WAZ: Pöstchenjäger und Europa-Verächter. Kommentar von Walter Bau

Jean-Claude Juncker darf also versuchen, eine
Mehrheit für sich als EU-Kommissionspräsident zu organisieren. Dafür
muss der bei der EU-Wahl unterlegene Martin Schulz mit einem
attraktiven anderen Job getröstet werden, etwa als EU-Außenminister.
Vielleicht wird aber auch ein ganz anderer Kommissionschef, in dem
Fall müsste auch Juncker adäquat versorgt werden, vielleicht als
neuer Ratspräsident… Gerade ist die Wahl mit satten Erfolgen für
die

neues deutschland: Kein Witz

Erinnern Sie sich noch an das TV- »Duell« zwischen
Martin Schulz und Jean-Claude Juncker? Da warf der SPD-Mann dem
Konservativen vor, ihn aus Brüsseler Hinterzimmern zu kennen – worauf
der so Kritisierte konterte, der Sozialdemokrat solle nicht so tun,
als habe er nicht auch selbst ein Talent für Kungelrunden. Die Szene
hat eine doppelte Pointe: Sie stellte praktisch den einzigen Fall von
»Kontroverse« im Wahlkampf dar – und war dabei zugleich die
vorgezoge

Aktuelle Umfrage zu den Konsequenzen des Abhörskandals/ ZDF-Programmakzent „Im Visier der Datenjäger“

In dem Programmakzent "Im Visier der Datenjäger"
widmet sich das ZDF in verschiedenen Sendungen dem Thema Datenschutz
und staatliche Ausspähung. Die in Zusammenarbeit mit dem
US-Fernsehsender PBS und der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT
entstandene zweiteilige Dokumentation "Verschwörung gegen die
Freiheit" geht am Dienstag, 27. Mai 2014, 20.15 Uhr, und am Mittwoch,
28. Mai 2014, 22.55 Uhr, den Hintergründen und politischen Folgen der
weltweiten Abh&o

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Papstbesuch in Israel

Papst Franziskus hat im Heiligen Land sein
Bestes gegeben. Wenn es nur nach seinem Willen ginge, würde er
trennende Mauern niederreißen und Gräben zuschütten. Das
Kirchenoberhaupt besucht die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und
betet an der von Israel erbauten Trennmauer, die vielen
Palästinensern das Alltagsleben erschwert. Franziskus solidarisiert
sich sowohl mit dem jüdischen als auch dem palästinenischen Volk. Er
lädt die Präsidente

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur EU

Der Wahlmarathon ist zu Ende, langsam macht sich
Ernüchterung breit: Denn nun ist eingetreten, wovor Demoskopen schon
lange gewarnt haben. Im künftigen Europaparlament gehen rund ein
Fünftel der Sitze an Euro-Kritiker und Rechtspopulisten. Die
Extremisten werden um die 140 der 751 Mandate einnehmen. Die
Gesetzgebungsprozesse werden künftig schwieriger werden. Der Wind in
Europa hat sich gedreht: Künftig kommt er vermehrt vom ganz rechten
und extrem linken Rand. Zwa

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Papst/Nahostreise

Das Bild, wie der Papst gebeugt und mit
angelehnter Stirn vor dem Sperrwall aus Beton in Bethlehem steht,
wirkt über diesen Besuch hinaus. Franziskus war parteiisch, aber
nicht einseitig, sondern im Sinne jener Israelis und Palästinenser,
die eine zweistaatliche Koexistenz wollen. Man mag zwar seinen
Einfall belächeln, den palästinensischen Präsidenten und das
israelische Staatsoberhaupt zum Friedensgebet in den Vatikan
einzuladen. Dem Allmächtigen wird man e

Weser-Kurier: Kommentar von Daniel Killy zum Rechtsruck in Europa

Wer rechts außen wählt, ist entweder ein
Brandstifter oder ein Staatsfeind, darüber herrscht gewiss Konsens.
Dennoch sollte man die teilweise erschreckenden Wahlerfolge
rechtsextremer bis neonazistischer Parteien bei der Europawahl
richtig einordnen. Zwar hat jeder, der bei Gruppierungen wie dem
"Front National" in Frankreich, "Jobbik" in Ungarn, UKIP in
Großbritannien oder den"Schwedendemokraten" sein Kreuzchen gemacht
hat, am Gemeinwes

Rheinische Post: Kommentar / EU braucht Versöhner = Von Anja Ingenrieth

Die Fliehkräfte in der EU nehmen zu. Wenn in so
bedeutenden Mitgliedsstaaten wie Frankreich und Großbritannien
Parteien triumphieren, die ihre Länder dezidiert aus der Gemeinschaft
führen wollen, wird "Sparkanzlerin" Angela Merkel es künftig noch
schwerer haben, die EU auf dem Konsolidierungspfad zu halten und jene
gemeinsame Politik durchzusetzen, die für die Stabilisierung der
Gemeinschaftswährung unverzichtbar ist. Damit aber droht die näc

Mittelbayerische Zeitung: Grenze der Verdummung – Seehofer muss einsehen, dass er seinen Kurs des gnadenlosen Populismus nicht beliebig fortsetzen kann. Von Fritz Winter

Horst Seehofer, nach den Europawahlen
Vorsitzender einer 40-Prozent-Schrumpfpartei mit gerade noch fünf
Europaabgeordneten, hat nach den gnadenlosen Verlusten am Sonntag
nach einem Sündenbock gesucht und – oh Wunder – auch einen gefunden.
Er selber hat mit seinem betont europakritischen Kurs das
Europa-Wahlergebnis für die CSU verbockt. Und er kündigte auch gleich
Konsequenzen an: Natürlich werde er bis 2018 Ministerpräsident
bleiben und selbstverständlic

Westfalenpost: Der Brückenbauer / Kommentar von Stefan Hans Kläsener zur Nahostreise von Papst Franziskus

Am Jerusalemer Tempelberg umarmen sich drei ältere
Männer: ein muslimischer Geistlicher, ein Rabbi und ein katholischer
Bischof. Eine ungewöhnliche Geste, weil schon der Anblick einer
jüdischen Kippa die Moslems bis aufs Blut reizen kann. Gänzlich
ungewöhnlich, sogar sensationell wird die Szene dadurch, dass der
katholische Bischof der Bischof von Rom ist: Papst Franziskus. Man
kommt aus dem Staunen nicht heraus, mit welch traumwandlerischer
Sicherheit dieser