Minister Lucha: „Gleiche Chancen für Wohlfahrt und Private“ / bpa-Mitgliedsunternehmen fordern schnelle politische Entscheidungen, um landesweite Versorgung zu sichern

Das künftige Landespflegestrukturgesetz wird ein
wichtiger Schritt zum zukunftsfesten Ausbau der pflegerischen
Infrastruktur. Das hat Sozialminister Manne Lucha auf der
Mitgliederversammlung und Fachtagung der Landesgruppe des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) betont.
Der bpa mit seinen landesweit rund 1.200 Mitgliedsunternehmen sei in
diesem Prozess ein wichtiger Partner, sagte Lucha bei der zweitätigen
Veranstaltung in Esslingen. „Die privaten Träger sind genauso
gleichrangig wichtig, wie die Einrichtungen der Wohlfahrt. Private
Träger brauchen die gleichen Wettbewerbschancen wie Träger der
Wohlfahrt. Hier darf es keine Unterschiede geben.“

Gerade das Ziel der Landesregierung, jedem Pflegebedürftigen
wohnortnah eine passende Versorgung anzubieten, könnten im
Flächenland Baden-Württemberg nur zusammen mit den privaten Betreiber
verwirklicht werden, sagte der wiedergewählte bpa-Landesvorsitzende
Rainer Wiesner und riet zu schnellen politischen Entscheidungen. „Das
Land steuert auf ein massives Versorgungsproblem zu, weil
verzweifelte Familien vielfach schon heute keinen Heimplatz oder
keine ambulante Pflege für einen pflegebedürftigen Angehörigen
finden.“

Die Landesregierung müsste darauf eigentlich mit Erleichterungen
für Träger und Betreiber reagieren, lege diesen aber stattdessen
Steine in den Weg. „Heimplätze werden dringend benötigt. Noch immer
müssen alleine bei uns mehr als 150 Pflegeheime in langen Verfahren
um Befreiungen oder Ausnahmen von den strikten Anforderungen der
Landesheimbauverordnung kämpfen. Wir fordern eine grundsätzliche
Verlängerung der Übergangsfristen, um die Versorgung für
Pflegebedürfte und deren Familien zu sichern.“

Wie auch der Abbau der starren Grenzen zwischen ambulanter und
stationärer Pflege die Versorgung von Seniorinnen und Senioren in
Baden-Württemberg sichern und erweitern kann, zeigten die
Praxisbeispiele beim anschließenden bpa-Fachtag. „Ältere Menschen
wollen sich Pflege und Betreuung nach ihren individuellen
Bedürfnissen zusammenstellen. Sie haben keinerlei Verständnis dafür,
dass wir immer noch in den völlig getrennten Bereichen der ambulanten
und stationären Pflege denken und arbeiten müssen“, kommentierte der
bpa-Landesvorsitzende Wiesner.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über
1.000 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
305.000 Arbeitsplätze und circa 23.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 24,2 Milliarden Euro.

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Stefan Kraft, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle,
Tel.: 0711/960 49 60, www.bpa.de

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