖHLICH

Krankschreiben in Eigenverantwortung für eine
Woche? Zugegeben, meine erste Reaktion war ein mildes Lächeln. Doch
im Gegensatz zu manchem Wichtigtuer-Vorstoß verdient die Idee einen
Moment des Nachdenkens. Eine Woche mag lang erscheinen. Doch in der
Regel schreibt ein Arzt einen Patienten, der nach zwei Tagen
Ausfallzeit zu ihm kommt, für den Rest der Woche ohnehin krank.
Allein schon, um sicherzugehen. Das Ergebnis: eine Woche
Krankheitsausfall. Das gäbe es bei

Börsen-Zeitung: Housewarming Party, Kommentar zu Wohnimmobilien von Walther Becker

Die Nummer 2 zieht nach: Die Deutsche Wohnen,
der zweitgrößte börsennotierte Vermieter der Republik, greift nach
dem deutlich kleineren Rivalen Conwert. Im Dezember hatte
Branchenprimus Deutsche Annington zum großen Schlag ausgeholt. Sie
reißt sich mit der Gagfah die Nummer 3 unter den Nagel. Entsteht dort
im größten Immobiliendeal Deutschlands ein Konzern mit 350000
Wohnungen im Wert von 21 Mrd. Euro, so geht es mit der Übernahme von
Conwert um

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu möglichen Negativzinsen der Banken

Allerdings darf man davon nicht allzu viel
erwarten, denn die Negativzinsen sind weniger eine neue Form der
Kundenabzocke als eine Reaktion darauf, dass Banken mit dem Geld
ihrer Kunden nichts mehr anfangen können, weil Geld von den
Euro-Rettern verschleudert wird. Um überschuldete Staaten
herauszuhauen, fluten sie die Märkte. Schon von sich aus dürften
Banken darauf verzichten, Strafzinsen zu erheben, weil ihnen dadurch
ein Ansturm von Kunden drohen würde, die ih

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Schwund bei der CDU Die Kehrseite der Medaille Alexandra Jacobson, Berlin

Trotz des historischen Debakels in Hamburg muss
die Union nicht in Depressionen verfallen. Immerhin hat sie auf
Bundesebene mit Kanzlerin Angela Merkel eine Politikerin, die viele
Bürger außerhalb der eigenen Stammwählerschaft bindet. Was der CDU
jedoch zu denken geben muss, ist die Schwäche in den Bundesländern.
Nur noch fünf Ministerpräsidenten stellt die Union. Merkels
Annäherung an die SPD in den Jahren der Großen Koalition hat der
Union

Weser-Kurier: Kommentar von Peter Hanuschke zum Ausbau-Plan für den Wilhelmshavener JadeWeserPort

Im Herbst 2012 wurde der JadeWeserPort, der JWP, in
Wilhelmshaven eröffnet. Es folgte ein Jahr mit katastrophalen
Umschlagszahlen – kaum zu glauben, aber das miese Ergebnis wurde 2014
sogar noch im negativen Sinne übertroffen. Trotz dieser Entwicklung
soll der einzige deutsche Tiefwasserhafen ausgebaut und im Sommer
dazu die Machbarkeitsstudie vorgestellt werden. Das klingt zunächst
absurd: Für Ausbaustufe I wurde bereits eine Milliarde Euro
ausgegeben; für die gepl

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar IS-Terror in Libyen Der Preis der Freiheit Julius Müller-Meiningen, Rom

Bislang wirkten die Terroristen des Islamischen
Staates (IS) wie eine furchterregende wilde Horde, die ihre
Gräueltaten weit weg von Europa beging. Auch wenn die Islamisten aus
Syrien und dem Irak bis nahe an die türkische Grenze heranrückten,
war das zumindest der weitverbreitete Eindruck. Mit ihrem Vormarsch
in Libyen hat sich die Lage verändert. Während die Gewaltakte
Einzelner im Namen des Dschihads unsere Städte längst erschüttern,
steht nun au

Westfalenpost: Teilprivatisierung von Straßen

Wie ertüchtigen wir Autobahnen und Schulen? Und
sind private Investoren die besseren Bauherren oder gehören
Autobahnen in die Hände des Staates? Um diese Fragen geht es seit
Monaten in einer Expertenkommission, die Wirtschaftsminister Sigmar
Gabriel eingesetzt hat. Und obwohl bislang allenfalls
Zwischenergebnisse bekannt wurden, steht eines schon fest: Den Stein
der Weisen werden die Experten nicht finden.Wie auch? Die
Fachleute stehen vor den Versäumnissen der Politik

Lausitzer Rundschau: Jecker Ungehorsam – Doch ein Charlie-Hebdo-Wagen beim Kölner Rosenmontag

Es war schon ein großes Politikum, als es hieß,
der Kölner Zug führe in diesem Jahr ohne Charlie-Hebdo-Wagen. Darüber
haben sogar die Zeitungen in der Lausitz geschrieben, das war ein
Ding. Und siehe da, kaum ist der Rosenmontag da, da tuckert der
Wagen, der ja eigentlich zurückgezogen worden war, leicht abgeändert
durch die Rheinmetropole. In Braunschweig hat man den Karnevalszug
abgesagt – wegen Terrorangst. In Köln riskiert man eine dicke Lippe –

Schwäbische Zeitung: Zum NSU-Ausschuss: Ein weites Feld

Noch immer scheint nicht jedem Abgeordneten im
NSU-Ausschuss klar zu sein, welch großer Auftrag auf seinen Schultern
lastet: Will das Stuttgarter Parlament nach der bundesweit
registrierten Blamage der vergeigten Enquete dieses Mal wirklich
aufklären, muss es Zähne zeigen. Es ist auf Dauer zu wenig, andere
Abgeordnete und Journalisten über Dinge zu befragen, die längst in
Abschlussberichten, Zeitungsartikeln, Blogs und Büchern stehen. Die
Abgeordneten mü

Schwäbische Zeitung: Zum TTIP: Harte Auflagen

Endlich wird nicht mehr über Chlorhühnchen und
Rohmilchkäse gestritten, sondern über wichtige Themen im Freihandel
zwischen Europa und den USA. Die Vereinheitlichung technischer Normen
birgt riesige Chancen für die Industrie. Wenn beiderseits des
Atlantiks gleiche Standards gelten, müssen etwa Airbags, Bremsen und
Gurte nicht mehr in zwei Versionen entwickelt werden – deutsche Autos
würden deutlich billiger.

Gegner des Freihandelsabkommens bemängel