Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Mubaraks Verhaftung

Ägypten macht ernst und versucht wenigstens, mit
Mubarak abzurechnen. Der hatte sich in den 30 Jahren seiner
Herrschaft die Taschen vollgestopft, er hatte mutmaßlich
Schlägertrupps angeheuert um den Aufstand des Volkes niederknüppeln
zu lassen, und seine Soldaten hatten scharf geschossen. Dafür soll
Mubarak jetzt bezahlen. Die Frage, die mitschwingt, ist aber auch
diese: Welches Signal geht von der Festnahme Mubaraks aus? Wie wird
etwa Muammar el Gaddafi reagiere

Rheinische Post: Kulturgut Karfreitag

Ein Kommentar von Martin Kessler:

Die Grünen geben sich gern betont kirchenfreundlich. In Fragen der
Atomkraft, des sozialen Zusammenhalts oder der Embryonenforschung
suchen sie oft den engen Schulterschluss mit beiden Kirchen. Es mutet
deshalb befremdlich an, dass ein Spitzen-Grüner nun die Aufhebung der
Karfreitagsruhe fordert. Listig verweist er dabei auf das
Freiheitspostulat. Eine bestimmte Gruppe, die gläubigen Christen,
dürften einer anderen Gruppe, den Ungl&aum

Südwest Presse: Kommentar zu Depressionen

Wie geht–s? Die Frage ist häufig nur eine
Höflichkeitsfloskel. Genau so wie die Antwort. Viele, die unter
Depressionen leiden, geben es nicht zu – weder anderen gegenüber noch
vor sich selbst. Probleme werden viel zu häufig heruntergespielt. Und
sie nehmen zu. Das hat nicht nur seinen Grund in der Arbeitswelt. Das
Leben insgesamt wird immer hektischer. Die Informationsflut wächst
beständig. Gleichzeitig nehmen soziale Bindungen ab. Allgemein ist
die Diagnose ei

Westdeutsche Zeitung: 2 000 000 000 000 Euro Rekordverschuldung =
von Martin Vogler

Eine Zwei und dahinter zwölf Nullen. Die zwei
Billionen Euro Staatsverschuldung klingen beängstigend. Gründe: Die
Schulden haben sich innerhalb von 20 Jahren fast vervierfacht. Jeder
von uns ist statistisch gesehen mit 25 000 Euro dabei. Die Frage
bewegt, ob wir denn fair handeln, wenn wir solche Hypotheken
künftigen Generationen aufbürden. Untergangspropheten malen gar die
Zahlungsunfähigkeit des Staates, daraus folgende Geldentwertung und
den Zusammenbruch

Mitteldeutsche Zeitung: zu Diesel-Steuer

Dabei geht es gar nicht nur um die schleichende
Anhebung des Diesel-Preises. Was man in Brüssel vermisst, ist das
wachsame Auge für all das, was an der Basis, in den Mitgliedstaaten
vor sich geht. Spätestens nach dem E10-Theater in der Bundesrepublik
hätte man wissen können, dass man sich mit vergleichbaren
Experimenten zurückhalten sollte. Aber stattdessen holt man, als ob
nichts geschehen wäre, mit der nächsten Keule aus. Das ist deswegen
bedauerl

Mitteldeutsche Zeitung: zu Koalitionsvertrag Sachsen-Anhalt

Es soll eine Frauenquote von 40_Prozent in
Führungspositionen des Öffentlichen Dienstes geben. Das ist ehrgeizig
– aber auch nötig. Nur zehn Prozent beträgt die Quote bei
Abteilungsleitern. Das ist schlapp. Mit der Quote wird also eine
Ungerechtigkeit angegangen. Gleichwohl fällt die Quote auf die
Landesregierung zurück: Nur zwei von zehn Kabinettsposten besetzen
Frauen. Im Landtag sieht es nicht viel besser aus, gerade bei der
Union: Nur sechs Frauen mischen

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Migrationspolitik in Deutschland
Guter Ausländer, böser Ausländer
SIGRUN MÜLLER-GERBES

Her mit den Einwanderern aus Nordafrika und der
Welt, fordern Experten für Migration. Bleibt bloß weg, ihr
Flüchtlinge aus Nordafrika, sagt die Bundesregierung – und nennt die
Expertenstudie gleichzeitig einen "richtigen Wegweiser".
Widersprüchlich? Nein. Nur eine Variante des Spiels "Guter Ausländer,
böser Ausländer", das die schwarz-gelbe Koalition perfekt beherrscht.
Da wird kräftig auf der Klaviatur der Ängste gespielt. &q