Rheinische Post: Friedensschwüre

Nun sitzen sie also wieder beisammen am
Verhandlungstisch, und binnen Jahresfrist sollen Israelis und
Palästinenser sich zusammengerauft haben, so hat es US-Präsident
Barack Obama verkündet. Der Wille mag ja Berge versetzen, aber haben
die Konfliktparteien jenseits aller Friedensschwüre überhaupt den
Willen, sich zu einigen? Man mag das bezweifeln. In Israel regiert
Benjamin Netanjahu in einer Koalition mit Ultra-Religiösen, die jedes
Zugeständnis ablehne

BERLINER MORGENPOST: Ausdiskutieren, nicht wegschweigen
Hajo Schumacherüber die Entscheidung der Bundesbank, Thilo Sarrazin abzusetzen

Die Bundesbank hat entschieden, Sarrazin soll
gehen. Jetzt wird auch die SPD fieberhaft nach einer Chance suchen,
sich des unangenehmen Genossen zu entledigen. Keine Frage: Der
Zahlenmann hat mit seinem Thesengewitter und nachfolgenden
Einlassungen für Empörung gesorgt, oft zu Recht. Dennoch: Nicht alle
Gedanken Sarrazins sind wirr und nicht jeder ein Radikaler, der ihm
zustimmt. Vielmehr beweist das öffentliche Interesse, die
Leserbriefe, Tumulte in Buchläden und die

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Sarrazin:

Nun hat die Bundesbank also doch Ernst gemacht
und Thilo Sarrazin die Tür gewiesen. Es ist die erste Abberufung
eines Vorsitzenden in der Geschichte der Deutschen Bundesbank. Wenn
Bundespräsident Christian Wulff den Antrag unterzeichnet – und davon
ist auszugehen -, ist Sarrazin weg vom Fenster, vorerst jedenfalls.
Am Ende war der öffentliche und auch politische Druck zu groß.
Spätestens nach seinem Auftritt in der Fernsehsendung »Hart aber
fair« mit

Ostthüringer Zeitung: Kommentar Ostthüringer Zeitung Gera

Ostthüringer Zeitung Gera zu Sparpaket:

Wachstumsfreundlich mag es sein, das Sparpaket der
Bundesregierung, und zum Abbau der Staatschulden wird es auch
beitragen. Doch dass es die Lasten gerecht und gleich verteilt,
können wohl nur die kühnsten Finanzpolitiker behaupten. Wenn jenen,
die mit jedem Euro rechnen müssen, um Monat für Monat über die Runden
zu kommen, Elterngeld, Heizkostenzuschüsse, Übergangsgeld und
Rentenbeiträge gestrichen, En

Westdeutsche Zeitung: Die Affäre Sarrazin =
von Martin Vogler

Die Karriere Thilo Sarrazins bei der Bundesbank
ist definitiv beendet, selbst wenn der Rauswurf juristisch noch etwas
kompliziert ablaufen könnte. Für diesen spektakulären und einmaligen
Akt der Trennung lassen sich gute Gründe nennen: Vor allem könnte
sich der provozierende Buchautor Sarrazin als Bank-Vorstand
rufschädigend für das Institut und die Bundesrepublik erweisen. Für
den 65-Jährigen ist der Jobverlust zumindest wirtschaftlich keine
Kat

Mitteldeutsche Zeitung: zu Sarrazin

Die Debatte um eine angemessene Integrationspolitik
in Deutschland ist bis auf Weiteres beendet. Zumindest mit der
vernünftigen, von ideologischem Ballast befreiten Debatte, wie sie
sich in den vergangenen Jahren endlich herausgebildet hatte, die
Probleme und Erfolge der Integration nüchtern ins Auge fasste und
Konzepte besprach, keine Klischees, ist es vorläufig vorbei. Das ist
das einzige Verdienst, das sich Thilo Sarrazin mit seinem Pamphlet
"Deutschland schafft sic