Mitteldeutsche Zeitung: zu Wulff

Ein Politiker darf sich von niemandem abhängig
machen. Auch nicht von Freunden. Bis heute mag er dies und seine
Verantwortung nicht einsehen. Er träumt lieber sentimental – oder
soll man sagen trotzig von Glück und Gerechtigkeit – für sich nur
noch jenseits des Regenbogens. Nicht in der bösen Welt seiner
Kritiker, die ihn in Ruhe ziehen lassen sollten. Mit Tschingdarassa
und Ehrensold. Dem Amt hat die "Affäre Wulff" jedenfalls nicht
geschadet. Der

Mitteldeutsche Zeitung: zu Frauen und Beruf

Frauen wählen häufig Berufe im
Dienstleistungsbereich. Sie tun dies, weil ihnen diese Arbeit Spaß
macht und die Arbeitsplätze vergleichsweise sicher sind. Dafür nehmen
sie in Kauf, weniger zu verdienen. Es gibt gerade bei
Dienstleistungsberufen allerdings die unheilvolle Entwicklung, dass
viele Jobs nur noch Teilzeit oder auf 400-Euro-Basis angeboten
werden. Die Arbeitgeber wollen hohe Flexibilität – einige nutzen
ihre Angestellten regelrecht aus. Diesen

NRZ: Kommentar zum Super-Tuesday von DIRK HAUTKAPP

Wenn in Deutschland Parteien den Korridor ihrer
erstrittenen Gemeinsamkeiten verlassen und den Extremen auf den
Flügeln schöne Augen machen, setzen Korrektive ein. Die FDP hat
Genscher, die CDU Altkanzler Kohl und die Sozialdemokratie darf sich
des Mahners Helmut Schmidt gewiss sein. Amerikas Republikaner haben
niemanden. Jedenfalls niemanden, der den Mund aufmacht. Im
hässlichen Vorwahlkampf um den Herausforderer von Barack Obama, in
dem christliche Werte missbräuch

NRZ: Kommentar zum großen Zapfenstreich von RÜDIGER OPPERS

Die Peinlichkeiten um Christian Wulffs Amtsführung
nehmen kein Ende. Nun bekommt er seinen großen Zapfenstreich. Einen
Abschied mit Pauken und Trompeten, allen Kritikern und Ermahnungen
zum Trotz. Eigentlich durfte man hoffen, dass der Ex-Bundespräsident
endlich kapiert, wann es gut ist. Hat er aber nicht. Sein Beharren
auf den großen Bahnhof wirkt wie eine letzte Bestätigung seiner
sprichwörtlichen ("wulffen") Mitnahme-Mentalität. Motto: mein

NRZ: Kommentar zur Besteuerung von Freiwilligendiensten von JAN JESSEN

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis
irgendwer im Maschinenraum der Steuerbürokratie auf diese Idee kommen
musste: Freiwilligendienste gehören besteuert. Aus bürokratischer
Sicht ist das völlig plausibel. Menschen verdingen sich aus freien
Stücken bei einem Arbeitgeber – in diesem Fall beim Staat oder
Wohlfahrtsverbänden – und erhalten dafür Geld. Also sind sie
steuerpflichtig; was schon eine Frage der Steuergerechtigkeit ist.

Trotzdem war kl

Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu manipulierten Sprachtests

Wer als Politiker vom Volk, seinem Souverän,
verlangt, dass es seinen Neubürgern weltoffen und tolerant begegnet,
der muss zuvorderst dafür sorgen, dass Manipulationen im
Einbürgerungsverfahren ausgeschlossen werden – gerade weil die
deutsche Sprache in diesem Land das Bindeglied zwischen allen Bürgern
ist. Nur so kann den braunen Hasspredigern der Nährboden entzogen
werden, den sie so dringend brauchen, um ihren Nachschub zu
rekrutieren.

Pressekontakt:
Stu

WAZ: Warum Wulff so abgestraft wird. Leitartikel von Walter Bau

Wer gedacht hatte, mit dem Rücktritt Christian
Wulffs sei die Debatte über den Affären-Präsidenten beendet, lag
völlig daneben. Seit seinem Abgang geht es erst richtig los:
Ehrensold, Büro, Dienstwagen, sogar der Zapfenstreich – alles wird
infrage gestellt. Spott und Häme ergießen sich kübelweise über Wulff.
Nie zuvor geriet ein Politiker dermaßen ins Zentrum öffentlicher
Abstrafung. Was geschieht da gerade?

Der Privatkredit,

Zeitung: Ford drosselt Produktion in Europa

Der US-Automobilhersteller Ford drosselt nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe) angesichts der schwächelnden Wirtschaft in Europa die Produktion in seinen Werken. Gemeint seien damit sogenannte Freischichten, also arbeitsfreie Tage, für die vorgearbeitet wurde und die daher bezahlt werden. Angepeilt werden pro Jahr rund zehn dieser Tage. Wenn man die Produktion des Werks Köln zugrunde legt, sieht man die Dimensionen: Dort laufen täglich

WAZ: Segen und Fluch. Kommentar von Angelika Wölk

Pünktlich zum Internationalen Frauentag präsentiert
das Statistische Bundesamt die Teilzeit-Zahlen. Und siehe da, auf
diesem Sektor des Arbeitsmarktes haben wir schon eine Art
Frauenquote.

Doch Vorsicht: Diese Quote hat bittere Nebenwirkungen. Teilzeit
ist nicht nur Segen, Teilzeit ist auch Fluch. Sie ermöglicht
unendlich vielen Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf, sie
ermöglicht, Beruf und Familie, Kinder-Zeit oder Pflege der
Angehörigen, halbwegs unter e