Kanzlerin Angela Merkel hat im Reich der Mitte halbwegs ihr
Gesicht gewahrt. Sie sprach pflichtschuldig die Verfolgung von
Dissidenten an. Dabei hatte sie aber das Publikum in ihrer Heimat im
Blick, weniger die politischen Gefangenen in China. Denn dafür fiel
die Kritik diesmal zu leise aus.
Merkel kam nicht als Kämpferin für Freiheit und Demokratie nach
Peking, sondern als Handelsreisende, die Milliarden-Aufträge f&uum
Würde es regimekritischen Chinesen helfen, wenn
deutsche Firmen Geschäfte mit chinesischen Firmen oder der Regierung
dort aus Protest gegen die Menschrechtssituation ablehnten? Wohl
kaum. Die Chinesen würden sich einfach anderswo bedienen. Bei
Unternehmen in Ländern mit weniger Skrupeln. Aber ebenso wichtig ist
die Frage: Was wiegt schwerer? Der Protest gegen die
Menschenrechtspolitik dort oder die Jobs hierzulande – etwa bei Auto-
und Maschinenbauern? Für einen Da
Ägypten schöpft nach seiner Revolution
neues Selbstbewusstsein. Anders kann man die deutlichen Worte von
Präsident Mohammed Mursi in Teheran wohl nicht erklären. Seine Kritik
am syrischen Regime und an dessen Unterstützung durch den Iran hat
strategische und nicht zuletzt religiöse Gründe. Zum einen wetteifern
Ägypten und Iran seit Jahrzehnten um die politische Vorherrschaft in
der Region. Diese sortiert sich auch entlang weltanschaulicher
Linien. W&a
Die veröffentlichte Meinung in Deutschland ist
sich nahezu einig: Der republikanische US-Präsidenschaftskandidat
Mitt Romney ist eine kaltherzige, tollpatschige Ex-Heuschrecke. Seine
Ansichten sind weit entfernt von dem, was der amerikanische Wähler
will. Die deutschen Redaktionsstuben jedenfalls wollen Obama. So
senden und analysieren sie unverdrossen über die US-Realität hinweg,
nur kurzzeitig irritiert von den aktuellen Meinungsumfragen, die den
Herausforderer g
Bundeskanzlerin Angela Merkel wirbt bei ihrer
China-Reise auch um Unterstützung für den Euro – mit gemischtem
Erfolg. Auch die Deutschen glauben nicht so recht daran, dass die
Chinesen bei der Rettung des Euro tatkräftig mithelfen.
In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage befürchten 61 Prozent
der Befragten, dass China uns bei der Euro-Rettung "eher nicht
unterstützen" werde. Nur 32 Prozent der Deutschen glauben an
Euro-Hilfen aus Peking.
Probleme auszusitzen – das hat Angela Merkel bei Helmut Kohl
abgeguckt. Das Prinzip Wurschtigkeit funktioniert allerdings nicht
immer. Die Stammtischbrüder der CSU hat die Kanzlerin entschieden zu
lange hetzen lassen. Aber jetzt ist Schluss. Der Christsoziale
Seehofer muss seine Kettenhunde zurückpfeifen.
Die waren mit immer böserem Anti-Europa-Gebell auf Stimmenfang
gegangen – die blanke Angst vor Machtverlust in Bayern hat ihnen den
Blick a
Schon die vielköpfige Delegation zeigt: Angela Merkel besucht
nicht irgendein Land. Gleich sieben Minister, zwei Staatssekretäre
und mehr als ein Dutzend führende Unternehmer begleiten die
Bundeskanzlerin nach China. Deutlicher kann man nicht machen, welche
große Bedeutung der Volksrepublik in der Bundeshauptstadt beigemessen
wird. Mit gutem Grund, denn China ist einer der wichtigsten Märkte
der Exportnation Deutschland.
"Ihr müsst diesen Mann kennenlernen", sagte
Gouverneur Chris Christie, der Hauptredner, der in Florida den
Kandidaten der Republikaner für die amerikanische
Präsidentschaftswahl vorstellt. Und zuvor versuchte dessen Frau Ann
Romney wortreich, den Zuhörern klar zu machen, dass man den
Kandidaten auch lieben kann. Die Konvention der Partei offenbart das
Dilemma, vor dem die Gegner Barack Obamas stehen. Nach gut drei
Jahren härtester Opposition gibt es niem
Die große Mehrheit der Deutschen sieht eine
Militärintervention in Syrien skeptisch. Fast zwei Drittel (64
Prozent) wollen nach einer Umfrage für das Hamburger Magazin stern
nicht, dass der Westen notfalls mit militärischen Mitteln in den
Bürgerkrieg eingreift. Nur 30 Prozent halten einen derartigen Einsatz
für sinnvoll. Gegen eine Militärintervention sind vor allem die
Älteren, über 45-Jährigen. Die Jüngeren können sich dies eher
Als Kandidat der Republikaner für die US-Präsidentschaftswahl
tritt Mitt Romney nicht nur gegen Amtsinhaber Barack Obama an –
sondern er muss auch gegen die Risse in seiner eigenen Partei
ankämpfen. Nicht nur politisch, auch kulturell und ideologisch ist
die Grand Old Party, wie sie in den USA genannt wird, zerrissen.
Auf der Suche nach der eigenen Identität wollen viele mitreden:
Zum einen machen die Sozial-Konservativen mit kruden