Es ist weit mehr als die vierte Auflage des
Golfkrieges, was da gerade im Nahen und Mittleren Osten passiert: Der
Vormarsch der sunnitischen ISIS-Extremisten hat nicht weniger als
eine Systemänderung für die gesamte muslimische Welt zum Ziel. Die
arabischen Staaten sind nur Etappen; das Projekt Kalifat soll nicht
an der türkischen Grenze enden. Damit ist für die NATO der
Bündnisfall nahe. Israel, schon jetzt eine demokratische Insel in
einem Meer von Despotien, w&a
Jetzt, in der Ferienzeit, haben die meisten
Menschen hierzulande nur einen Wunsch: dem Alltag zu entfliehen. Dass
es Menschen gibt, bei denen die Flucht der Alltag ist, das vergessen
wir. Dabei sind laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen
(UNHCR) derzeit mehr als 51 Millionen Menschen auf der Flucht. Das
ist so, als wenn jeder zehnte EU-Bürger sein Zuhause verlassen
müsste. Die Industriestaaten müssen sich überlegen, wie sie mit
diesem Thema umgehen. So wi
Sind die Schotten wahnsinnig?", fragte vor einigen
Tagen "Die Zeit". Der Aufschrei ist nicht nur ein stilistischer
Trick, um die Aufmerksamkeit der Leser auf eine Frage zu lenken, die
sie zunächst nicht direkt betrifft. Sie drückt auch unser völliges
Unverständnis aus, mit dem wir auf das Referendum zur Abspaltung
Schottlands vom Vereinigten Königreich am 18. September schauen. Ein
auf der internationalen Bühne irrelevantes Schottland? Groß
Man kann sich schwer vorstellen, dass Wladimir Putin
zusieht, wie pro-russische Separatisten in Donezk eingekesselt und
besiegt werden. Wenn der Kampf um die Separatistenhochburg
tatsächlich in eine entscheidende Phase eintritt, ist alles möglich,
auch eine Intervention. Dass der russische Präsident nicht so schnell
einlenken wird, zeigt sich schon daran, wie er auf Sanktionen
reagiert: mit Härte, seinerseits mit Einfuhrverboten.
Wer glaubt, die Gotteskrieger des "Islamischen
Staates (IS)" führten einen Krieg, der hier niemanden etwas angeht,
der irrt. Diese religiösen Fanatiker, die eine Blutspur durch den
Nahen Osten ziehen, haben eine starke Anziehungskraft auch auf junge
Muslime und Konvertiten, die sich hierzulande als Verlierer fühlen.
Mehr als 300 dieser Männer töten laut Verfassungsschutz in Syrien und
dem Irak. So wie der Pizzabote Philip B. aus Dinslaken-Lohberg, der
sic
Sie heißen "Outbreak – Lautlose Killer" oder "28
Tage später" – die Filmindustrie hat das Spiel mit der irrationalen
Angst vor Seuchen schon lange als Kassenschlager entdeckt.
Aktuellstes Beispiel ist der Film "Contagion" von Oscar-Preisträger
Steven Soderbergh, in dem Stars wie Kate Winslet, Gwyneth Paltrow,
Matt Damon und Jude Law gegen den Ausbruch einer durch Viren
hervorgerufenen tödlichen Krankheit kämpfen. Das Spiel mit der Ang
Tot ist Tot, Respekt und Mitgefühl entziehen sich
diplomatischen Rücksichtnahmen, sollte man denken. Doch auch beim
Kondolieren gilt die große, kalte Politik. Als am Sonntag in der
chinesischen Provinz Yunnan ein Erdbeben über 300 Menschen das Leben
kostete, schickte Bundeskanzlerin Angela Merkel dem
Ministerpräsidenten sogleich ein Telegramm: Bestürzung, tief
empfundenes Mitgefühl, in stiller Trauer, und so weiter. Eine
schlimme und ungewöhnliche
Die Waffenruhe ist eine Chance, das Blutvergießen zu
beenden. Da aber im Nahen Osten selten eine Gelegenheit ausgelassen
wird, eine Chance zu verpassen, sollten die Hoffnungen gebremst
werden. Trotzdem atmen die Menschen in Gaza und Israel auf. Die
Waffenruhe verschafft eine Pause – und das ist schon viel in diesen
Tagen. Vielleicht ringen sich beide Seiten zu einem Waffenstillstand
durch. Und vielleicht folgt diesem blutigen Krieg nun wieder eine
Phase der Ruhe. Sicher ist, dass die
Ob es in Kairo tatsächlich substanziell zur Sache
geht oder nicht – die Voraussetzungen für Verhandlungen zwischen
Israel und den Palästinensern waren zuletzt selten besser. Dass sie
unabänderlich auf mehr angelegt sein müssen als auf eine Verstetigung
der Feuerpause, steht außer Frage, selbst wenn dies den
Konfliktparteien nicht zu entlocken sein wird. Dies zu kanalisieren
ist Sache der Vermittler, und der gastgebende ägyptische Präsident
hat hier
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral",
heißt es bei Bertold Brecht. Leider stimmt dieser Satz viel zu oft.
Umso begrüßenswerter ist es daher, dass Bundeswirtschaftsminister
Sigmar Gabriel nun genau anders herum gehandelt und das
Rüstungsgeschäft zwischen Rheinmetall und Russland untersagt hat. Zu
einer möglichen Klage auf Entschädigung sagte er, es gehe hier nicht
um Geld, sondern um Menschenleben. Das Rüstungsgeschäft war bereits