Westfalenpost: Erdbeben-Urteil

Das Gefühl ist nachvollziehbar: Mehr als 300
Tote, Zehntausende Obdachlose – da muss es einen Schuldigen geben.
Selbst, wenn es sich um eine Naturkatastrophe handelt wie in L–Aquila
im April 2009. Aber diesem Impuls so nachzugeben wie die
italienischen Richter, die sieben Erdbeben-Experten zu sechs Jahren
Haft verurteilten, weil sie nicht gewarnt hätten, ist absurd und
gefährlich. Die Seismologie kann allerhand messen, ist aber nicht in
der Lage, den Zeitpunkt eines schwer

Westfalenpost: Fünf neue Forensik-Standorte in NRW

Längst geht es nicht mehr um das Ob, sondern
allein ums Wo. Kaum einer zweifelt noch an der Notwendigkeit,
psychisch kranke Straftäter therapeutisch zu behandeln. Vor Ort aber
regiert unverändert das St.-Florians-Prinzip. Kliniken für den
Maßregelvollzug dürfen überall hin – nur bitte nicht in die eigene
Gemeinde. Weil die überfüllten Kliniken zusätzliche
Täter nicht mehr aufnehmen können, muss NRW handeln. Ministerin
Steffens

Zeitung: Banken-Abwicklungsfonds bleiben national

Banken werden vorläufig nicht dazu gezwungen, Geldhäuser in anderen EU-Staaten im Krisenfall finanziell zu unterstützen. Entsprechende Pläne von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier sind nach Informationen des "Handelsblatts" (Mittwochsausgabe) gescheitert. Der Franzose findet dafür weder im Europaparlament noch im EU-Finanzministerrat die nötige Unterstützung. Barnier hatte im Juni einen Gesetzentwurf zur "Sanierung und Abwicklung von Banken&q

Neue Presse Hannover: Mali-Einsatz – wir brauchen keinen neuen Hindukusch Ein Kommentar von Claus Lingenauber

Wo verdammt ist Mali, wird sich so mancher
fragen, da die Rede davon ist, dass die Bundesregierung sich dort an
einer Militäraktion beteiligen will. Das westafrikanische Land – halb
Sahel, halb Sahara – droht zu zerbrechen, seit bewaffnete
islamistische Kräfte im Norden einen eigenen Staat ausgerufen haben.
Verteidigen wir Deutschland nach dem Hindukusch demnächst auch vor
Timbuktu? Angesichts der Erfahrungen in Afghanistan ein Alptraum.
Seit über zehn Jahren versucht d

Gibt es wirklich keine Maßnahmen gegen die explodierenden Gesundheitskosten?

Gibt es wirklich keine Maßnahmen gegen die explodierenden  Gesundheitskosten?

Die Zahl der psychischen Erkrankungen steigt stetig weiter an. Die Kosten für die Unternehmen und unser Gesundheitssystem scheinen zu explodieren.Stetiger Leistungsdruck, Angst vor Arbeitsplatzverlust, Sorge um den Euro, Mobbing, zunehmende Vereinsamung , Beziehungsprobleme, Schulschwierigkeiten der Kinder bei parallelem Verlust der familiären und realen freundschaftlichen Umgänge – das alles macht die Deutschen sukzessive zu einem Volk der psychisch Kranken.

Mittelbayerische Zeitung: Absurde Entscheidung Kommentar zum Erdbeben-Urteil in Italien

Es liegt in der Natur des Menschen, immer und
unbedingt nach Schuldigen suchen zu müssen, wenn etwas Schlimmes
passiert ist. Das Erdbeben 2009 war schlimm, es hat vielen Menschen
das Leben gekostet. Mit dem Urteil gegen die Wissenschaftler scheinen
nun die Schuldigen gefunden – es sind nur leider die Falschen. Der
Vorwurf, die Seismologen seien Schuld an den verheerenden Folgen des
Bebens kann eigentlich nur dann Bestand haben, wenn die
Wissenschaftler bewusst verschwiegen hätten

WAZ: Airlines müssen Beweislast tragen – Kommentar von Gerd Heidecke

Es klingt wie eine Drohung, wenn die Lufthansa zum
jüngsten Urteil der europäischen Richter über Schadensersatz bei
Flugverspätungen anmerkt, man werde wie bisher alle Forderungen im
Einzelfall prüfen. Einzelfallprüfung, das bedeutet bei vielen
Airlines nämlich nichts anderes als eine ausgefeilte
Verschleppungstaktik, um die eigentlich berechtigten Forderungen
ihrer in der Warteschleife hängengebliebenen Kunden abzubügeln. Auch
für die EU-

WAZ: Abstimmung per Einkaufswagen – Kommentar von Theo Schumacher

Rot-Grün hat den Laden buchstäblich nicht
dichtgemacht. Bei der Novellierung der Öffnungszeiten haben sich die
besonnenen Kräfte durchgesetzt. Es wird behutsam reformiert. Längst
haben die Verbraucher mit dem Einkaufswagen abgestimmt. Die Nachfrage
bestimmt den Ladenschluss. In großen Städten kann der späte Kunde in
manchem Supermarkt bis Mitternacht einkaufen, woanders bis 22 Uhr.
Der Handel passt sich an. Was sollen übereifrige Politiker da re