Ein oft strapazierter Satz von Angela Merkel
lautet: "Scheitert der Euro, dann scheitert Europa." In den letzten
Tagen allerdings hat sie auffällig darauf verzichtet, ihn zu
wiederholen. Weil sie wusste, dass der griechische Crash womöglich
unweigerlich kommen würde? Plötzlich ist mit Händen zu greifen, was
bis vor kurzem noch volkswirtschaftlichen Seminaren vorbehalten
schien: Ein Staatsbankrott mit unabsehbaren Folgen für den Euro, aber
auch fü
Nach den Anschlägen in Lyon, Kuwait und Tunesien
sieht der Terrorismusforscher Rolf Tophoven eine Art Wettbewerb
zwischen konkurrierenden islamistischen Terroristen. "Wir haben zwei
konkurrierende Terrororganisationen, auch wenn sie im selben Geiste
kämpfen: IS und Al Kaida", sagte Tophoven der "Neuen Presse"
(Samstagsausgabe) aus Hannover.
Er fügte hinzu: "Al Kaida hat an Strahlkraft verloren. Die sind
mittlerweile vom IS getoppt, denn der IS ha
In Büchern ist oft die Rede vom dunklen
Mittelalter. Ob in ferner Zukunft auch einmal so über unser
Jahrhundert gesprochen wird? Es ist ein Zeitalter grasser
Widersprüche. Megastädte wachsen in den Himmel, auf den Märkten
werden gigantische Reichtümer gehandelt. Gleichzeitig quillt das
Elend aus Tausenden von Slums, toben Kriege, die nicht enden wollen,
regiert die Anarchie. Und es grassiert der teuflische Wahnsinn des
Terrors, dem ein Menschenleben keinen Pf
Der ungarische Ministerpräsident Orban – in der EU
so etwas wie der Klassenflegel – hat in Sachen Flüchtlinge mal wieder
für Aufregung gesorgt. Nichts geht mehr, lautete seine Ansage. Wenn
ihr uns weitere Migranten zurückschickt, können wir die nicht mehr
aufnehmen. Die Empörung war groß – unerhört, hieß es, es gibt
schließlich Regeln. Doch als Sündenbock taugt Orban in diesem Fall
nur bedingt. Erstens ist der Druck derzeit tatsä
Während Muslime in aller Welt normalerweise den
Fastenmonat Ramadan als Wochen des Friedens, der Freundschaft und der
Besinnlichkeit zelebrieren, war für die Extremsten die vierwöchige
heilige Zeit schon immer Ansporn zu noch mehr Terror und Gewalt. Doch
selten ballte sich selbst in dem geplagten Nahen und Mittleren Osten
der Horror so zusammen wie gestern. Tunesien erlebte das
schrecklichste Attentat auf ausländische Urlauber seit seiner
Unabhängigkeit.
Die Bedrohung ist allgegenwärtig, sie ist überall,
kennt weder Tabus noch Mitleid, niemand kann sich mehr in Sicherheit
wiegen – das ist das Signal, das von den Terrorakten vom Freitag
ausgeht. Vier Anschläge ereigneten sich am selben Tag, bei allen kann
von einem terroristischen Hintergrund ausgegangen werden. Schon die
Biografien der Urheber der brutalen Terroranschläge in Paris zu
Jahresbeginn hatten gezeigt, dass junge Männer heute gar nicht mehr
nach Syrien, i
Dass Europa große Probleme hat, ist nicht neu.
Der eklatante Mangel an Lösungen aber macht daraus eine Krise.
Zerrissen zwischen Grexit und Brexit, also dem möglichen Ausscheiden
gleich zweier Staaten aus dem europäischen Völkerverbund, gespalten
in der Frage eines menschlichen Umgangs mit Flüchtlingen, ringt die
EU nicht nur einfach um Antworten. Es scheint fast so, als sei ihr
Potenzial an Zusammenhalt erschöpft, um diesen Herausforderungen noch
etwas
Amerika erlebt eine gesellschaftliche
Revolution. In atem-beraubenden Tempo akzeptiert das strukturell eher
konservative Land die volle Gleichberechtigung schwuler und
lesbischer Bürger. Das US-Verfassungsgericht setzt mit seinem
historischen Urteil zur Homo-Ehe ein Ausrufezeichen hinter diese
Entwicklung. Wie schnell sich der Wandel vollzieht, lässt sich an den
Positionen des Präsidenten ablesen. Als Obama 2008 für das Weiße Haus
antrat, traute er sich noch nicht,
Man kann den Frust von Italiens Premier Matteo
Renzi nur zu gut verstehen. Sein Land sowie das ohnehin gebeutelte
Griechenland tragen die Hauptlast der Flüchtlingsströme über das
Mittelmeer. Wegen ihrer langen Küsten legen dort die meisten Boote
mit Verzweifelten an, die auf dem alten Kontinent ein besseres Leben
suchen. Für Menschen, die aus der blutigen Militärdiktatur Eritrea
oder vor dem Bürgerkrieg und dem IS-Terror in Syrien und im Irak
flücht
In Sousse sind auch deutsche Urlauber unter den
Opfern. Der Angriff in der tunesischen Ferienhochburg ist
offensichtlich Teil der IS-Strategie, das Musterland des Arabischen
Frühlings zu erschüttern. Und es wie das benachbarte Libyen ins
politische Chaos zu stürzen. Auch in Deutschland selbst muss man die
Bedrohungslage weiter ernst nehmen, sagt Innenminister Thomas de
Maizière. Anschläge auf Atomkraftwerke, Ölraffinerien oder
Stromanlagen – man mag sich ni